(ii) u ∈ M ∗ ,<strong>und</strong>(∗∗)∫Ω∫Ω|a(∇u(x)) · (∇v(x) − ∇u(x))|dx < ∞[a(∇u(x)) · (∇v(x) − ∇u(x)) + (λu(x) − f(x)) (v(x) − u(x)) ]dx ≥ 0für alle v ∈ M ∗ . Hierbei sei a(ξ) = grad f(ξ).Bemerkung. Die Ungleichung (∗∗) heißt Variationsungleichung. Dies ist eine Verallgemeinerungder schwachen Eulergleichung aus Satz 3.3.Beweis: Im Beweis von Folgerung 6.14 wurde gezeigt, daß∂(Ṽ (u) + λ2 ‖u‖2 Ω) = λu + ∂Ṽ (u)ist. Da Ṽ (u) + λ 2 ‖u‖2 Ωkonvex ist, ist (i) nach Lemma 6.12 äquivalent zualso äquivalent zuf ∈ ∂(Ṽ (u) + λ 2 ‖u‖2 Ω) = λu + ∂Ṽ (u) ,f − λu ∈ ∂Ṽ (u) ,<strong>und</strong> dies ist nach Satz 7.7 äquivalent zu (ii) .7.3 Äquivalenz zwischen Randwertproblemen, Variationsgleichung <strong>und</strong> Variationsproblem7.3.1 Das Subdifferential Es soll nun der Zusammenhang zwischen der Variationsungleichung<strong>und</strong> der partiellen Differentialgleichung untersucht werden. Nach Satz 7.7ist w ∈ ∂Ṽ (u) genau dann, wenn u ∈ M(F,b) <strong>und</strong>∫(∗)a(∇u(x)) · (∇v(x) − ∇u(x))dx ≥ (w,v − u) Ωgilt für alle v ∈ M(F,b) . Hieraus folgt, daßΩw + ( − u + M(F,b) ) ⊥⊆ ∂ Ṽ (u)gilt, wobei w ein beliebiges Element aus ∂Ṽ (u) ist. Also kann∂Ṽ (u) = {−div a(∇u)}höchstens dann gelten, wenn (−u + M(F,b)) ⊥= {0} ist. Um schwache Ableitungendefinieren zu können, möchte man insbesondere haben, daß ◦ C∞(Ω) ⊆ −u+M(F,b) gilt,108
weil man dann in (∗) v = u±ϕ setzen kann für jedes ϕ ∈ ◦ C∞(Ω) . Falls F(ξ) jedoch sehrschnell wächst für |ξ| → ∞ , kann M(F,b) eine kleine Menge sein, <strong>und</strong> es ist nicht klar,ob ◦ C∞(Ω) in −u+M(F,b) enthalten ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> um weitere technischeSchwierigkeiten zu vermeinden, werde ich im folgenden voraussetzen, daß F : R n → Rstetig differenzierbar ist mit<strong>und</strong> mitF(0) = 0|a(ξ)| = | grad F(ξ)| ≤ c |ξ|für eine geeignete Konstante c > 0 . Es folgt dann aus dem Mittelwertsatz (oder aus derKonvexität von F ) <strong>und</strong> aus F(0) = 0 , daß|F(ξ)| ≤ | grad F(ξ ∗ ) · ξ + F(0)|≤ c |ξ| 2 + |F(0)| = c |ξ| 2<strong>und</strong> somit∫∫F(∇u(x))dx ≤ΩΩc |∇u(x)| 2 dx = c |u| 2 1,Ωgilt. Dies ergibt M(F,b) = M(b) = ˜M(b) H 1(Ω). Nach Definition von ˜M(b) ist zu allenu ∈ ˜M(b) <strong>und</strong> ϕ ∈ ◦ C∞(Ω) auch u + ϕ ∈ ˜M(b) <strong>und</strong> folglich ist u + ϕ ∈ M(b) für alleu ∈ M(b) . Es folgt◦C∞(Ω) ⊆ −u + M(F,b) = −u + M(b) ,also (−u + M(F,b)) ⊥ = {0} . Weiterhin folgt für alle u ∈ M(b)∫∫|a(∇u(x))| 2 dx ≤ c 2 |∇u(x)| 2 dx = c 2 |u| 2 1,Ω < ∞ ,ΩΩalso a(∇u(x)) ∈ L 2 (Ω, R n ) . Bevor ∂Ṽ (u) nun genau bestimmt werden kann, benötigtman folgende Definition.Definition 7.9 (Schwache Divergenz) Sei Ω ⊆ R n eine offene Menge <strong>und</strong> g ∈L 2 (Ω, R n ) . Wenn eine Funktion f ∈ L 2 (Ω, R) existiert mit(g, ∇ϕ) Ω = −(f,ϕ) Ωfür alle ϕ ∈ ◦ C∞(Ω) , dann wird f mit divg bezeichnet, <strong>und</strong> man sagt divg (die Divergenzvon g ) existiere im verallgemeinerten Sinn.Definition 7.10 (Schwache Definition von Differentialoperatoren mit Randbedingung)Sei Ω ⊆ R n eine offene Menge. Der im allgemeinen nichtlineare OperatorA : D(A) ⊆ L 2 (Ω) → L 2 (Ω) mit Definitionsbereich D(A) sei folgendermaßen definiert:Es sei D(A) die Menge aller u ∈ M(b) , für die div a(∇u) ∈ L 2 (Ω) existiert, <strong>und</strong> für die(a(∇u), ∇v − ∇u) Ω ≥ −(div a(∇u), v − u) Ω109
