JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...
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3 Auf der Suche nach dem Gedächtnis<br />
3.16 Was ist Alzheimer<br />
Die Krankheit Alzheimer wurde 1901 von Dr. Alois Alzheimer entdeckt. Se<strong>in</strong>e Beschreibung<br />
bildet noch heute die Grundlage für die Charakterisierung von Alzheimer. Alzheimer<br />
ist die häufigste Form der Demenz, welche durch Nervenzellensterben charakterisiert<br />
wird. Zu den Symptomen der Demenz gehören Störungen von Gedächtnis, Orientierung,<br />
<strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten und Wortf<strong>in</strong>dung. Bei der vaskulären Demenz kommt es<br />
auch zu Wahrnehmungsproblemen. Patienten mit Alzheimer können außerdem Persönlichkeitsänderungen<br />
erfahren und werden zunehmend pflegebedürftig.<br />
Die Krankheit Alzheimer entsteht aufgrund von Neuronenverlust, bed<strong>in</strong>gt durch e<strong>in</strong>e<br />
Ablagerung von Fibrillen und Plaques zwischen Neuronen. Dies hat e<strong>in</strong>en Mangel von<br />
Acetylchol<strong>in</strong> zur Folge, welcher wiederum zu e<strong>in</strong>er schlechteren Reizweiterleitung im<br />
Nervensystem führt. E<strong>in</strong>e autosomal-dom<strong>in</strong>ante Vererbung ist möglich, wobei es dann<br />
schon früher zu e<strong>in</strong>em Ausbruch kommt. Von 1 200 000 Demenzerkrankten <strong>in</strong> Deutschland<br />
(weltweit s<strong>in</strong>d es 24 Millionen) haben ca. 2/3 Alzheimer und die Anzahl der<br />
jährlichen Neuerkrankungen (280 000) wird vermutlich immer weiter steigen. Das Risiko<br />
zu erkranken liegt bei e<strong>in</strong>em Alter von über 65 Jahren bei 6–9 %, bei Jüngeren bei unter<br />
0,1 %.<br />
Um e<strong>in</strong>e Diagnose stellen zu können, führt man bei potenziellen Alzheimerpatienten<br />
e<strong>in</strong>fache Gedächtnistests und e<strong>in</strong>e Elektroenzephalographie durch, welche die summierte<br />
elektrische Aktivität des Gehirns anzeigt. Außerdem untersucht man die Veränderungen<br />
des Großhirns mittels Computertomographie oder Magnetresonanztomographie. Durch<br />
Blutuntersuchungen kann man feststellen, ob es sich um vaskuläre Altersdemenz oder<br />
Alzheimer handelt, da sich bei der vaskulären Altersdemenz bestimmte Prote<strong>in</strong>e verändern,<br />
die bei Alzheimer aber gleich bleiben.<br />
Es gibt mehrere mögliche Therapien, von denen aber ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e Heilung ermöglicht,<br />
sondern nur den Lauf der Erkrankung verlangsamt. Neben dem Verabreichen bestimmter<br />
Medikamente werden Alzheimerpatienten dazu angehalten, sich Notizen zu machen und<br />
viel Kontakt zu anderen Menschen zu haben (da das Gehirn so »fit« bleibt). Auch körperliche<br />
Betätigung und Teilnahme an Selbsthilfegruppen, besonders da Depressionen<br />
bei Alzheimerpatienten häufig vorkommen, werden empfohlen.<br />
3.17 Wie entsteht Alzheimer?<br />
Alzheimer ist e<strong>in</strong>e Demenzerkrankung, die zum Verlust von Nervenzellen führt. Die<br />
Betroffenen s<strong>in</strong>d meistens über 65 Jahre alt. In Deutschland leben 750 000 Erkrankte.<br />
Das Typische bei dieser Erkrankung ist, dass Nervenzellen durch Plaques und Neurofibrillen<br />
absterben. Die Plaques bestehen aus fehlerhaft gefalteten Prote<strong>in</strong>en. Das Amyloid-<br />
Precursor-Prote<strong>in</strong> (APP) wird durch Alpha-, Beta- und Gammasekretase zu Aß-40 und<br />
Aß-42. Diese beiden s<strong>in</strong>d neurotoxisch und bilden Plaques. Plaques führen zu e<strong>in</strong>er<br />
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