12.11.2012 Aufrufe

JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Bildung beg<strong>in</strong>nt mit Neugierde.« 1<br />

Neue Ereignisse, bei denen man nicht genau weiß, was e<strong>in</strong>en erwartet, werden oft<br />

begleitet von e<strong>in</strong>em Gefühl der Unsicherheit und leichten Nervosität, gepaart mit großer<br />

Vorfreude, Begeisterung und Neugierde. Die <strong>JGW</strong>-<strong>SchülerAkademie</strong> <strong>Papenburg</strong> <strong>2011</strong><br />

gehörte für die meisten von uns sicherlich zu dieser Art von Ereignissen. Wir als Akademieleitung<br />

haben uns gefragt, ob »Vorfreude« nicht vielleicht noch untertrieben war,<br />

wenn die Motivation sogar so weit reichte, dass sich e<strong>in</strong>zelne Teilnehmende noch wenige<br />

Tage oder sogar Stunden vor der Akademie spontan für die Teilnahme entschieden,<br />

wenn noch e<strong>in</strong> Platz frei geworden war. Bei der Ankunft der 93 Teilnehmenden <strong>in</strong><br />

der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte <strong>Papenburg</strong> – kurz HÖB – konnten wir als<br />

Akademieleitung diese Mischung von Unsicherheit und gleichzeitiger Vorfreude <strong>in</strong><br />

vielen Augen wiedererkennen. Doch nach e<strong>in</strong>em Jahr Vorbereitungszeit waren auch wir<br />

m<strong>in</strong>destens genauso gespannt, was die folgenden zehn Tage mit sich br<strong>in</strong>gen würden<br />

und wie aus 108 Personen, aus dem In- und teilweise auch Ausland, e<strong>in</strong>e so verbundene<br />

Gruppe entsteht.<br />

Die Neugierde war bei allen Beteiligten groß und schnell wurde klar, wie sehr jeder<br />

der sechs sehr verschiedenen Kurse auf se<strong>in</strong>e eigene Art und Weise die Gelegenheit<br />

bot, dieser Neugierde nach zu kommen. Während sich der Mathematik-Kurs mit<br />

systemtheoretischen Fragestellungen ause<strong>in</strong>andersetzte, darunter vor allem der Frage,<br />

was eigentlich dynamische Systeme charakterisiert und wie sie sich optimieren lassen,<br />

untersuchten die Biologen – unter anderem anhand vieler Experimente – verschiedene<br />

Mikroorganismen und deren E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Biotechnologie. Um die neurobiologischen<br />

Grundlagen des Gedächtnisses zu erfassen widmete sich der neurobiologische Kurs<br />

zunächst den verschiedenen Arten des Gedächtnisses, bevor konkrete Fallbeispiele,<br />

Tiermodelle und Schlussfolgerungen für das eigene Lernen besprochen wurden. Nach<br />

Diskussion der molekularen Ursachen von Krebs und dem Erfassen von Tumoren verschiedener<br />

Organsysteme behandelte der Onkologie-Kurs die klassischen Therapien und<br />

ihre Wirkweisen. Ausgehend von den Fragestellungen, welche Bedeutung Er<strong>in</strong>nern und<br />

Vergessen für die Geschichtswissenschaft haben und ob es e<strong>in</strong>e »objektive Geschichte«<br />

gibt, wurden im zweiten Teil des Geschichtskurses verschiedene Konzeptionen von Er<strong>in</strong>nern<br />

und Vergessen erörtert. Der Philosophie-Kurs erarbeitete mit e<strong>in</strong>er breit gefächerten<br />

Auswahl antiker Texte e<strong>in</strong>e »Philosophie der Liebe«, um diese abschließend anhand<br />

e<strong>in</strong>iger Dramen auf ihre Tragfähigkeit h<strong>in</strong> zu überprüfen.<br />

Aber nicht nur <strong>in</strong>nerhalb der Kurse zeigte sich, wie sehr die Kurs<strong>in</strong>halte alle Beteiligten<br />

beschäftigten. Sei es während der Mahlzeiten, <strong>in</strong> den Kurspausen oder <strong>in</strong> der<br />

Freizeit – immer wieder wurde kontrovers und kritisch h<strong>in</strong>terfragend diskutiert. Bei der<br />

Rotation gab es dann auch die Möglichkeit sich <strong>in</strong>tensiver über die Inhalte der anderen<br />

Kurse auszutauschen. Sehr schön wurde dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em häufig gehörten Kommentar<br />

zusammengefasst: »Es war wirklich spannend, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die anderen Kurse zu<br />

erhalten, aber ich weiß trotzdem, dass ich für mich genau den richtigen Kurs gewählt<br />

habe«.<br />

1 Peter Bieri, geb. 1944, Philosophieprofessor und Autor, <strong>in</strong>: ZEITmagaz<strong>in</strong> Leben, 02. 08. 2007 Nr. 32<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!