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Kolonischtegschichtla von Hermann Bachmann als Dokument der ...

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Р А З Д Е Л I<br />

ВЗАИМОДЕЙСТВИЕ ЯЗЫКОВ И КУЛЬТУР<br />

В УСЛОВИЯХ ГЛОБАЛИЗАЦИИ<br />

Kulturthema 'Mentalität' <strong>als</strong> Schlüsselkonzept<br />

für die interkulturelle Linguistik<br />

1. Themeneinstieg: Gegenstand und Hintergrund<br />

Csaba Földes, Erfurt<br />

Der aus <strong>der</strong> Soziologie stammende Begriff 'Mentalität' tritt in <strong>der</strong> Alltagssprache<br />

oft auf, was auch daran ersichtlich ist, dass er ins Duden-<br />

Universalwörterbuch [Duden 2006:1135] aufgenommen wurde, mit <strong>der</strong> Paraphrase:<br />

„Geistes- und Gemütsart; beson<strong>der</strong>e Art des Denkens und Fühlens“.<br />

Kürzlich belegte Klima [2011: 437] in einem Lexikonartikel, dass dieses Lexem<br />

darüber hinaus umgangssprachlich <strong>als</strong> Synonym für 'Charakter' o<strong>der</strong><br />

'(sozialkulturelle) Persönlichkeit' stehe. In Bezug auf seine Rolle in den Geisteswissenschaften,<br />

so auch in <strong>der</strong> Linguistik, wird offenkundig, dass er – analog<br />

zu Termini wie 'Interkulturalität' o<strong>der</strong> 'interkulturelle Kommunikation' – häufig<br />

frequentiert wird, jedoch ohne genaue inhaltliche Bestimmung. Zur Illustration<br />

kann eine ganze Reihe <strong>von</strong> einschlägigen Veröffentlichungen dienen, die sich<br />

über 'Mentalität' äußern, aber dazu keine Definition vorlegen wie Mittenzwei<br />

[2003] o<strong>der</strong> Suin de Boutemard [2009]. Mitunter taucht das Schlüsselwort<br />

'Mentalität' sogar in Werktiteln auf, spielt aber danach in <strong>der</strong> gegebenen Arbeit<br />

inhaltlich in keiner Weise mehr eine Rolle, so z.B. im Sammelband <strong>von</strong> Beneke<br />

[Kultur, Mentalität, nationale Identität 1992]. Als an<strong>der</strong>e Inkonsequenz ist zu<br />

beobachten, dass sich manche Publikationen wie z.B. das neue Soziologie-<br />

Lehrbuch <strong>von</strong> Korte / Ernst [2011], mehrfach dieses Stichwortes bedienen (z.B.<br />

auf S. 144, 173) und es sogar ins Register aufgenommen haben, aber ihn im<br />

Fließtext nicht explizieren.<br />

Der vorliegende Beitrag zielt deshalb darauf ab, zur Verfügung stehende<br />

wissenschaftliche Annäherungen an den Mentalitätsbegriff systematisierend zusammenzufassen.<br />

Darauf aufbauend soll dann <strong>als</strong> weiteres Ziel herausgearbeitet<br />

werden, inwieweit dieser Terminus im Bereich <strong>der</strong> Sprachwissenschaft schon<br />

seinen Platz hat (vor allem am Beispiel <strong>von</strong> Werlen 1998 und de Jong 2010)<br />

bzw. welchen Stellenwert er in <strong>der</strong> Sprachwissenschaft haben soll. Anschließend<br />

wird darüber nachgedacht, welche Rolle das Kulturthema 'Mentalität' im Forschungsprogramm<br />

einer „Interkulturellen Linguistik“ 1 (IL) spielen kann.<br />

1 Zu den Konturen einer neuen Wissenskultur 'Interkulturelle Linguistik' vgl. Földes [2003].<br />

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