- Seite 1 und 2:
VorlesungsskriptVariationsrechnungu
- Seite 4 und 5:
4.3 Hamiltonsche Differentialgleich
- Seite 6 und 7:
oder mehrere Funktionen u : Ω →
- Seite 8 und 9:
¨s(t) = d2 sdt 2 (t) = g cos β =
- Seite 10 und 11:
1.2.4 Dirichletsches Integral Sei n
- Seite 12 und 13:
die Parametrisierung einer geschlos
- Seite 14 und 15:
Eine Möglichkeit, das Minimum eine
- Seite 16 und 17:
der Variationsrechnung und für die
- Seite 18:
alsoodersomit |(x,y)| 2 ≤ (x,x)(y
- Seite 21 und 22:
also(∗)sup |f k (x) − f l (x)|
- Seite 23 und 24:
Lemma 2.4 (Minkowski-Ungleichung) S
- Seite 25 und 26:
µ - fast überall. Da |f(x)−f l
- Seite 27 und 28:
Satz 2.7 (Vollständigkeit der Sobo
- Seite 29 und 30:
des Hilbertraumes H m (Ω) , also s
- Seite 31 und 32:
2.3.1 Dirac-Familie Eine Familie {
- Seite 33 und 34:
Beweis: Sei E ⊆ Ω meßbar und be
- Seite 35 und 36:
für alle x mit dist(x, supp u) >
- Seite 37 und 38:
Wegen V i ⊆ U i ist dist(V i ,
- Seite 39 und 40:
Beweis: Sei ϕ ∈ C∞(Ω) ◦ , s
- Seite 41 und 42:
alsof(x) ≥ f(y) + ∇f(y) · (x
- Seite 43 und 44:
0 = d dt I(u + tϕ) | t=0= d dt==
- Seite 45 und 46:
Teilmenge von [a,b], auf der sich u
- Seite 47 und 48:
für alle x ∈ [−1, 1]. Wenn u s
- Seite 49 und 50:
alsou ′ (x) = c x .Die allgemeine
- Seite 51 und 52:
Beweis: Sei a < y < b. Seiχ y (x)
- Seite 53 und 54:
Also ist u ∈ C 2 ([a,b]) eine Lö
- Seite 55 und 56:
3.2.5 Wirtingersche Ungleichung Sei
- Seite 57 und 58:
Weiter muß gezeigt werden, daß {u
- Seite 59 und 60:
= π 2 limk∑k→∞m,l=1= π 2 li
- Seite 61 und 62: nichtleere, konvexe und offene Meng
- Seite 63 und 64: Beweis: (i) Seien y,z ∈ R n und t
- Seite 65 und 66: Wäre nun y ≠ z , dann folgtef(z)
- Seite 67 und 68: Wegen f ξξ (x,u,g(x,u,v)) > 0 fol
- Seite 69 und 70: also0 = d dt J(w + tϕ) | t=0∫ b
- Seite 71 und 72: In kanonischer Form lauten die Eule
- Seite 73 und 74: Man kann diese Gleichungen folgende
- Seite 75 und 76: 4.4.5 Der Fall f(x,u,ξ) = f(u,ξ)
- Seite 77 und 78: Hiermit folgtd[ ( ) ]S γ x,u(x),γ
- Seite 79 und 80: für alle (x,u) ∈ U . Ich werde z
- Seite 81 und 82: (x,u(x,α)) sind die von dieser Lin
- Seite 83 und 84: Zum Beweis des Satzes genügt es al
- Seite 85 und 86: Satz 5.9 (Trennungssatz) Sei H ein
- Seite 87 und 88: gelte lim n→∞ f(x n ) = f(x) f
- Seite 89 und 90: eine stetige, (komplex) lineare Abb
- Seite 91 und 92: Beweis: Sei {x n } ∞ n=1 ⊆ B 1
- Seite 93 und 94: 6 Konvexe Funktionale6.1 Unterhalbs
- Seite 95 und 96: Lemma 6.6 Sei H ein Hilbertraum, se
- Seite 97 und 98: also istt(x,λ) + (1 − t)(y,µ) =
- Seite 99 und 100: ) Sei H ein reeller Hilbertraum, se
- Seite 101 und 102: für alle x ∈ H . Dann nimmt f +g
- Seite 103 und 104: 7 Direkte Methoden der Variationsre
- Seite 105 und 106: Beweis: Seien v 1 ,v 2 ∈ M(F,b) u
- Seite 107 und 108: für alle u ∈ M . Für alle ander
- Seite 109 und 110: folglichund somit∫ x1y 1|y 1|u(z)
- Seite 111: dem Satz von Beppo Levi1(w,v − u)
- Seite 115 und 116: für alle ξ ∈ R n . Dann gilt∂
- Seite 117 und 118: 8 Existenztheorie für das Hinderni
- Seite 119 und 120: für fast alle x ∈ ∂Ω. Wegen j
- Seite 121 und 122: =+≤=∫1 [lim |t∇v − (1 − t
- Seite 123 und 124: .) u ∈ M und∫ []1Ω 2 |∇u(x)|
- Seite 125 und 126: [19] A. Sommerfeld: Partielle Diffe