Clear answers for real benefits. - Über uns - HypoVereinsbank
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Financial Statements (1) | Konzernlagebericht<br />
Risk Report (Fortsetzung)<br />
Bezogen auf einen Publikumsfonds, welcher in Heizkraftwerke investiert<br />
hat, haben einige Anleger einen Antrag nach dem Kapitalanleger-<br />
Musterverfahrensgesetz gestellt. Das Oberlandesgericht München<br />
wird sich mit der Frage der Prospekthaftung auseinandersetzen. Die<br />
HVB prüft derzeit die gestellten Anträge.<br />
Immobilienfinanzierungen/Finanzierung des<br />
Erwerbs von Immobilienfonds<br />
In zahlreichen Fällen bestreiten Kunden ihre Zahlungsverpflichtung<br />
aus zum Zwecke des Erwerbs einer Immobilie abgeschlossenen<br />
Darlehensverträgen. Nach den gesetzlichen Regeln und der dazu entwickelten<br />
ständigen Rechtsprechung des BGH muss der Kunde die<br />
Voraussetzungen für einen Wegfall des Rückzahlungsanspruchs<br />
beweisen. Nach den bisherigen Erfahrungen geht die HVB davon aus,<br />
dass aus solchen Fällen rechtliche Risiken nicht entstehen dürften.<br />
Die Rechtsprechung des BGH bestätigt auch die bislang schon engen<br />
Voraussetzungen einer möglichen Aufklärungs- und Beratungspflicht<br />
der Bank. Nur in Fällen eines institutionalisierten Zusammenwirkens<br />
zwischen der Bank und aufseiten des Verkäufers tätigen Personen,<br />
verbunden mit einer Täuschung des Kunden durch diese Personen,<br />
sowie in Fällen, in denen die Bank ihren Kunden im Hinblick auf den<br />
Erwerb der Immobilie beraten hat und von dem Verkäufer eine Provision<br />
für den Verkauf der Immobilie erhalten hat, kann eine Haftung<br />
der Bank nicht ausgeschlossen werden. Negative Auswirkungen auf<br />
die HVB sind nach den bisherigen Erfahrungen allerdings auch insoweit<br />
nicht zu erwarten.<br />
Finanziert die Bank dem Kreditnehmer den Erwerb von Anteilen an<br />
Immobilienfonds und handelt es sich um einen Kredit, der nicht<br />
grundschuldgesichert ist, kann der Kreditnehmer – wenn es sich um<br />
ein verbundenes Geschäft handelt – dem Rückzahlungsanspruch des<br />
finanzierenden Instituts Einwendungen entgegenhalten, die ihm aufgrund<br />
von Falschberatung gegen den Verkäufer oder Vermittler der<br />
Fondsanteile zustehen. Daher hat die Bank dann keinen Darlehensrückzahlungsanspruch<br />
gegen den Kunden, wenn die Bank sich der<br />
Vertriebsorganisation des Vermittlers der Fondsanteile bedient hat,<br />
das Darlehen unmittelbar an die Fondsgesellschaft ausbezahlt wurde<br />
und der Anleger bei Erwerb seiner Beteiligung getäuscht wurde oder<br />
wenn dem Darlehensnehmer ein Widerrufsrecht zusteht. Das Vorliegen<br />
dieser Voraussetzungen hätte der Kreditnehmer im Einzelfall zu<br />
beweisen. Aus heutiger Sicht geht die HVB davon aus, dass derartige<br />
Umstände allenfalls in Ausnahmefällen gegeben sein können.<br />
Klageverfahren im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten<br />
Aufgrund der nach wie vor instabilen Verhältnisse an den Finanzmärkten<br />
ist die Anzahl der Beschwerden von Kunden, die in von der<br />
Krise negativ betroffene Wertpapiere investiert haben, unverändert<br />
hoch. Einige Kunden haben rechtliche Schritte im Zusammenhang<br />
mit entsprechenden Verlusten bei Wertpapiergeschäften ergriffen<br />
und begründen ihre Ansprüche insbesondere mit angeblich nicht<br />
anlegergerechter Aufklärung, nicht anlagegerechter Beratung oder<br />
mit einer angeblich negativen Entwicklung von Wertpapieren aus<br />
anderen Geschäften.<br />
Beschwerden und Klageverfahren von Kunden, die aufgrund von<br />
Derivategeschäften Verluste erlitten haben oder deren Derivategeschäfte<br />
derzeit einen negativen Marktwert haben, haben ebenfalls<br />
deutlich zugenommen. Zur Begründung wird unter anderem vorgetragen,<br />
dass die Bank die Kunden angeblich nicht ausreichend über<br />
das jeweilige Geschäft und die mit derartigen Transaktionen verbundenen<br />
möglichen Risiken aufgeklärt habe. Allgemein besteht eine<br />
Tendenz zu anlegerfreundlichen Entscheidungen der Gerichte bei<br />
Streitigkeiten im Zusammenhang mit Derivategeschäften. Jüngste<br />
Entscheidungen bestätigen diese Tendenz, zeigen aber auch, dass<br />
die Charakteristika des jeweiligen Produkts sowie die Umstände des<br />
jeweiligen Einzelfalls entscheidend sind. Die Rechtsprechung ist<br />
daher uneinheitlich, wobei die Anwendung der Verjährung nach<br />
§ 37a WpHG a.F. ausschlaggebend sein dürfte.<br />
Gegen eine Vielzahl von Mitgliedern eines Underwriting-Konsortiums,<br />
darunter auch gegen UniCredit Capital Markets Inc. (UCCM), wurde<br />
zwischenzeitlich eine Class Action erhoben. Hintergrund dieser<br />
Class Action sind von der Bank of America emittierte MBS-Papiere.<br />
Aus Sicht der HVB ist die Klage unbegründet und UCCM wird sich<br />
gegen die Klage verteidigen.<br />
Verfahren im Zusammenhang mit Steuergutschriften<br />
In den Jahren 2006 bis 2008 hatte ein Kunde der HVB zahlreiche<br />
Geschäfte abgeschlossen in der Erwartung, Kapitalertragsteuergutschriften<br />
auf Dividenden deutscher Aktien zu erhalten, die in zeitlicher<br />
Nähe zum Zeitpunkt der Dividendenzahlung gehandelt wurden.<br />
In Folge einer Steuerprüfung beim Kunden <strong>for</strong>derten die Steuerbehörden<br />
vom Kunden die Rückzahlung gewährter Kapitalertragsteuergutschriften.<br />
Die Steuer<strong>for</strong>derung beläuft sich einschließlich Zinsen auf<br />
zusammen rund 124 Mio €. Der Kunde und sein Steuerberater gehen<br />
gegen die Auffassung der Steuerbehörde vor. Der Kunde hat außerdem<br />
Klage gegen die HVB erhoben und verlangt von der Bank vollständige<br />
Freistellung von etwaigen Zahlungsverpflichtungen in<br />
diesem Zusammenhang.<br />
96 2012 Geschäftsbericht · <strong>HypoVereinsbank</strong>