Clear answers for real benefits. - Über uns - HypoVereinsbank
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Risiko- und Ertragskonzentrationen<br />
Konzentrationen stellen Anhäufungen von Risikopositionen dar, die<br />
bei bestimmten Entwicklungen oder Ereignissen gleichartig reagieren.<br />
Konzentrationen können sich innerhalb einer Risikoart sowie<br />
risikoartenübergreifend auswirken. Konzentrationen zeigen erhöhte<br />
Verlustpotenziale auf, welche aus einer Unausgewogenheit von<br />
Risikopositionen resultieren, die an Kunden und Produkten bzw. in<br />
bestimmten Branchen und Ländern gehalten werden.<br />
Konzentrationen werden regelmäßig hinsichtlich der relevanten<br />
Risiko treiber für das Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und Operationelle<br />
Risiko analysiert, überwacht, gesteuert und berichtet. Insbesondere<br />
das frühzeitige Erkennen von Konzentrationen wird durch geeignete<br />
In strumente und Prozesse sichergestellt.<br />
In 2013 werden die Risikomanagementprozesse für Konzentrationen<br />
mit Blick auf die Verknüpfung von Risikotreibern über die Risikoarten<br />
hinweg optimiert, so dass die Konzentrationsrisiken integriert in die<br />
Beurteilung und Steuerung einfließen.<br />
Die Konzentration von Erträgen in Divisionen, Produkten oder Regionen<br />
stellt ein geschäftsstrategisches Risiko für die Bank dar. Risiken<br />
aus Ertragskonzentrationen werden ab 2013 regelmäßig durch das<br />
interne Reporting der Bank aufgezeigt, da deren Vermeidung ein<br />
wichtiger Indikator für die nachhaltige Diversifikation und damit die<br />
Tragfähigkeit des Geschäftsmodells in Krisensituationen ist.<br />
Risikoinventur<br />
In 2012 wurde die bestehende jährliche Risikoselbsteinschätzung für<br />
die HVB Group überarbeitet und erweitert. Der neu entworfene Prozess<br />
zur Risikoinventur wurde im Rahmen eines Pilotverfahrens<br />
innerhalb der HVB sowie mit ausgewählten Töchtern getestet und<br />
verfeinert.<br />
Ab 2013 wird eine umfassende Risikoinventur in der HVB Group<br />
implementiert, die unter anderem anhand strukturierter Interviews<br />
mit zahlreichen Verantwortlichen der Bank die bestehenden sowie<br />
potenzielle neue Risiken überprüft und kritisch hinterfragt. Die<br />
größeren Tochtergesellschaften adaptieren diese Vorgehensweise<br />
angemessen, für die kleineren Töchter werden die relevanten Risiken<br />
anhand eines vereinfachten Verfahrens ermittelt. Die Ergebnisse<br />
werden dem RC präsentiert und nach Zustimmung in der Kalkulation<br />
und Planung des Internen Kapitals berücksichtigt.<br />
Internes Berichtswesen<br />
Das interne Berichtswesen unterstützt die Risikoüberwachung insbesondere<br />
auf Portfolioebene. Dabei werden der Vorstand monatlich<br />
und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats mindestens quartalsweise<br />
bzw. auch anlassorientiert über das Gesamtrisiko in<strong>for</strong>miert.<br />
Darüber hinaus werden weitere monatliche Risikoberichte mit speziellem<br />
divisions-, produkt- oder branchenspezifischen Fokus erstellt,<br />
die unter anderem an das RC und die mit dem Risikomanagement<br />
befassten Einheiten kommuniziert werden.<br />
Risikoarten im Einzelnen<br />
1 Adressrisiko<br />
Definition<br />
Unter Adressrisiko verstehen wir mögliche Wertverluste, die durch<br />
den Ausfall oder durch Bonitätsverschlechterungen von Kunden entstehen<br />
können. Dabei unterscheiden wir zwischen den Risikokategorien<br />
Kreditrisiko, Kontrahentenrisiko, Emittentenrisiko und Länderrisiko,<br />
für welche die Kreditrisikostrategie die Leitlinien vorgibt.<br />
Kategorien<br />
Kreditrisiko<br />
Das Kreditrisiko umfasst mögliche Wertverluste im kommerziellen<br />
Kreditgeschäft. Dem wird durch die Bildung von Kreditrisikovorsorge<br />
Rechnung getragen, sobald sich konkrete Anhaltspunkte für einen<br />
Ausfall ergeben haben (Incurred Loss). Die Methoden zur Bildung von<br />
Kreditrisikovorsorge sowie die Risikovorsorgebestände werden im<br />
Anhang <strong>uns</strong>eres Konzernabschlusses in den Notes 38, 51, 52 und 53<br />
dargestellt. Hiervon getrennt zu sehen ist die abstrakte Erwartung,<br />
dass Kunden in der Zukunft ausfallen könnten (Konzept des erwarteten<br />
und unerwarteten Verlustes).<br />
Kontrahentenrisiko<br />
Das Kontrahentenrisiko ergibt sich aus der Verschlechterung der<br />
Bonität bzw. dem Ausfall einer Gegenpartei, mit der wir zins-, fremdwährungs-,<br />
aktien-/indexbezogene oder sonstige Termin- bzw. Derivategeschäfte<br />
getätigt haben. Das Kontrahentenrisiko lässt sich nach<br />
Erfüllungs-, Wiedereindeckungs- und Barrisiko differenzieren. Für die<br />
Bank besteht immer dann ein Erfüllungsrisiko, wenn wir beim Austausch<br />
von Zahlungen im Rahmen der Abwicklung des Geschäfts in<br />
Vorleistung treten, ohne zum Zeitpunkt <strong>uns</strong>erer Zahlung sicher zu<br />
<strong>HypoVereinsbank</strong> · 2012 Geschäftsbericht 63