Dann ist v(x) ∈ W(x,u(x)), also (x,u(x),v(x)) ∈ W für alle x ∈ [a,b], <strong>und</strong> es folgtdurch Anwendung der Inversen auf diese Gleichungu ′ (x) = g ( x,u(x),v(x) )( )= H v x,u, (x),v(x)v ′ (x) =d ( [f ξ x,u(x),u ′ (x) )]dx( = f u x,u(x),u ′ (x) )(= f u x,u(x),g ( x,u(x),v(x) ))= − H u(x,u(x),v(x)).Also ist (u,v) eine Lösung von (1). Sei umgekehrt (u,v) ∈ C 2 ([a,b]) × C 1 ([a,b]) eineLösung von (1). Dann folgtalso durch Anwendung der Inversenu ′ (x) = H v(x,u(x),v(x))= g(x,u(x),v(x)),f ξ(x,u(x),u ′ (x) ) = f ξ(x,u(x),g ( x,u(x),v(x) )) = v(x),<strong>und</strong>v ′ (x) = − H u(x,u(x),v(x))= f u(x,u(x),g ( x,u(x),v(x) ))= f u(x,u(x),u ′ (x) ) .Durch Kombination der beiden letzten Gleichungen ergibt sichd[ (f ξ x,u(x),u ′ (x) )] = ddxdx v(x) = f (u x,u(x),u ′ (x) ) .Also ist u eine Lösung von (2). Damit ist der Satz bewiesen.4.3 Hamiltonsche Differentialgleichungen, kanonische Form der EulergleichungFür (u,v) ∈ C 1 ([a,b]) × C([a,b]) seiJ(u,v) =∫ ba[u ′ (x)v(x) − H ( x,u(x),v(x) )] dx.Um die Eulergleichung zu diesem Variationsfunktional auszurechnen, sei w = (u,v) ∈C 2 ([a,b]) × C 1 ([a,b]) ein stationärer Punkt von J , d.h. für alle ϕ ∈◦C∞((a,b), R 2 ) seiddt J(w + tϕ) | t=0= 0,64
also0 = d dt J(w + tϕ) | t=0∫ b∂[ (u=′ (x) + tϕ ′∂t1(x) )[ v(x) + tϕ 2 (x) )==a− H ( x,u(x) + tϕ 1 (x),v(x) + tϕ 2 (x) )] | t=0dx∫ b[v(x)ϕ ′ 1(x) + u ′ (x)ϕ 2 (x)a( ) ( ) ]− H u x,u(x),v(x) ϕ1 (x) − H v x,u(x),v(x) ϕ2 (x) dx( ( ) )− v ′ (x) − H u x,u(x),v(x) ϕ 1 (x)a( ( ) )+ u ′ (x) − H v x,u(x),v(x) ϕ 2 (x)dx∫ bInsbesondere gilt dies für alle ϕ ∈ ◦ C∞((a,b), R 2 ) der Form ϕ = (ϕ 1 , 0) <strong>und</strong> der Formϕ = (0,ϕ 2 ), also folgtu ′ (x) = H v(x,u(x),v(x))v ′ (x) = − H u(x,u(x),v(x)).Die Eulergleichungen zum Funktional J stimmen als mit dem Gleichungssystem (1) ausSatz 4.6 überein. Unter gewissen Bedingungen an f ist die Bestimmung der stationärenPunkte von I äquivalent zur Bestimmung der stationären Punkte von J . Dabei verstehtman unter einem stationären Punkt von I beziehungsweise J eine Lösung derentsprechenden Eulergleichung. Man sagt, das Gleichungssystem (1) von Satz 4.6 sei diekanonische Form der Eulergleichungen. Man nennt es auch das HamiltonscheDifferentialgleichungssystem.Wegen H ∈ C 1 (W) gilt nach Lemma 4.4f ( x,u,H v (x,u,v) ) = H ∗( x,u,H v (x,u,v) )Falls u ′ (x) = H v (x,u(x)v(x)) erfüllt ist, gilt also= H v (x,u,v) · v − H(x,u,v).f ( x,u(x),u ′ (x) ) = u ′ (x)v(x) − H ( x,u(x),v(x) ) ,<strong>und</strong> somitJ(u,v) ==∫ ba∫ ba= I(u).[u ′ (x)v(x) − H ( x,u(x),v(x) )] dxf ( x,u(x),u ′ (x) ) dx65
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VorlesungsskriptVariationsrechnungu
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4.3 Hamiltonsche Differentialgleich
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oder mehrere Funktionen u : Ω →
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¨s(t) = d2 sdt 2 (t) = g cos β =
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1.2.4 Dirichletsches Integral Sei n
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die Parametrisierung einer geschlos
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Eine Möglichkeit, das Minimum eine
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der Variationsrechnung und für die
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für fast alle x ∈ ∂Ω. Wegen j
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=+≤=∫1 [lim |t∇v − (1 − t
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.) u ∈ M und∫ []1Ω 2 |∇u(x)|
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[19] A. Sommerfeld: Partielle Diffe