JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...
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2.10 Versuch: Quantifizierung der Aktivität der Beta-Galactosidase<br />
schockgefroren. Dieser Teil des Versuches wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Labor vorbereitet; die im<br />
Folgenden beschriebenen Schritte wurden im Kurs durchgeführt.<br />
Zuerst wurden die Zellpellets <strong>in</strong> 1 ml Z-Puffer (60 mM Na2HPO4, 40 mM NaH2PO4,<br />
10 mM KCl, 1 mM MgSO4, 50 mM β-Mercaptoethanol, pH 7,0) resuspendiert und pro<br />
Versuchsansatz (die Kulturen wurden <strong>in</strong> vier Teile aufgeteilt – e<strong>in</strong> Teil davon diente<br />
als Referenzwert für die spätere photometrische Messung) 100 µl Zellsuspension mit<br />
700 µl Z-Puffer verdünnt. Um die Zellen aufzubrechen, wurden daraufh<strong>in</strong> jeweils 20 µl<br />
Chloroform und 20 µl 0,1 % (w/v) SDS zugegeben. Zum Starten der Nachweisreaktion<br />
wurde zu den Ansätzen 200 µl 4 mg/ml ONPG h<strong>in</strong>zugefügt. Sobald e<strong>in</strong> Farbumschlag <strong>in</strong>s<br />
Gelbe stattgefunden hatte, wurde die Reaktion durch Zugabe von 400 µl 1M Natriumcarbonat,<br />
das jegliche Enzymaktivität durch Verschiebung des pH-Werts <strong>in</strong>s Basische<br />
unterb<strong>in</strong>det, gestoppt und die Reaktionszeit gemessen. Für die Kontrollversuche wurde<br />
das Natriumcarbonat vor dem ONPG h<strong>in</strong>zugefügt, damit ke<strong>in</strong>e Reaktion stattf<strong>in</strong>det und<br />
man e<strong>in</strong>en Vergleichswert für die photometrische Messung erhält. Um präzise Ergebnisse<br />
zu erhalten, wurden Dreifachbestimmungen für die verschiedenen Kulturen und<br />
Zeitpunkte durchgeführt. Dazu wurde jeweils mit 1 ml des abgestoppten Reaktionsansatzes<br />
bei 420 nm am Photometer die Absorption gemessen; die Kontrollversuche dienten<br />
dabei als Referenzwerte. Die β-Galactosidase-Aktivität (<strong>in</strong> Miller-Units) wurde dann mit<br />
folgender Formel ermittelt:<br />
MU = 1000A420<br />
OD600 · V · t<br />
(V = Volumen des Reaktionsansatzes <strong>in</strong> mL, t = Reaktionszeit <strong>in</strong> m<strong>in</strong>)<br />
2.10.3 Ergebnisse<br />
Bei den Versuchsansätzen, die nur Lactose enthielten, zeigte sich die größte Enzymaktivität.<br />
Es war deutlich zu erkennen, dass die Enzymaktivität steigt, je länger die Kultur<br />
auf dem Nährmedium mit dem Zucker wachsen konnte. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />
dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er längeren Zeitspanne e<strong>in</strong>e größere Enzymmenge produziert werden kann.<br />
In den Versuchsansätzen, die sowohl Lactose als auch Glucose enthielten, zeigte sich e<strong>in</strong>e<br />
deutlich ger<strong>in</strong>gere Enzymaktivität. Auch hier war e<strong>in</strong>e Abhängigkeit der Enzymaktivität<br />
von der Wachstumszeit der Bakterienkultur zu erkennen. In den Proben mit Lactose<br />
und Chloramphenicol ließ sich ke<strong>in</strong>e Enzymaktivität feststellen. Ferner war auch bei<br />
den Kontrollversuchen, die die jeweiligen Referenzwerte lieferten, ke<strong>in</strong>e Enzymaktivität<br />
nachzuweisen, weil der pH-Wert durch die frühzeitige Zugabe des Natriumcarbonats so<br />
stark erhöht wurde, dass die Enzyme denaturiert wurden.<br />
2.10.4 Diskussion<br />
Insgesamt zeigte der Versuch, dass die β-Galactosidase-Aktivität reguliert wird und<br />
ihre Aktivität sowohl vom vorhandenen Zucker als auch von der Wachstumszeit der<br />
Zellkultur auf dem Nährmedium abhängt. So ist wie erwartet bei den Ansätzen mit<br />
Glucose und Chloramphenicol wenig bis gar ke<strong>in</strong>e β-Galactosidase nachzuweisen, da<br />
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