JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...
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2.5 Enzymscreen<strong>in</strong>g und rekomb<strong>in</strong>ante Prote<strong>in</strong>produktion<br />
Abbildung 2.1: Prote<strong>in</strong>aufre<strong>in</strong>igung durch Säulenchromatographie.<br />
2.5.3 Rekomb<strong>in</strong>ante Prote<strong>in</strong>produktion<br />
Zur Herstellung von bestimmten Zielprote<strong>in</strong>en <strong>in</strong> bakteriellen Wirtsorganismen bedient<br />
man sich natürlicher Chromosom-unabhängiger DNA-Elemente, den sogenannten Plasmiden.<br />
Diese werden unabhängig vom Bakterienchromosom repliziert und besitzen<br />
e<strong>in</strong>en DNA-Abschnitt, <strong>in</strong> den mittels DNA-sequenzspezifischer Enzyme, den Restriktionsenzymen,<br />
leicht das Zielgen <strong>in</strong>tegriert werden kann. Letzteres ist e<strong>in</strong>em sogenannten<br />
Promotor unterstellt, über den reguliert wird, ob und wann das Gen abgelesen werden<br />
kann und somit auch die Produktion des Zielprote<strong>in</strong>s bee<strong>in</strong>flusst wird. In der Biotechnologie<br />
bedient man sich häufig e<strong>in</strong>es Promotors, bei dem nur <strong>in</strong> Anwesenheit e<strong>in</strong>es<br />
bestimmten Signalstoffs das Gen zum Ablesen freigegeben ist. Damit kann man von<br />
außen die Produktion des erstrebten Produkts steuern.<br />
Zur leichteren Aufre<strong>in</strong>igung des Zielprote<strong>in</strong>s nach der Produktion setzt man oft e<strong>in</strong>en<br />
tag e<strong>in</strong>, d. h. e<strong>in</strong>e an das Prote<strong>in</strong> fusionierte Peptidsequenz, die sehr spezifisch an e<strong>in</strong>en<br />
bestimmten Stoff, den sogenannten Liganden, b<strong>in</strong>det. Über diese B<strong>in</strong>dungseigenschaft<br />
kann man das Zielprote<strong>in</strong> von den restlichen Wirtsprote<strong>in</strong>en trennen, wie man <strong>in</strong> Abbildung<br />
2.1 sehen kann. Das hellgrau dargestellte Zielprote<strong>in</strong> mit dem tag (schwarz) kann<br />
an die Liganden (schwarze Pfeile an der weißen Säule) b<strong>in</strong>den, die Wirtsprote<strong>in</strong>e (dunkelgrau)<br />
nicht. Zum Schluss s<strong>in</strong>d alle Wirtsprote<strong>in</strong>e abgeflossen und nur das Zielprote<strong>in</strong><br />
verbleibt am Liganden. Bei Zugabe e<strong>in</strong>es weiteren Stoffs löst sich das Zielprote<strong>in</strong> wieder<br />
und kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em separaten Behälter aufgefangen werden. So erhält man e<strong>in</strong>e relativ<br />
saubere und konzentrierte Lösung des erzielten Produkts als Ausgangspunkt für z. B.<br />
Struktur- und Funktionsanalysen.<br />
Soll e<strong>in</strong> für den Wirtsstamm toxisches Prote<strong>in</strong> produziert werden, <strong>in</strong>tegriert man <strong>in</strong><br />
das Zielprote<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zusätzliche Am<strong>in</strong>osäuresequenz, wodurch es zunächst <strong>in</strong>aktiv bleibt.<br />
Diese wird nach dem Abtöten der Zellen herausgeschnitten und das funktionelle Prote<strong>in</strong><br />
entsteht, ohne aber vorher den Wirtsorganismus zu schädigen. Diese Methode nennt<br />
man Prote<strong>in</strong>-Splic<strong>in</strong>g.<br />
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