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JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

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4.6 Therapie und Diagnostik<br />

genannt, <strong>in</strong>jiziert wird. Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong> Radionuklid, das e<strong>in</strong>zeln oder mit<br />

e<strong>in</strong>em Carrier-Molekül verabreicht werden kann. Verwendet wird meistens der Tracer<br />

FDG (Fluordesoxyglucose) mit dem Radionuklid Fluor-18. Da es sich bei FDG um e<strong>in</strong><br />

Zuckermolekül handelt, wird dieses vermehrt von Gewebe mit hohem Metabolismus<br />

aufgenommen. Dazu zählen Tumore, aber auch das Gehirn und Entzündungsherde.<br />

Um e<strong>in</strong>e optimale Wirkung zu erreichen, sollte vor der Behandlung e<strong>in</strong>ige Stunden<br />

ke<strong>in</strong> Zucker e<strong>in</strong>genommen werden. Das verwendete Fluorisotop hat die Eigenschaft,<br />

beim Zerfall e<strong>in</strong> Positron und e<strong>in</strong> Neutr<strong>in</strong>o zu emittieren; die entscheidende Rolle spielt<br />

hierbei Ersteres. Da es sich bei Positronen um das Antiteilchen der Elektronen handelt,<br />

reagieren emittierte Positronen mit Elektronen und setzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vernichtungsreaktion<br />

Gammastrahlung frei. Hier wird nach dem Pr<strong>in</strong>zip der Energie-Masse-Äquivalenz,<br />

E = mc 2 , die gesamte Masse der zwei Teilchen vernichtet und <strong>in</strong> Strahlung umgesetzt, die<br />

zwei entstehenden Photonen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>kel von 180 ◦ emittiert. Die freigesetzte<br />

Strahlung wird von e<strong>in</strong>em Detektorr<strong>in</strong>g aufgefangen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong> elektrisches Signal<br />

umgesetzt; dazu wird e<strong>in</strong> Photomultiplier e<strong>in</strong>gesetzt. Gemessen werden nur Photonen<br />

mit e<strong>in</strong>er Energie von 511 keV. Das Ziel ist es, ko<strong>in</strong>zident – also gleichzeitig – e<strong>in</strong>treffende<br />

Photonen zumessen, sogenannte »trues«, da so der Weg dieser Photonen bis zum<br />

Ursprung ermittelt werden kann. Da dieser Prozess sehr oft abläuft, kann gemessen<br />

werden, <strong>in</strong> welchen Gebieten viele dieser trues auftreten. Daraus resultiert, dass dort e<strong>in</strong><br />

Gewebe mit hohem Stoffwechsel vorliegt, beispielsweise e<strong>in</strong> Tumor. Obwohl nicht alle<br />

Photonen gemessen werden können, da der Körper sie absorbieren oder streuen kann<br />

oder sie möglicherweise außerhalb des detektierten Bereichs austreten, zählt die PET zu<br />

den genausten Bildgebenden Verfahren.<br />

Noch bessere Ergebnisse werden erzielt, wenn PET-Geräte mit der Computertomographie<br />

oder der Magnetresonanztomographie komb<strong>in</strong>iert werden.<br />

Da bei der PET e<strong>in</strong> Radionuklid verwendet wird, ist der Patient e<strong>in</strong>er Strahlenbelastung<br />

ausgesetzt. Dieses Risiko überwiegt der Nutzen jedoch bei weitem. E<strong>in</strong>e andere<br />

Problematik besteht <strong>in</strong> den hohen Kosten e<strong>in</strong>er PET-Untersuchung und dem Aufwand bei<br />

der Herstellung des Radiopharmakons. Zugunsten der Patienten sollten diese Probleme<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e Rolle spielen.<br />

4.6.4 Chemotherapie<br />

E<strong>in</strong>e der wichtigsten Therapien gegen Krebs ist die Chemotherapie. Durch sogenannte<br />

Zytostatika werden dabei bösartige Tumorzellen abgetötet oder deren unkontrolliertes<br />

Wachstum gehemmt.<br />

Tumorzellen haben e<strong>in</strong>e sehr hohe Teilungsrate, daher kommt es dort häufig zu<br />

Mitosen. Da Zytostatika eben diesen Teilungsprozess angreifen, wirken sie auf bösartiges<br />

Tumorgewebe stärker als auf gesundes Gewebe, wo es vergleichsweise selten zu Mitosen<br />

kommt. Es gibt jedoch auch verschiedene gesunde Gewebearten (z. B. Schleimhäute<br />

und Knochenmark), <strong>in</strong> denen die Teilungsrate sehr hoch ist. Diese Zellen werden dann<br />

ebenso stark angegriffen, wodurch es zu erheblichen Nebenwirkungen kommt.<br />

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