Karte für „Melonensirup“ aus dem WDSA (bearb. <strong>von</strong> A. Minor): 32
Die nächste ziemlich geschlossene Gegend, die an <strong>der</strong> Bergseite <strong>der</strong> Wolga südlich <strong>von</strong> Saratow liegt, gebraucht die Form mit <strong>der</strong> Komponente latwerje in einigen phonetischen Varianten: latwärje, lekwärje, melonenlatwärje u.a. Zahlenmähßig schwächer sind die Formen mit <strong>der</strong> Komponente leksl, šleksl vertreten. In den mennonitischen Dörfern dominiert die Komponente sirop, zirop, tsirop. Der Begriff artig weist viel mehr Varianten auf und ist nicht so einheitlich in den obenerwähnten Siedlungen vertreten. Einmal kommen hier 9 Lexeme vor, die ihn präsentieren: artig, brav, fromm, gut, schön, nicht schlimm, hübsch. Einzeln kommen in diesem Gebiet auch solche Formen wie ordentlich, feschdenig vor. Auf <strong>der</strong> Bergseite dominiert die Form brav in zwei Varianten: mit langem und kurzem a, aber auch mit langem o. An<strong>der</strong>e Formen wie ordentlich und schön sowie feschdenich (verständlich) kommen nur selten vor. Das bedeutet, dass die Lautform des Wortes ordentlich fast in allen Kolonien <strong>der</strong> Bergseite gesprochen wurde. In dem Raum <strong>von</strong> Mariental bis Schaffhausen sind Varianten vertreten, die auf <strong>der</strong> Bergseite gar nicht vorkommen. In <strong>der</strong> Kolonie Glarus, <strong>der</strong>en Einwohner aus <strong>der</strong> Schweiz gekommen sind, wird <strong>der</strong> Begriff artig mit fromm ausgedrückt, in weiteren sechs Kolonien, die ziemlich dicht aneinan<strong>der</strong> liegen wird hübsch in <strong>der</strong> entrundeten Form hibsch o<strong>der</strong> einfach gut gesprochen. In den Dialekttexten, die in dieser Hinsicht analysiert wurden, dominiert eindeutig das Lexem artig in einigen phonetischen Varianten: ardich, ordich, ardlich. Ziemlich einheitlich sind die Formen des Hilfsverbs haben. Hier dominieren die Formen hun und seltener ‒ han. Auf den beiden Seiten <strong>der</strong> unteren Wolga gilt die Form hun. Ganz selten kommen die nasalierten Formen wie hou, houe und hu vor. Fast keine Unterschiede weisen die Wörter Häuser und Leute auf. Außer seltenen Ausnahmen gelten die Formen haisr und lait. Für das Verb pfeifen konnten nur vier Formen ermittelt werden: paife, paive, faife und faifn. Interessant, dass keine Form mit <strong>der</strong> Affrikate pf belegt ist. Die Analyse <strong>der</strong> Materialien im Historischen Archiv <strong>der</strong> Wolgadeutschen und des WDSA sowie einiger künstlerischen Texte lässt mit gewisser Sicherheit behaupten, dass sich Ende <strong>der</strong> 20-er Jahre an <strong>der</strong> Wolga – in Analogie zum geschlossenen deutschen Sprachraum – das Bild eines relativ einheitlichen Dialektgebiets herausgebildet hat, dass über eine Menge gemeinsamer Eigenschaften verfügt, aber untereinan<strong>der</strong> differenziert ist. Die Eigentümlichkeiten ihrer Mundarten hat hauptsächlich die ältere Generation <strong>der</strong> Wolgadeutschen bewahrt. Aus vielen Gesprächen mit meinen Verwandten und an<strong>der</strong>en Wolgadeutschen weiß ich noch gut, dass sie schon am Anfang des Gesprächs nach einigen Worten sagen konnten, woher ihr Gesprächspartner kommt. Das bedeutet, dass sie ganz gut die Beson<strong>der</strong>heiten an<strong>der</strong>er Mundarten kannten, jedoch an ihren eigenen hafteten. Nach diesen Eigentümlichkeiten identifizierten sie den Gesprächspartner nach dem ehemaligen Woh- 33
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