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JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

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2.3 Bioverfahrenstechnik<br />

werden. Weitere wichtige Bestandteile dieses Reaktors s<strong>in</strong>d der Rührer, welcher zur<br />

Dispersion/Durchmischung dient, und Strombrecher, welche e<strong>in</strong>e Wirbelbildung bei<br />

hohen Drehzahlen verh<strong>in</strong>dern. Die Temperatur im Reaktor wird durch e<strong>in</strong>en von Wasser<br />

durchflossenen Doppelmantel reguliert. Bei aeroben Fermentationen ist e<strong>in</strong> Begaser zum<br />

E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von Sauerstoff vorhanden.<br />

Im Gegensatz zum Rührkessel-Bioreaktor hat der Air-Lift-Schlaufenreaktor ke<strong>in</strong>en<br />

Rührer, sondern der Begaser übernimmt die Aufgabe der Durchmischung des Mediums.<br />

Dabei wird durch den Begaser Luft <strong>in</strong> den Reaktor geschleust, sodass es <strong>in</strong> diesem Teil<br />

zum Aufsteigen des Mediums kommt (»Riser« genannt). An der Oberfläche angekommen<br />

verlässt der Großteil der Blasen das Medium, wodurch dieses dichter wird und<br />

wieder <strong>in</strong> den unteren Teil des Reaktors abs<strong>in</strong>kt (»Downcomer«). Der »Riser« und der<br />

»Downcomer« werden dabei von Trennblechen isoliert, sodass es zu e<strong>in</strong>er umlaufenden<br />

Strömung kommen kann. Es gibt e<strong>in</strong>e abgewandelte Form dieses Bioreaktors, bei dem der<br />

»Downcomer« extern angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass man den Durchmesser<br />

des »Downcomers« verr<strong>in</strong>gern kann und sich dadurch die Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit erhöhen<br />

lässt. Das Erhöhen der Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit ermöglicht e<strong>in</strong>e bessere Durchmischung<br />

des Mediums.<br />

In e<strong>in</strong>igen Bioreaktoren, wie z. B. im Festbettreaktor, benutzt man Trägermaterialien,<br />

um die Biokatalysatoren zu immobilisieren. Dabei wird das Medium extern mit Sauerstoff<br />

und Nährstoffen versorgt und dann durch e<strong>in</strong> Festbett mit den Trägermaterialien<br />

geleitet. Die Trägermaterialien müssen e<strong>in</strong>ige Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen, wie zum Beispiel<br />

e<strong>in</strong>e hohe Porosität und e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Durchmesser zur Vergrößerung der Oberfläche,<br />

auf dem die Biokatalysatoren wachsen können. Allerd<strong>in</strong>gs sollte das Trägermaterial<br />

nicht zu kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>, da es sonst zum Verwachsen der Poren kommen kann und somit zu<br />

e<strong>in</strong>er Kanalbildung im Festbett, wodurch die Versorgung für e<strong>in</strong>ige Mikroorganismen<br />

abgeschnitten wird. Da <strong>in</strong> diesen Reaktoren die Mikroorganismen e<strong>in</strong>e lange Lebenszeit<br />

haben, lassen sich große Suspensionsreaktoren (mehrere hundert Liter) bereits durch<br />

Festbettreaktoren mit e<strong>in</strong>em Volumen von 5–10 l ersetzen; allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d diese schwer<br />

zu re<strong>in</strong>igen und zudem ist das Scale-Up dieser Reaktoren e<strong>in</strong> weiterer kritischer Faktor.<br />

Der Anspruch, die Prozesse der Fermentation möglichst ökonomisch zu gestalten,<br />

führte zur Entwicklung verschiedener Verfahren. Das ursprünglichste und e<strong>in</strong>fachste Verfahren,<br />

welches auch die weiteste Verbreitung <strong>in</strong> den verschiedenen Industriebranchen<br />

f<strong>in</strong>det, ist das Batch-Verfahren. In e<strong>in</strong>em Bioreaktor wird Substrat von Biokatalysatoren<br />

umgesetzt. Während der Reaktion bleibt das Volumen des Mediums weitgehend unverändert,<br />

es werden lediglich Stoffe h<strong>in</strong>zugegeben um wichtige Parameter wie beispielsweise<br />

den pH-Wert zu optimieren. Nach Ablauf des Prozesses wird das Medium aus dem<br />

Reaktor entnommen und die Produkte <strong>in</strong> verschiedenen Aufarbeitungsschritten isoliert.<br />

Schon erste, unbewusste Fermentationen von Lebensmitteln (zum Beispiel Bierbrauen)<br />

funktionierten nach diesem Pr<strong>in</strong>zip. Höhere Effizienz, aber auch gesteigerte Ansprüche<br />

an die Technologie, bietet das Fed-Batch-Verfahren. Es läuft zunächst wie der Batch<br />

ab. Ist das Substrat jedoch weitgehend verbraucht, wird neues, konzentriertes Substrat<br />

(Feed) h<strong>in</strong>zugegeben. Frisches Substrat regt das Wachstum der Mikororganismen an,<br />

sodass diese ke<strong>in</strong>e stationäre Phase erreichen.<br />

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