Beweis: Sei g(x) = f(x) + α 2 ‖x‖2 . Nach Beispiel 6.3.1 c) ist∂(‖x‖ 2 ) = {2x},also folgt für alle y ∈ H <strong>und</strong> alle z ∈ ∂f(x)g(y) = f(y) + α 2 ‖y‖2 ≥ (z,y − x) + f(x) + α [ ](2x,y − x) + ‖x‖22= (z + αx,y − x) + f(x) + α 2 ‖x‖2 = (z + αx,y − x) + g(x),also z + αx ∈ ∂g(x), <strong>und</strong> somit αx + ∂f(x) ⊆ ∂g(x). Es gilt auch ∂g(x) ⊆ αx + ∂f(x),also ∂g(x) = αx+∂f(x). Denn angenommen, es gäbe ein z ∈ ∂g(x) mit z −αx /∈ ∂f(x).Dann existierte ein h ∈ H,h ≠ 0, <strong>und</strong> ein ε > 0 mit f(x + h) ≤ (z − αx,h) + f(x) − ε .Aus der Konvexität von f folgte dann für alle 0 < t < 1alsof(x + th) = f ( t(x + h) + (1 − t)x ) ≤ tf(x + h) + (1 − t)f(x)≤t(z − αx,h) + tf(x) − tε + (1 − t)f(x)= t(z − αx,h) − tε + f(x),g(x + th) = f(x + th) + α ‖x + th‖22≤ t(z − αx,h) + f(x) − tε + α 2= t(z,h) + g(x) − tε + t 2α 2 ‖h‖2(‖x‖ 2 + 2t(x,h) + t 2 ‖h‖ 2)= (z,th) + g(x) − t(ε − t α 2 ‖h‖2 ) < (z,th) + g(x)für hinreichend kleines t > 0. Dies ist ein Widerspruch zu z ∈ ∂g(x), also ist ∂g(x) =αx + ∂f(x), <strong>und</strong> somit∂g = αI + ∂f .Nach Folgerung 6.9 ist g = f + α 2 ‖x‖2 strikt konvex, von unten halbstetig <strong>und</strong> koerzitiv,also ergibt Satz 6.13 daß R(∂g) = R(αI + ∂f) = H , <strong>und</strong> daß αI + ∂f injektiv ist.98
7 Direkte Methoden der <strong>Variationsrechnung</strong>7.1 Konvexe Variationsfunktionale, Existenz eines Minimums In diesem Abschnittwerde ich die Ergebnisse der beiden vorangehenden Abschnitte benützen, um dieExistenz der Lösung von Variationsproblemen zu beweisen.Die dabei angewandten Beweismethoden heißen direkte Methoden der <strong>Variationsrechnung</strong>.Ich studiere das folgende Variationsproblem im R n : Sei Ω ⊆ R n , sei b einenichtnegative Zahl oder sei b = +∞, <strong>und</strong> sei F : R n → R. Gesucht ist eine Funktionu : Ω → R, die für alle Punkte x des Randes ∂Ω von Ω die Bedingungerfüllt, <strong>und</strong> für die das Integral∫0 ≤ u(x) ≤ bΩF ( ∇u(x) ) dxunter allen derartigen Funktionen einen Minimalwert annimmt. Diese Randbedingungheißt “Hindernisrandbedingung“<strong>und</strong> ist allgemeiner als die früher betrachtete“Dirichletsche Randbedingung“. Für b = 0 erhält man jedoch die homogene DirichletscheRandbedingungu(x) = 0, x ∈ ∂Ω.Der Einfachheit halber betrachte ich nur Integranden, die nicht explizit von x <strong>und</strong>u(x) abhängen. Es ist aber möglich, die folgenden Beweise auf Integranden der FormF(x,u(x), ∇u(x)) zu verallgemeinern.Bevor ich den allgemeinen Existenzsatz formulieren kann, benötige ich einige Definitionen:Wie im letzten Abschnitt werde ich in diesem Abschnitt nur reellwertige Funktionenbetrachten. Sei<strong>und</strong>˜M(b) = {u ∈ C 1 (Ω) ∩ H 1 (Ω) | ∀x ∈ ∂Ω : 0 ≤ u(x) ≤ b} ,M(b) = ˜M(b) H 1(Ω),wobei C 1 (Ω) die Menge aller Funktionen u ∈ C 1 (Ω) ist, die selbst <strong>und</strong> deren erste Ableitungenstetig auf Ω fortgesetzt werden können. Die Menge M(b) ist eine abgeschlossene<strong>und</strong> konvexe Teilmenge des Hilbertraumes H 1 (Ω) <strong>und</strong> es gilt◦C∞(Ω) ⊆ ˜M(b) ⊆ M(b).Zum Beweis genügt es zu zeigen, daß ˜M(b) konvex ist, weil der Abschluß einer konvexenMenge wieder konvex ist. Für u,v ∈ ˜M(b) <strong>und</strong> 0 ≤ t ≤ 1 gilt aber tu + (1 − t)v ∈C 1 (Ω) ∩ H 1 (Ω) . Für x ∈ ∂Ω gilt außerdem0 ≤ tu(x) + (1 − t)v(x) ≤ tb + (1 − t)b = b ,also tu + (1 − t)v ∈ ˜M(b) , <strong>und</strong> somit ist ˜M(b) konvex.99
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VorlesungsskriptVariationsrechnungu
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4.3 Hamiltonsche Differentialgleich
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oder mehrere Funktionen u : Ω →
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¨s(t) = d2 sdt 2 (t) = g cos β =
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1.2.4 Dirichletsches Integral Sei n
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die Parametrisierung einer geschlos
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Eine Möglichkeit, das Minimum eine
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der Variationsrechnung und für die
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alsoodersomit |(x,y)| 2 ≤ (x,x)(y
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also(∗)sup |f k (x) − f l (x)|
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Lemma 2.4 (Minkowski-Ungleichung) S
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µ - fast überall. Da |f(x)−f l
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Satz 2.7 (Vollständigkeit der Sobo
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des Hilbertraumes H m (Ω) , also s
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2.3.1 Dirac-Familie Eine Familie {
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Beweis: Sei E ⊆ Ω meßbar und be
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für alle x mit dist(x, supp u) >
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Wegen V i ⊆ U i ist dist(V i ,
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Beweis: Sei ϕ ∈ C∞(Ω) ◦ , s
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alsof(x) ≥ f(y) + ∇f(y) · (x
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0 = d dt I(u + tϕ) | t=0= d dt==
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Teilmenge von [a,b], auf der sich u
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für alle x ∈ [−1, 1]. Wenn u s
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alsou ′ (x) = c x .Die allgemeine
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