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JGW-SchülerAkademie Papenburg 2011 - Jugendbildung in ...

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2.9 Transgene Organismen<br />

2.9 Transgene Organismen<br />

E<strong>in</strong> transgener Organismus ist e<strong>in</strong> Organismus, der <strong>in</strong> der Natur natürlicherweise<br />

nicht vorkommt. Er wird hergestellt, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Gen aus e<strong>in</strong>em anderen Organismus<br />

(Tiere, Pflanzen, Bakterien, Archaen oder Viren) auf den zu modifizierenden übertragen<br />

wird. Dadurch erhält der modifizierte Organismus über die Expression des e<strong>in</strong>gebauten<br />

Transgens spezifische neue Merkmale. Der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Transgens erfolgt bei Pflanzen<br />

und Tieren auf jeweils unterschiedliche Weise.<br />

2.9.1 Erzeugung transgener Pflanzen<br />

Die Verwendung des Ti-Plasmids (Tumor-<strong>in</strong>duzierendes Plasmid) ist e<strong>in</strong>e häufig angewandte<br />

Methode zur Herstellung transgener Pflanzen. Es stammt ursprünglich aus<br />

dem Gram-negativen Agrobacterium tumefaciens, welches von Wundsekreten der Pflanze<br />

angelockt wird und Teile des Plasmids <strong>in</strong> die Zelle e<strong>in</strong>schleust, die anschließend fest<br />

<strong>in</strong> das Genom der Pflanzen <strong>in</strong>tegriert werden. Durch vorherige Modifikation des e<strong>in</strong>geschleusten<br />

Genabschnittes kann man Pflanzen gezielt genetisch verändern. Agrobacterium<br />

tumefaciens kann jedoch nur bestimmte Pflanzenarten <strong>in</strong>fizieren. E<strong>in</strong>e weitere verbreitete<br />

Methode ist deshalb das Beschießen von Pflanzenzellen mit kle<strong>in</strong>en Goldkügelchen, die<br />

mit DNA beschichtet s<strong>in</strong>d.<br />

2.9.2 Erzeugung transgener Tiere<br />

Bei der genetischen Manipulation von Tieren wendet man je nach Tierklasse verschiedene<br />

Methoden an. Bei Säugetieren stellt die Mikro<strong>in</strong>jektion e<strong>in</strong>e geeignete Methode dar.<br />

Hierbei wird das Transgen <strong>in</strong> den Vorkern des Spermiums <strong>in</strong>jiziert, kurz bevor bei e<strong>in</strong>er<br />

künstlichen Befruchtung die beiden Vorkerne verschmelzen. Dort wird das Transgen<br />

dann durch homologes Cross<strong>in</strong>g-Over <strong>in</strong> das Genom des Spermiums e<strong>in</strong>gebaut. Dafür<br />

müssen die das Transgen flankierenden DNA-Abschnitte identisch se<strong>in</strong> mit Abschnitten<br />

im Genom, gegen die sie dann ausgetauscht werden. Bei erfolgreichem E<strong>in</strong>bau entsteht<br />

e<strong>in</strong> transgenes Gründertier.<br />

Bei Insekten bedient man sich gerne der sogenannten Transposons, um e<strong>in</strong> Transgen<br />

e<strong>in</strong>zubauen: Transposons s<strong>in</strong>d »spr<strong>in</strong>gende Gene«, die bei Anwesenheit e<strong>in</strong>er Transposase<br />

(e<strong>in</strong>e Unterklasse der DNA-Rekomb<strong>in</strong>asen) spontan aus ihrer Position im Genom<br />

herausspr<strong>in</strong>gen und an e<strong>in</strong>er anderen Stelle im Genom wieder e<strong>in</strong>gebaut werden können.<br />

Die Transposons s<strong>in</strong>d flankiert von <strong>in</strong>vertierten Sequenzwiederholungen, die als<br />

Erkennungssequenzen für die Transposase dienen. Im Gegensatz zum gewöhnlichen<br />

E<strong>in</strong>bau werden bei dieser Methode zwei DNA-Konstrukte verwendet anstatt nur e<strong>in</strong>em:<br />

Zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Helfer-DNA-Konstrukt, das auf Grund defekter <strong>in</strong>vertierter Sequenzwiederholungen<br />

nicht <strong>in</strong> das Wirtsgenom e<strong>in</strong>gebaut werden kann, sondern lediglich<br />

die Transposase exprimiert, und zum anderen das DNA-Konstrukt mit dem Transgen,<br />

das jedoch ke<strong>in</strong> Gen für die Transposase enthält. Daraus folgt, dass das DNA-Konstrukt<br />

mit dem Transgen nach dem E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> das Wirtsgenom bei den Nachkommen nicht<br />

mehr im Genom »umherspr<strong>in</strong>gen« kann. Das Transgen wird also stabil an künftige<br />

Generationen weitervererbt.<br />

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