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Kolonischtegschichtla von Hermann Bachmann als Dokument der ...

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terschiedlichen Ebenen, wie es aus <strong>der</strong> folgenden tabellarischen Gegenüberstellung<br />

hervorgeht (Tab. 2):<br />

Tabelle 2<br />

Analyse-<br />

De Jong<br />

Werlen<br />

aspekt<br />

Wissenschaftlicher<br />

Ansatz<br />

Untersuchungsgegenstand<br />

„das Wie<br />

und Warum<br />

<strong>von</strong> Mentalität“<br />

(Erkenntnisinte-resse)<br />

Der Begriff<br />

'Interkulturalität'<br />

Funktionale Pragmatik<br />

Aussagen deutscher Auswan<strong>der</strong>er<br />

zu 'Mentalität' in Malaysia<br />

und Brasilien;<br />

Einbeziehung mehrerer Kontinente<br />

Er beschreibt ausschließlich<br />

das sprachliche „Wie“ <strong>von</strong><br />

Mentalität und bleibt somit<br />

einem deskriptiven Stil treu.<br />

Mit de Jongs Terminologie<br />

ausgedrückt: 'Mentalität' repräsentiert<br />

ein reines Explanandum<br />

De Jong stellt klar, dass in<br />

laiensprachlichen Aussagen<br />

zu 'Mentalität' zuerst eine<br />

Distanz zur „Ausgangskultur“<br />

vorhanden sein muss. Insofern<br />

sind seine Befragten<br />

Sozio- und Kontaktlinguistik<br />

Aussagen zu 'Mentalität' innerhalb des deutschen<br />

Sprachraums; Fokussierung auf Mitteleuropa<br />

Sie versucht, das „Wie“ und „Warum“ <strong>von</strong><br />

Kommunikationssituationen durch das<br />

Schlüsselkonzept <strong>von</strong> 'Mentalität' zu beantworten:<br />

„Wie erleben und wie gestalten Eingesessene<br />

und Zugezogene ihre Kontaktkommunikation<br />

Warum machen sie es gerade<br />

so, wie sie es machen, und nicht an<strong>der</strong>s“<br />

[Werlen 1998: 7]. Sie arbeitet mit 'Mentalität'<br />

<strong>als</strong> Explanandum, aber v.a. auch <strong>als</strong> Explanans.<br />

Diese Fragestellung ist allerdings <strong>von</strong><br />

Grund auf problematisch, da man, wenn man<br />

Mentalität <strong>als</strong> Konzept zur Erklärung <strong>von</strong><br />

sprachlichem Verhalten und damit verbundenen<br />

Handlungsweisen verwendet, Gefahr<br />

läuft, selbst ins Spekulative zu verfallen, da<br />

die Linguistik nicht über das notwendige Instrumentarium<br />

verfügt, Aussagen über das<br />

kollektive Unbewusste zu machen. Das könnte,<br />

wenn überhaupt möglich, Aufgabe <strong>der</strong><br />

Psychologie sein. Werlen [1998: 34] ist sich<br />

allerdings <strong>der</strong> Schwierigkeit durchaus bewusst:<br />

„Was gegen die Verwendung <strong>von</strong><br />

Mentalität spricht, ist eher die Gefahr eines<br />

Mißbrauchs und die nicht geringe Wahrscheinlichkeit,<br />

durch die Arbeit mit Begriff<br />

und Konzeption, einer ungerechten klischeeartigen<br />

Beurteilung ,<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en‘ Vorschub<br />

zu leisten und ,etwas‘ nicht kritisch genug zu<br />

hypostasieren, was besser auf an<strong>der</strong>e Art analysiert<br />

werden sollte“.<br />

'Interkulturalität' umfasst das Erleben <strong>von</strong><br />

Grenzen, An<strong>der</strong>sheit, <strong>von</strong> Befremden <strong>als</strong> auch<br />

den Willen, etwas <strong>als</strong> Eigenes o<strong>der</strong> Fremdes<br />

aufzufassen [Werlen 1998: 13]: „Die Begegnung<br />

<strong>von</strong> Menschen, die verschiedene Dialekte<br />

sprechen, ist auch eine Begegnung<br />

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