Kolonischtegschichtla von Hermann Bachmann als Dokument der ...

findet man dieses Konzept bzw. dieses Lexem überhaupt nicht oder allenfalls in
einem ganz anderen Sinn. 'Mentalität' ist zwar eine vom eng. mentality ausgehende
Neubildung des Deutschen [vgl. Drosdowski 1997: 454], ihre Bedeutung
unterscheidet sich aber deutlich von der des Prototyps. Englisch mentality bezieht
sich nämlich vorrangig auf die mentale Kapazität, Begabung eines Menschen
8 ; eine passendere inhaltliche Entsprechung wäre eher mindset. 9 Auch
französisch mentalité verkörpert kein gleichartiges Pendant zu deutsch Mentalität.
Hinzu kommt, dass in diesem Bereich selbst im Deutschen ein hochkomplexes
Begriffsnetz vorliegt: Eine Verortung des Schlüsselkonzeptes 'Mentalität' als
kollektivpsychische Disposition stellt im Beziehungsgefüge von 'Habitus' 10 , 'soziale
Milieus' (vgl. zu dieser Begriffsdiskussion z.B. [Bremer 2004: 37 ff.] und
z.T. von 'Lebensstil' [Hradil 1992] mit all seinen sprachlich-kommunikativen
Implikationen eine eminente Herausforderung interdisziplinärer Art dar.
Literatur
Ariès, Ph. Geschichte der Kindheit. München, Deutscher Taschenbuchverlag, (dtv; 4320),
1982 a
Ariès, Ph. Geschichte des Todes. München, Deutscher Taschenbuchverlag, (dtv; 4407), 1982
b.
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(Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel, 3, 2004.
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der Wiedervereinigung. Opladen, Leske & Budrich, 1994.
Geiger, Th. Ideologie und Wahrheit. Eine soziologische Kritik des Denkens. Stuttgart / Wien,
Humboldt. Sammlung „Die Universität“, 41, 1953.
8 Siehe beispielsweise Ausdrücke wie a person of average mentality.
9 So greift z.B. Grave [2007] im Rahmen seiner Interkulturalitäts-Publikation auf diesen Begriff
zurück.
10 Vgl. z.B. den Bezug zu 'Habitus' anhand der Auffassungen von Elias unter 3.3.1.
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