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Variationsrechnung und Sobolevräume - Fachbereich Mathematik ...

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oder mehrere Funktionen u : Ω → R N zu finden, für die dieses Minimum angenommenwird.Zahlreiche Probleme der reinen <strong>und</strong> angewandten <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> ihren Anwendungenin Physik, Technik, Biologie, Chemie lassen sich auf diese Weise formulieren, <strong>und</strong>natürlich ist die <strong>Variationsrechnung</strong> aus diesen Anwendungen heraus entstanden. Sie istein klassisches Teilgebiet der <strong>Mathematik</strong>.Ihre Ursprünge kann man bis zu Zenodor zurückverfolgen, der 200 Jahre vor Chr.lebte, <strong>und</strong> der das Problem der Isoperimetrischen Ungleichungen studierte. Fermat studiertedas Problem der Brechung von Lichtstrahlen <strong>und</strong> entdeckte 1662, daß der Weg desLichtes zwischen zwei Punkten derjenige Weg ist, den es in der kürzesten Zeit zurücklegt.Seither haben viele der besten <strong>Mathematik</strong>er sich mit Problemen der <strong>Variationsrechnung</strong>beschäftigt. Der Name ”<strong>Variationsrechnung</strong>” für dieses Gebiet stammt von Euler (1707–1783). Seit dieser Zeit ist die <strong>Variationsrechnung</strong> ein sehr lebendiges <strong>und</strong> sich schnell entwickelndesTeilgebiet der <strong>Mathematik</strong> geblieben. Der Ursprung der Funktionalanalysisist mit der <strong>Variationsrechnung</strong> verknüpft, <strong>und</strong> heutzutage steht die <strong>Variationsrechnung</strong>im engsten Zusammenhang mit der Theorie der partiellen Differentialgleichungen <strong>und</strong>der Kontrolltheorie.1.2 Beispiele für Variationsprobleme Ich will nun eine Reihe von Beispielen fürVariationsprobleme angeben.1.2.1 Das Fermatsche Prinzip Ein Lichtstrahl verlaufe in der Ebene vom Punkt(a,α) zum Punkt (b,β) , wobei ich a < b voraussetze. Der vom Ort abhängige Brechungsindexdes Mediums, das der Lichtstrahl durchquert, sei n(x,y) . Der Lichtweg kann danndurch den Graphen einer Funktion u : [a,b] → R mit u(a) = α , u(b) = β beschrieben1werden. Da die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes im Punkt (x,y) ist, istn(x,y)die Zeit, die das Licht von (a,α) nach (b,β) braucht, gegeben durcht =∫ ban ( x,u(x) ) √1 + u′ (x) 2 dx.Unter allen möglichen Wegen von (a,α) nach (b,β) wählt das Licht nun einen solchen,für den diese Zeit minimal ist. Also gilt für den Lichtweg mit<strong>und</strong>f(x,u,ξ) = n(x,u) √ 1 + ξ 2 ,I(u) = ∫ ba f( x,u(x),u ′ (x) ) dxD = {u ∈ C 1 ([a,b], R) : v(a) = α , v(b) = β},daß u ∈ D <strong>und</strong>I(u) = min I(v).v∈DFalls die Lösung dieses Variationsproblems eindeutig ist, also falls es nur ein u ∈ D gibt,für das das Funktional I das Minimum annimmt, kann man durch Lösung des Variationsproblemsauch den Lichtweg bestimmen. Andererseits ist durchaus nicht sicher, ob das2

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