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Kolonischtegschichtla von Hermann Bachmann als Dokument der ...

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ckebäsl zum ersten Mal in ihrem Leben auf <strong>der</strong> Eisenbahn fuhren. Es handelt<br />

sich um zwei Frauen, die zum ersten Mal in ihrem Leben mit <strong>der</strong> Eisenbahn fuhren<br />

und in eine unangenehme Situation gerieten. Früher musste <strong>der</strong> Wagen untersucht<br />

werden, ob er auch steinfest war, die Pferde wurden beschlagen und gut<br />

vorgefüttert, damit sie die große Reise glücklich überständen. Nach einer Reihe<br />

<strong>von</strong> Jahren war dieser glückliche Gedanke ausgereift und die Bahn wurde gebaut.<br />

Einmal beschlossen Tante Katharina und Rickebäsl auf dem Zug nach O-<br />

dessa zu fahren, um sich Stoff für Unterröcke zu kaufen. Nach einer Weile<br />

machte <strong>der</strong> Dampfwagen vor einem schönen großen Haus Halt und viele Passagiere<br />

stiegen ab und gingen hinein. Sie haben nicht verstanden, was passiert ist.<br />

Die beiden stiegen ab und gingen in das Haus hinein. Sie sahen am Ende eines<br />

großen Saales eine große, lange Kiste mit allerhand Essbarem darauf. Dann bemerkten<br />

sie, dass <strong>der</strong> Zug im Gange war. Vor Ärger gingen die beiden Frauen in<br />

den Saal zurück und warteten auf den nächsten Zug.<br />

In <strong>der</strong> Geschichte ‘s Sophiebäsle un die neie Moß geht es um die Einführung<br />

<strong>der</strong> neuen Maße, die für viele Menschen unverständlich waren. Einmal<br />

kam eine alte Frau in den Konsum, um Waren zu kaufen. Sie erfuhr aber, dass es<br />

jetzt neue Maße gibt. Es gibt nur Liter, Kilo und Meter. Und nun musste man<br />

sich Mühe geben, diese neuen Maße zu bewältigen. Man hatte keine Ahnung,<br />

wie nun Lebensmittel gemessen werden. Diese Maße erweckten Unzufriedenheit<br />

bei vielen Leuten im Dorf. Am Ende <strong>der</strong> Geschichte gibt die Frau zu, dass<br />

<strong>der</strong> Mensch alt wie eine Kuh wird und immer noch etwas dazu lernt.<br />

Die nächste Geschichte heißt Wie <strong>der</strong> Dammlsdorfer Konsumvorsitzende<br />

vom Naschen geheilt wurde. In dieser Geschichte ist die Rede <strong>von</strong> einem Konsumvorsitzenden,<br />

<strong>der</strong> vom Naschen geheilt wurde. Er hieß Kaspar und wurde in<br />

die neue Verwaltung gewählt. Jeden Morgen war er schon um 7 Uhr im Konsum,<br />

und ging erst nach Abschluss <strong>der</strong> Kasse wie<strong>der</strong> nach Hause. Den ganzen<br />

Tag über schaute er den Verkäufern auf die Finger, auf dass sie keine unsauberen<br />

Dinge verrichten konnten. Nur einen kleinen Fehler hatte Kaspar: er war<br />

sehr naschhaft. Wenn auf dem Ladentisch etwas Essbares liegen blieb, sagen wir<br />

ein Konfekt o<strong>der</strong> ein Apfel o<strong>der</strong> ein Stückchen Wurst, ‒ im Handumdrehen hatte<br />

Kaspar es erhascht und durch den Mund in seinen Magen wan<strong>der</strong>n lassen. Die<br />

Verkäufer konnten ihn so schon nicht recht ausstehen wegen seines strengen<br />

Wesens und weil er sich überall hineinmischte. Doch einer <strong>der</strong> Verkäufer wollte<br />

ihn vom Naschen abgewöhnen. Eines Morgens ließ Lorenz absichtlich ein Stück<br />

Zucker auf dem Ladentisch liegen. Nachdem Kaspar dieses Stück Zucker gegessen<br />

hatte, sagte Lorenz, dass das Stück Zucker mit Rattengift durchtränkt war.<br />

Kaspar hatte große Angst und bat Lorenz um Hilfe. Auf diese Weise wurde<br />

Kaspar auf immer vom Naschen kuriert.<br />

Die nächste Geschichte heißt D’Juchttaler wellet sich elekrofiziere, od<strong>der</strong>:<br />

Ä guete Sach braucht halt Zeit. In dieser Geschichte geht es darum, dass ein<br />

Mensch sein Dorf elektrifizieren wollte. Juchttaler versprach, dass die Elektrizi-<br />

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