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JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

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2.8 Immuntechnologie<br />

aufh<strong>in</strong> greifen weitere Mechanismen des Immunsystems, um das Antigen unschädlich<br />

zu machen. Weiterh<strong>in</strong> werden e<strong>in</strong>ige B-Zellen zu Gedächtniszellen und speichern so<br />

das Wissen um den Antikörper im Gedächtnis des Immunsystems, um ihn bei erneuter<br />

Infektion schneller <strong>in</strong> größerer Zahl produzieren zu können.<br />

2.8.2 Impfen<br />

Das Immunsystem ist durch das immunologische Gedächtnis <strong>in</strong> der Lage, sich an Antigene,<br />

die es schon e<strong>in</strong>mal bekämpft hat, zu »er<strong>in</strong>nern« und so sehr viel schneller und<br />

effizienter e<strong>in</strong>e Immunreaktion e<strong>in</strong>zuleiten – oft schon, bevor erste Krankheitssymptome<br />

auftreten. Diese Fähigkeit sich zu er<strong>in</strong>nern beruht auf e<strong>in</strong>igen wenigen Gedächtniszellen.<br />

Viele Impfstoffe basieren auf unschädlich gemachten oder abgeschwächten Krankheitserregern,<br />

die immer noch als Antigen fungieren können und so das immunologische<br />

Gedächtnis mit neuen Informationen versorgen.<br />

Dieses Vorgehen ist jedoch nicht mit allen Krankheitserregern möglich. Daher bedient<br />

man sich beispielsweise Spaltimpfstoffen, die nur e<strong>in</strong> als Antigen wirksames Prote<strong>in</strong><br />

aus der Oberfläche des Krankheitserregers enthalten. Sollte auch diese Methode ihre<br />

Wirkung verfehlen, so kann auf Peptidimpfstoffe zurückgegriffen werden. Diese bestehen<br />

nur aus Bruchstücken von Prote<strong>in</strong>en des Krankheitserregers, welche mithilfe e<strong>in</strong>es<br />

Carrier-Prote<strong>in</strong>s verbunden werden. Ferner kann man sich auch sogenannter Vektorimpfstoffe<br />

bedienen. Hierbei wird die DNA e<strong>in</strong>es Antigens vom Erreger <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>es nicht<br />

pathogenen Wirtes e<strong>in</strong>geschleust. Dies <strong>in</strong>duziert e<strong>in</strong>e Immunreaktion sowohl gegen das<br />

ursprüngliche Antigen, als auch gegen den Wirt.<br />

Für all diese Verfahren muss e<strong>in</strong> spezifisches Antigen des Erregers bekannt se<strong>in</strong>. Um<br />

neue Antigene zu identifizieren, bedient man sich der reversen Impfstoffentwicklung.<br />

Dabei beg<strong>in</strong>nt die Suche nach e<strong>in</strong>em neuen Antigen mit dem Anlegen e<strong>in</strong>er Expressionsbibliothek<br />

und der Prüfung auf e<strong>in</strong>e Immunantwort an Mäusen. Löst e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

starke Immunreaktion im Tierversuch aus, so ist es möglicherweise zur Herstellung<br />

e<strong>in</strong>es Impfstoffes geeignet. Es muss jedoch noch geprüft werden, ob das exprimierte<br />

Prote<strong>in</strong> auch e<strong>in</strong> Oberflächenprote<strong>in</strong> ist.<br />

2.8.3 Enzymatische Testverfahren: Der ELISA<br />

ELISA bedeutet »enzyme-l<strong>in</strong>ked immunosorbent assay«, was übersetzt enzymgekoppelter<br />

Immunadsorptionstest heißt. Man benutzt ihn, um bestimmte Prote<strong>in</strong>e, Viren oder<br />

Ähnliches <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Probe nachzuweisen, oder um die Konzentration derer zu ermitteln.<br />

Das Antigen, welches für die Antikörper spezifisch ist, wird auf e<strong>in</strong>e Mikrotiterplatte<br />

immobilisiert. Anfangs muss man also e<strong>in</strong>en Antikörper synthetisieren, der für das<br />

nachzuweisende Prote<strong>in</strong> spezifisch ist. An diesen Antikörper koppelt man e<strong>in</strong> Enzym,<br />

welches als Nachweissystem dient. Dieses setzt e<strong>in</strong> farbloses Edukt zu e<strong>in</strong>em farbigen<br />

Produkt um, wie zum Beispiel die alkalische Phosphatase, die X-Phos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en blauen<br />

Farbstoff umsetzt.<br />

Das Prote<strong>in</strong>, welches man nachweisen will, wird an e<strong>in</strong>e Mikrotiterplatte gebunden.<br />

Daraufh<strong>in</strong> wird der Antikörper mit dem gekoppelten Nachweissystem h<strong>in</strong>zugegeben,<br />

welcher an das Antigen b<strong>in</strong>det. Anschließend wird die Mikrotiterplatte gewaschen,<br />

damit ke<strong>in</strong>e Rückstände zurückbleiben und man nur den Antigen-Antikörperkomplex<br />

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