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Kolonischtegschichtla von Hermann Bachmann als Dokument der ...

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letzten Mal erhielten Nova Scotia und New Brunswick bedeutenden Zuwachs<br />

<strong>von</strong> deutschen Landsleuten durch Loyalisten <strong>der</strong> britischen Krone nach dem Ende<br />

des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. Deutsche Gruppeneinwan<strong>der</strong>ung<br />

ab 1783 wandte sich hauptsächlich nach Upper Canada (dem heutigen Ontario),<br />

durch Loyalisten und abgemusterte Soldaten aus dem Herzogtum Braunschweig<br />

und den hessischen Fürstentümern; sie waren den Briten <strong>als</strong> Hilfstruppen für eine<br />

Zeitlang zur Verfügung gestellt (verkauft) worden. Viele <strong>von</strong> ihnen blieben<br />

nach dem Krieg sowohl in Kanada <strong>als</strong> auch in den Vereinigten Staaten. Daneben<br />

wurde ab 1780 eine weitere deutsche Einwan<strong>der</strong>ergruppe erkennbar, nämlich die<br />

aus Pennsylvanien kommenden Mennoniten. Während sich diese Einwan<strong>der</strong>er<br />

aus dem Süden auf <strong>der</strong> Niagara-Halbinsel ausbreiteten und dabei einige Ortschaften<br />

gründeten, kam 1794 eine fast 190 Menschen zählende Gruppe aus<br />

Deutschland (nach einem kurzen Aufenthalt in den USA) unter <strong>der</strong> Führung <strong>von</strong><br />

William Berczy nach Upper Canada, wo sie zu den Mitbegrün<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Stadt<br />

Toronto wurden. In <strong>der</strong> County (Grafschaft) Waterloo am mittleren Grand River<br />

entstand ab 1799 ein deutsches Siedlungszentrum, wo viele kleine Orte noch<br />

heute deutsche Namen tragen. Der Siedlungsmittelpunkt hieß bis 1916 Berlin<br />

und wurde dann in Kitchener umgetauft.<br />

Die Besiedlung Westkanadas begann 1811 mit <strong>der</strong> Gründung des Red River<br />

Settlement (<strong>der</strong> heutigen Stadt Winnipeg) durch die Hudsons Bay Company;<br />

zum Schutz <strong>der</strong> neuen Siedlung wurden etwa 100 meist deutschsprachige Soldaten<br />

verpflichtet. Masseneinwan<strong>der</strong>ung nach Westkanada erfolgte erst ab 1872<br />

infolge eines günstigen Heimstättengesetzes für mittellose Landwirte und die<br />

Erschließung des riesigen Landes durch den Bau <strong>von</strong> Eisenbahnlinien sowie systematische<br />

Einwan<strong>der</strong>ungsför<strong>der</strong>ung seitens <strong>der</strong> Regierung Laurier. Neue Provinzen<br />

entstanden: 1870 Manitoba, 1905 Saksatchewan und Alberta. British Columbia,<br />

das durch Goldfunde vorübergehend einen Massenzustrom <strong>von</strong> Menschen<br />

(darunter Deutschen) erlebte, war schon 1858 zur Provinz erhoben worden.<br />

Diese neuen Provinzen wurden dem 1867 durch Zusammenschluss <strong>der</strong> östlichen<br />

Kolonien entstandenen Dominion Kanada angeglie<strong>der</strong>t. Vor dem 1.<br />

Weltkrieg wandte sich die Hauptmasse <strong>der</strong> deutschen Einwan<strong>der</strong>er nach Westkanada,<br />

wobei ab 1900 nur 10 bis 15% aus dem Reich, hingegen 40 bis 45% aus<br />

Russland und Südosteuropa und etwa 20% aus den USA kamen. In Süd-<br />

Manitoba siedelten sich <strong>von</strong> 1874 bis 1879 ca. 7000 Mennoniten aus Süd-<br />

Russland (<strong>der</strong> heutigen Ukraine) an, die in den sog. Ost- und West-Reserven<br />

zahlreiche Orte gründeten. Sie verließen ihre russische Heimat, weil <strong>der</strong> Zar die<br />

allgemeine Wehrpflicht auch für diese Pazifisten eingeführt hatte. In Alberta<br />

sind die ersten deutschen Siedler für 1882 verbürgt. In Saskatchewan entstanden<br />

die ersten deutschen Ortschaften 1885, für die Gründung <strong>der</strong> St. Peters-Kolonie<br />

und <strong>der</strong> St. Josephs-Kolonie 1902 und 1905 zeichnete eine deutschamerikanische<br />

Siedlungs-Gesellschaft in St. Paul verantwortlich.<br />

Die Unterbrechung <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ung aus Deutschland durch den 1.<br />

Weltkrieg war 1927 zu Ende, <strong>als</strong> Deutschland seinen Status <strong>als</strong> „bevorzugtes<br />

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