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JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

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4 Onkologie<br />

4.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Johanna Kuhnt und Wiebke Nadler<br />

Im Kurs »Onkologie« erarbeiteten wir geme<strong>in</strong>sam die molekularen und mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Grundlagen der Tumorbiologie. Nach e<strong>in</strong>er kurzen Übersicht über Verbreitung und<br />

Risikofaktoren von Krebs bekam der Kurs Besuch von Solveig und Christian – zwei<br />

Ärzten, die uns so E<strong>in</strong>iges zu berichten hatten: vom Umgang mit Patienten, vom Alltag<br />

auf der Palliativstation und von sehr konkreten Fallbeispielen. Wie wichtig, aber auch<br />

wie schwierig die erste Konfrontation mit der Diagnose »Krebs« se<strong>in</strong> kann, wurde bei<br />

der Simulation e<strong>in</strong>es Patientengesprächs schnell deutlich.<br />

Von der Patientenperspektive wechselten wir nun zurück zu den molekularbiologischen<br />

Aspekten. Was macht Tumorzellen so besonders? Wieso s<strong>in</strong>d sie nur so schwer<br />

anzugreifen? Und welche Theorien erklären die Existenz von Krebs? E<strong>in</strong>e auch von der<br />

neusten Forschung noch nicht abschließend beantwortete Reihe von Fragen, mit denen<br />

wir uns beschäftigten, bevor wie e<strong>in</strong>en Blick auf die Vielfalt möglicher Krebserkrankungen<br />

wagten.<br />

Für manche Tumorarten gibt es spezielle Vorsorgemöglichkeiten, etwa für Brustkrebs,<br />

Prostatakarz<strong>in</strong>ome oder Darmkrebs. Zur Diagnosestellung benötigt man spezielle<br />

bildgebende Verfahren, wie Röntgen, Magnetresonanztomographie oder Positronenemissionstomographie,<br />

die es ermöglichen, Lokalisierung und Ausdehnung e<strong>in</strong>es Tumors zu<br />

bestimmen. Wie aber therapiert man kranke Zellen s<strong>in</strong>nvoll, ohne die gesunden Zellen<br />

zu stark zu bee<strong>in</strong>trächtigen? Die Standardverfahren Chemotherapie, Strahlenbehandlung<br />

und chirurgische E<strong>in</strong>griffe bilden zweifellos die drei Säulen der Krebstherapie. Aber<br />

besonders immuntherapeutische Ansätze und zielgerichtete Therapien bee<strong>in</strong>flussen<br />

mittlerweile die Forschung und zeigen großes Potenzial. Neben den klassischen schulmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Ansätzen vertrauen sich viele Patienten alternativen Heilverfahren an.<br />

Die Diskussion über die Problematik zwischen Selbstbestimmung des Patienten und der<br />

Fürsorgepflicht des Arztes bildete den Abschluss des Kurses. Für die motivierte Mitarbeit<br />

und die spannenden Diskussionen möchten wir uns herzlich bei den Teilnehmern<br />

bedanken.<br />

4.2 Epidemiologie<br />

Obwohl oder vielmehr gerade weil die Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahren große Fortschritte<br />

verzeichnen konnte, nehmen die Inzidenzen (Krebsneuerkrankungen) stetig zu. Diese<br />

auf den ersten Blick paradoxe Ersche<strong>in</strong>ung ist auf die Entwicklung und den Gebrauch<br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl von diagnostischen Verfahren zurückzuführen sowie auf den Anstieg der<br />

durchschnittlichen Lebenserwartung der Menschen <strong>in</strong> den Industrienationen.<br />

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