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JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

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4 Onkologie<br />

Abbildung 4.3: Martim verdeutlicht Zellteilung und Mitose anhand e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Gruppenarbeit<br />

gestalteten Grafik.<br />

tur für e<strong>in</strong> übermäßiges Wachstum schaffen. Bösartige Tumoren besitzen die Fähigkeit<br />

zur Metastasenbildung. Das heißt, dass Tumorzellen <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, sich über die<br />

Blut- oder Lymphbahnen im Körper zu verteilen und Tochtergeschwülste <strong>in</strong> anderen<br />

Geweben auszubilden.<br />

Doch wie kommt es überhaupt zur Entartung von Zellen? – Vorweg soll erwähnt werden,<br />

dass es bislang ke<strong>in</strong>e exakte Erklärung für dieses Phänomen gibt. Die seit 25 Jahren<br />

gängigste Theorie ist die klassische Mutationstheorie. Sie besagt, dass durch Schäden <strong>in</strong><br />

der DNA, die das Ergebnis zufälliger Mutationen s<strong>in</strong>d, ganze Gene <strong>in</strong>aktiviert oder verändert<br />

werden. Die Prote<strong>in</strong>synthese auf Basis veränderter DNA führt zu Veränderungen<br />

der Konzentrationen verschiedener Prote<strong>in</strong>e. Besonders schädlich s<strong>in</strong>d die Mutationen<br />

<strong>in</strong> Tumorsuppressorgenen, deren Prote<strong>in</strong>e die Zellvermehrung regulieren, sowie Proto-<br />

Onkogenen, deren Prote<strong>in</strong>e die <strong>in</strong> Abbildung 4.3 veranschaulichte Zellteilung fördern.<br />

Durch jede neue zufällige Mutation kann e<strong>in</strong>e Tumorzelle e<strong>in</strong>e weitere der oben genannten<br />

acht Eigenschaften erlangen. Zur Entartung e<strong>in</strong>er Zelle s<strong>in</strong>d ca. 4–10 Mutationen<br />

nötig. Allerd<strong>in</strong>gs lässt sich mit dieser Theorie nur die Entstehung von ca. 1/3 aller<br />

Krebserkrankungen erklären. Andere Hypothesen, wie die Theorie der Aneuploidie und<br />

die Tumorstammzelltheorie versuchen bestimmte Teilaspekte der Tumoreigenschaften<br />

noch differenzierter zu erfassen. Die Theorie der Aneuploidie besagt, dass es durch<br />

Chromosomen-Aberrationen (Verlust oder Verdopplung ganzer Chromosomen) oder<br />

fehlende, zusätzliche und möglicherweise auch vertauschte DNA-Fragmente auf Chromosomen<br />

zu Konzentrationsveränderungen verschiedener Prote<strong>in</strong>e kommt. Demgegenüber<br />

geht die Tumorstammzelltheorie davon aus, dass nur e<strong>in</strong>e sehr begrenzte Teilpopulation<br />

der Zellen e<strong>in</strong>es Tumors <strong>in</strong> der Lage ist, e<strong>in</strong>en Tumor neu entstehen zu lassen, also das<br />

Potenzial hat, Metastasen zu bilden.<br />

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