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Variationsrechnung und Sobolevräume - Fachbereich Mathematik ...

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4 Klassische Methoden. Hamilton-Jacobi Theorie4.1 Legendretransformation, Subdifferential In diesem Abschnitt werde ich dieHamilton-Jacobi Theorie darstellen, die auch zu den klassischen Methoden der <strong>Variationsrechnung</strong>gehört. Ich diskutiere die kanonische Form der Eulergleichung <strong>und</strong> dieHamilton-Jacobi Gleichung. Neben anderen Beispielen für die Anwendung der Theoriebetrachte ich das Fermatsche Prinzip des kürzesten Lichtweges, leite die kanonischeForm der Eulergleichung zu diesem Variationsproblem her <strong>und</strong> zeige, daß in diesem Beispieldie Hamilton-Jacobi Gleichung mit der Eikonalgleichung der geometrischen Optikübereinstimmt.Als Hilfsmittel benötige ich die Legendretransformation, die ich zunächst studiere.Nach Lemma 3.2 (i) gilt für jede konvexe Funktion f ∈ C 1 (R n , R), daßf(x) ≥ f(y) + ∇f(y) · (x − y)für alle x,y ∈ R n . Im folgenden Satz wird dieses Ergebnis auf beliebige konvexe Funktionenverallgemeinert:Satz 4.1 Sei f : R n → R konvex. Dann gibt es zu jedem y ∈ R n ein z ∈ R n mitfür alle x ∈ R n .f(x) ≥ f(y) + z · (x − y)Beweis: Im Beweis brauche ich die beiden folgenden Resultate:(i) Jede konvexe Funktion f : R n → R ist stetig. (Diese Aussage gilt nicht für konvexeFunktionen f : X → R mit beliebigem Vektorraum X als Definitionsbereich .)(ii) (Trennungssatz.) Sei C eine nichtleere, konvexe <strong>und</strong> offene Teilmenge des R m <strong>und</strong>sei ξ ein Punkt des R m , der nicht zu C gehört. Dann gibt es eine Hyperebene im R m ,die C von ξ trennt.Ich will beide Aussagen nicht beweisen. Die erste ist ein Ergebnis aus der Infinitesimalrechnungfür Funktionen mehrerer Variablen, <strong>und</strong> die zweite ist ein einfacher Spezialfalleines funktionalanalytischen Resultates, das für allgemeine topologische Vektorräumegilt (siehe H.H. Schäfer: Topological Vector Spaces, Springer 1966, S. 64).Es sei nun f : R → R eine konvexe Funktion <strong>und</strong>epi (f) = {(x,λ) ∈ R n × R : λ ≥ f(x)}der Epigraph von f . Weil f nach (i) stetig ist, ist das Innere der Menge epi (f) nichtleer, also◦⌢epi (f) ≠ ∅.Aus der Konvexität von f folgt sofort, daß epi f eine konvexe Teilmenge von R n+1ist. Sei nun y ∈ R n . Dann gehört der Punkt (y,f(y)) zum Rand von epi (f), also◦⌢ist (y,f(y)) /∈ epi (f) , <strong>und</strong> somit gibt es nach (ii) eine Hyperebene in R n+1 , die die56

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