JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...
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4 Onkologie<br />
Symptomatiken, die auf e<strong>in</strong>en Lungentumor deuten können, s<strong>in</strong>d beispielsweise ungewollter<br />
Gewichtsverlust, Erkältungen, die über mehrere Wochen trotz Antibiotika nicht<br />
besser werden, Schmerzen <strong>in</strong> der Brust und Atemnot oder anhaltender Husten.<br />
Zur Diagnosestellung des Lungenkrebses werden Röntgen, Computertomographie,<br />
Bronchoskopie und histologische Gewebeuntersuchungen genutzt. Die wichtigsten<br />
Lungenkrebsformen s<strong>in</strong>d das nichtkle<strong>in</strong>zellige (80 %) und das kle<strong>in</strong>zellige (20 %) Lungenkarz<strong>in</strong>om.<br />
Das kle<strong>in</strong>zellige Lungenkarz<strong>in</strong>om hat e<strong>in</strong>e schlechtere Prognose, da es<br />
schnell wächst und bei Diagnosestellung <strong>in</strong> 80 % der Fälle bereits metastasiert hat. Zu den<br />
Therapiemöglichkeiten gehören Chemotherapie, Strahlentherapie sowie e<strong>in</strong>e operative<br />
Entfernung des Tumors. Je nach Tumorstadium werden entweder nur das Tumorgewebe<br />
plus Sicherheitsabstand oder Lungenlappen bzw. e<strong>in</strong> Lungenflügel entnommen. E<strong>in</strong>e<br />
vollständige Heilung ist nur <strong>in</strong> wenigen Fällen möglich. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate<br />
liegt zwischen 5–10 %.<br />
Etwa 8 % aller bösartigen Krebserkrankungen kommen im Magen vor. Glücklicherweise<br />
s<strong>in</strong>kt die Anzahl der Neuerkrankungen <strong>in</strong> den letzten Jahren. Die Tumorzellen<br />
haben ihren Ursprung meistens <strong>in</strong> der Magenschleimhaut und breiten sich von dort<br />
aus aus. Die wichtigsten Risikofaktoren zur Entstehung e<strong>in</strong>es Magenkarz<strong>in</strong>oms s<strong>in</strong>d<br />
schlechte Ernährung und Magenschleimhautentzündung, vor allem durch das Bakterium<br />
Helicobacter pylori. Auch die Symptome dieser Krebsart s<strong>in</strong>d unspezifisch.<br />
Häufig berichtet werden Oberbauchbeschwerden, ungewollter Gewichtsverlust, Schluckbeschwerden,<br />
Appetitlosigkeit, e<strong>in</strong> »empf<strong>in</strong>dlicher« Magen, Abneigung gegen Fleisch<br />
und Völlegefühl nach dem Essen. Zur Diagnosestellung werden speziell die Gastroskopie<br />
(Magenspiegelung) und die Endosonographie angewandt. Zu den Therapiemöglichkeiten<br />
gehören Chemotherapie, Strahlentherapie, endoskopische sowie operative Entfernung<br />
des Tumors. Bei der Operation können entweder nur Teile oder der ganze Magen<br />
entfernt werden. Nach e<strong>in</strong>em solchen E<strong>in</strong>griff ist es möglich, weitgehend normal zu leben.<br />
Die Essgewohnheiten müssen jedoch angepasst werden. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate<br />
beträgt je nach Stadium der Erkrankung zwischen 80 und 5 %.<br />
4.6 Therapie und Diagnostik<br />
4.6.1 Anamnese und Untersuchung<br />
Jeder kennt diese Situation: Man ist krank, weiß aber nicht genau, was e<strong>in</strong>em fehlt. Also<br />
geht man zum Arzt. Was erwartet man nun von ihm? E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Diagnose des<br />
Krankheitsbefundes und e<strong>in</strong>e Heilung, denn das ist ja se<strong>in</strong> Beruf. In der Kurse<strong>in</strong>heit<br />
»Anamnese und Untersuchung« setzten wir uns damit ause<strong>in</strong>ander, wie man als Arzt<br />
vorgeht, um diesen Erwartungen gerecht zu werden.<br />
Der Arzt erhebt e<strong>in</strong>e Anamnese, <strong>in</strong> der er den jetzigen Zustand des Patienten, die<br />
mediz<strong>in</strong>ische Vorgeschichte bzw. Familiengeschichte und das soziale Umfeld erfasst.<br />
E<strong>in</strong>e sorgfältige Datenerhebung hilft, e<strong>in</strong>e genaue Diagnose zu stellen und die richtige<br />
Therapie auszuwählen. Bei der Befragung des Patienten muss der Arzt auf bestimmte<br />
D<strong>in</strong>ge achten:<br />
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