JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...
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1 Dynamische Systeme auf dem optimalen Weg<br />
Das Formelzeichen, um den Gradienten zu bilden, wird Nabla-Operator genannt:<br />
⎛<br />
⎜<br />
∇ f (x) = ∇ f (x1, x2, · · · , xn) = ⎜<br />
⎝<br />
∂ f (x)<br />
∂x1<br />
∂ f (x)<br />
∂x2<br />
.<br />
∂ f (x)<br />
∂xn<br />
Es wird also nach jeder e<strong>in</strong>zelnen Achsenrichtung partiell abgeleitet und das Ergebnis<br />
wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vektor wiedergegeben. Man kann auch die zweite Ableitung e<strong>in</strong>er Funktion<br />
bilden, <strong>in</strong>dem man e<strong>in</strong>e Matrix erstellt, <strong>in</strong> der man jede Richtung des Gradienten<br />
erneut nach jeder Variable ableitet.<br />
Die Summen-, Produkt- und Kettenregel kann man analog auf Funktionen im Raum<br />
anwenden. Mit Hilfe der Ableitung von Funktionen kann man z. B. Extremstellen <strong>in</strong><br />
Feldern berechnen, da die Ableitungen nur bei Extremstellen �0 s<strong>in</strong>d. Wenn man von<br />
e<strong>in</strong>er Funktion zweimal ableitet, dann erhält man e<strong>in</strong> Maß für die Krümmung des Feldes<br />
<strong>in</strong> jedem Punkt.<br />
1.6 Geschichte der Systemtheorie<br />
Da die Systemtheorie <strong>in</strong> vielen verschiedenen Bereichen wieder zu f<strong>in</strong>den ist, kann<br />
man sie als e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Erkenntnismodell beschreiben, welches versucht verschiedene<br />
komplexe Phänomene zu beschreiben bzw. zu erklären. Allgeme<strong>in</strong> gehen<br />
Systemtheorien von Systemen aus, die sich selber erhalten, wie zum Beispiel die Gesellschaft<br />
oder die Justiz. Handelt e<strong>in</strong> Individuum <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es dieser Systeme auf<br />
e<strong>in</strong>e bestimmte Art und Weise, wird dies anhand se<strong>in</strong>er gesellschaftlichen Position und<br />
den daraus folgenden Zwängen erklärt. Weiterh<strong>in</strong> wird mit Hilfe von Struktur- und<br />
Funktionsanalyse versucht den weiteren Verlauf des Systems vorherzusagen. Systemtheorien<br />
lassen sich also <strong>in</strong> verschiedenen Fachbereichen wiederf<strong>in</strong>den. Zum e<strong>in</strong>en<br />
natürlich <strong>in</strong> der Mathematik, aber auch <strong>in</strong> Bereichen wie Biologie, Chemie, Ethnologie,<br />
Informatik, Geographie etc.<br />
Der Begriff »Allgeme<strong>in</strong>e Systemtheorie« wurde um 1950 von dem Biologen Ludwig<br />
von Bertalanffy (1901–1972) geprägt und steht im Zusammenhang mit der Kontrolltheorie,<br />
welche die Kommunikation, Steuerung und Regelung von lebenden, technischen<br />
und sozialen Systemen beschreibt.<br />
Um 1970 entstand der mathematische Zweig der Katastrophentheorie. Er befasst<br />
sich mit plötzlichen Veränderungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Systems, die sich aus kle<strong>in</strong>en Impulsen<br />
ergeben. Ungefähr 10 Jahre später folgte die Chaostheorie: E<strong>in</strong>e Theorie von<br />
nichtl<strong>in</strong>earen, dynamischen Systemen, welche e<strong>in</strong>e Reihe von Phänomen aufweisen,<br />
die man Chaos nennt. E<strong>in</strong> bekanntes Beispiel dieser Theorie ist unter anderem der<br />
Schmetterl<strong>in</strong>gseffekt. Der Grundgedanke h<strong>in</strong>ter diesem Beispiel ist, dass alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
marg<strong>in</strong>ale Veränderung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Systems (wie zum Beispiel das Auffliegen e<strong>in</strong>es<br />
16<br />
⎞<br />
⎟ .<br />
⎟<br />
⎠