JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...
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3 Auf der Suche nach dem Gedächtnis<br />
aufgeführten Signale gleichzeitig auftreten. So braucht LTD e<strong>in</strong>en Anstieg der <strong>in</strong>ternen<br />
Calcium- und Natriumkonzentration und die Aktivierung der Prote<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase C. LTD ist<br />
die Voraussetzung, dass im Kle<strong>in</strong>hirn zum Beispiel geschickte, präzise Bewegungsabläufe<br />
erlernt werden können.<br />
3.14 Menschliche Emotionen<br />
E<strong>in</strong>e menschliche Emotion ist e<strong>in</strong> Gesamt von drei unterschiedlichen, aber wechselseitig<br />
mite<strong>in</strong>ander verbundenen Reaktionsarten: E<strong>in</strong>er physiologischen Reaktion, e<strong>in</strong>er beobachtbaren<br />
Verhaltensweise und dem bewussten Empf<strong>in</strong>den der Emotion. Es gibt viele<br />
verschiedene Emotionen. Sie werden von allen Menschen empfunden: z. B. Freude, Wut<br />
und Trauer. E<strong>in</strong>e Emotion wird durch e<strong>in</strong>en emotionalen Reiz ausgelöst, der zum Gehirn<br />
weitergeleitet wird. Dort wird der Reiz verarbeitet und es erfolgt e<strong>in</strong>e physiologische<br />
Reaktion, wie zum Beispiel erhöhter Herzschlag, und man bemerkt e<strong>in</strong>e charakteristische<br />
Verhaltensweise bei der Person, die e<strong>in</strong>e bestimmte Emotion verspürt. Beispielsweise<br />
fangen traurige Menschen oft an zu we<strong>in</strong>en. Im Gehirn gibt es verschiedene Bereiche, die<br />
für die Verarbeitung der Emotionen zuständig s<strong>in</strong>d. Der Cortex ist für die Interpretation<br />
des Kontextes und die Überwachung des Emotionsausdruckes verantwortlich, die Amygdala<br />
aktiviert die Stresshormonfreisetzung und ist wichtig bei der Emotionsverarbeitung.<br />
Der Hippocampus ist nötig, damit wir uns später an die emotionsgeladene Situation<br />
er<strong>in</strong>nern können.<br />
Manche Emotionen, etwa Ekel werden mit ansteigendem Alter erlernt, andere Emotionen<br />
s<strong>in</strong>d jedoch von Geburt an bei den Menschen verankert, z. B. Freude und Angst.<br />
Diese nennt man universelle Emotionen. Menschen aller Nationalitäten können sie empf<strong>in</strong>den<br />
und auch die äußeren Merkmale der verschiedenen Emotionen bei anderen<br />
erkennen. Der Umgang mit Emotionen ist allerd<strong>in</strong>gs von Kultur zu Kultur unterschiedlich.<br />
So zeigen Japaner gegenüber e<strong>in</strong>er Autoritätsperson ihre Emotionen nicht offen<br />
und verstecken sie. Jeder Mensch auf der Welt hat dieselben Emotionen, aber die Kultur,<br />
<strong>in</strong> der e<strong>in</strong> Mensch lebt, zeigt eigene Regeln im Umgang mit den Emotionen und ihrer<br />
Zurschaustellung.<br />
E<strong>in</strong>e Tatsache, die Menschen aller Kulturen betrifft, ist, dass emotionsgebundene Er<strong>in</strong>nerungen<br />
länger im Gedächtnis bleiben. E<strong>in</strong>es der bekanntesten Beispiele ist der 11.<br />
September 2001. Fast jeder erwachsene Mensch der westlichen Welt kann sich er<strong>in</strong>nern,<br />
wo er an diesem Tag war, als er die Nachricht des Terroranschlages gehört hat. Wenn<br />
man e<strong>in</strong>en Menschen jedoch fragt, wo er am 14. September war, kann sich fast niemand<br />
daran er<strong>in</strong>nern. Der 11. September ist e<strong>in</strong> Ereignis, dass sehr tief <strong>in</strong> unserem Gedächtnis<br />
verankert ist, da dieser Tag e<strong>in</strong>en hohen Emotionsgehalt hat. Emotionsgeladene Er<strong>in</strong>nerungen<br />
lassen wir sehr viel häufiger als gewöhnliche Tage vor unserem <strong>in</strong>neren Auge<br />
Revue passieren und wir unterhalten uns häufig über sie. Dies wird zudem durch die<br />
Medien verstärkt, die oft über emotionale Ereignisse berichten. Abschließend kann man<br />
sagen, dass Ereignisse, die für e<strong>in</strong>e Person emotional bedeutsam s<strong>in</strong>d, ihr länger <strong>in</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerung bleiben.<br />
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