7.2 Variationsungleichung zum VariationsfunktionalSatz 7.7 (Subdifferential <strong>und</strong> Variationsungleichung) Sei F : R n → R stetig differenzierbar,konvex, strikt koerzitiv <strong>und</strong> sei M(F,b) ≠ ∅. Genau dann ist w ∈ ∂Ṽ (u),wenn u ∈ M(F,b), wenn∫|a(∇u(x)) · (∇v(x) − ∇u(x))|dx < ∞<strong>und</strong> wenn∫ΩΩa(∇u(x)) · (∇v(x) − ∇u(x))dx ≥ (w,v − u) Ωfür alle v ∈ M(F,b). Hierbei ist a(ξ) = grad F(ξ).Beweis: Beachte zunächst, daß für u,v ∈ M(F,b) , 0 ≤ t ≤ 1 <strong>und</strong> für alle x ∈ Ω dieFunktion1[F(t∇v(x) + (1 − t)∇u(x)) − F(∇u(x))]tmonoton fallend ist für t ց 0 . Denn seiH(t) = F(t∇v(x) + (1 − t)∇u(x)) ,0 < t 1 ≤ t 2 ≤ 1 <strong>und</strong> α = t 1t2. Dann ist H konvex, <strong>und</strong> somit folgt1(H(t 1 ) − H(0)) = 1 1t 1 t 2 α (H(αt 2 + (1 − α)0) − H(0))≤ 1 t 21α (αH(t 2) + (1 − α)H(0) − H(0))= 1 t 2(H(t 2 ) − H(0)) .Hieraus folgt die Behauptung. Da tv + (1 − t)u ∈ M(F,b) ist, ist alsox → 1 [F(t∇v(x) + (1 − t)∇u(x)) − F(∇u(x))]tfür t ց 0 eine monoton fallende Folge integrierbarer Funktionen.Sei nun w ∈ ∂Ṽ (u) . Dann folgt für alle v ∈ L2 (Ω) , daßṼ (v) ≥ (w,v − u) + Ṽ (u)gilt. Da M(F,b) nicht leer ist, gibt es v ∈ M(F,b) mit Ṽ (v) < ∞ . Dies kann nur sein,wenn Ṽ (u) < ∞ ist, <strong>und</strong> dies impliziert u ∈ M(F,b) . Für v ∈ M(F,b) folgt also aus106
dem Satz von Beppo Levi1(w,v − u) Ω ≤ lim [Ṽ (tv + (1 − t)u) − Ṽ (u)]tց0 t1= lim [F(t∇v(x) + (1 − t)∇u(x)) − F(∇u(x))]dxtց0∫Ω t∫1= lim [F(t∇v(x) + (1 − t)∇u(x)) − F(∇u(x))]dxtց0 t==∫∫ΩΩΩddt F(t∇v(x) + (1 − t)∇u(x))∣ ∣t=0dx∫grad F(∇u(x)) · (∇v(x) − ∇u(x))dx =Ωa(∇u) · (∇v − ∇u)dx ,<strong>und</strong> der Satz von Beppo Levi liefert auch, daß das letzte Integral existiert, also daß∫(∗)|a(∇u) · (∇v − ∇u)|dx < ∞ .ΩWenn umgekehrt u ∈ M(F,b) ist, das Integral (∗) endlich ist, <strong>und</strong>∫a(∇u) · (∇v − ∇u)dx ≥ (w,v − u)Ωgilt für alle v ∈ M(F,b) , dann folgt∫(w,v − u) Ω ≤ a(∇u) · (∇v − ∇u)dxalso=≤∫∫ΩΩΩ1lim [F(t∇v + (1 − t)∇u) − F(∇u)]dxtց0 t(F(∇v) − F(∇u))dx = Ṽ (v) − Ṽ (u) ,Ṽ (v) ≥ (w,v − u) Ω + Ṽ (u) .Diese Ungleichung gilt auch für alle v ∈ L 2 (Ω)\M(F,b) , weil dann Ṽ (v) = +∞ ist, alsoist w ∈ ∂Ṽ (u) .Folgerung 7.8 (Variationsungleichung zum Variationsfunktional, schwacheForm der Eulergleichung) Sei Ω ⊆ R n eine offene Menge. F : R n → R sei stetigdifferenzierbar, konvex, strikt koerzitiv <strong>und</strong> sei M(F,b) ≠ 0. Sei f ∈ L 2 (Ω) <strong>und</strong> seiλ ≥ 0. Dann sind die folgenden Aussagen (i) <strong>und</strong> (ii) äquivalent:(i) u ∈ L 2 (Ω) <strong>und</strong>Ṽ (u) + λ 2 ‖u‖2 Ω − (f,u) Ω = min [Ṽ (v) + λv∈L 2 (Ω 2 ‖v‖2 Ω − (f,v) Ω ] ;107
- Seite 1 und 2:
VorlesungsskriptVariationsrechnungu
- Seite 4 und 5:
4.3 Hamiltonsche Differentialgleich
- Seite 6 und 7:
oder mehrere Funktionen u : Ω →
- Seite 8 und 9:
¨s(t) = d2 sdt 2 (t) = g cos β =
- Seite 10 und 11:
1.2.4 Dirichletsches Integral Sei n
- Seite 12 und 13:
die Parametrisierung einer geschlos
- Seite 14 und 15:
Eine Möglichkeit, das Minimum eine
- Seite 16 und 17:
der Variationsrechnung und für die
- Seite 18:
alsoodersomit |(x,y)| 2 ≤ (x,x)(y
- Seite 21 und 22:
also(∗)sup |f k (x) − f l (x)|
- Seite 23 und 24:
Lemma 2.4 (Minkowski-Ungleichung) S
- Seite 25 und 26:
µ - fast überall. Da |f(x)−f l
- Seite 27 und 28:
Satz 2.7 (Vollständigkeit der Sobo
- Seite 29 und 30:
des Hilbertraumes H m (Ω) , also s
- Seite 31 und 32:
2.3.1 Dirac-Familie Eine Familie {
- Seite 33 und 34:
Beweis: Sei E ⊆ Ω meßbar und be
- Seite 35 und 36:
für alle x mit dist(x, supp u) >
- Seite 37 und 38:
Wegen V i ⊆ U i ist dist(V i ,
- Seite 39 und 40:
Beweis: Sei ϕ ∈ C∞(Ω) ◦ , s
- Seite 41 und 42:
alsof(x) ≥ f(y) + ∇f(y) · (x
- Seite 43 und 44:
0 = d dt I(u + tϕ) | t=0= d dt==
- Seite 45 und 46:
Teilmenge von [a,b], auf der sich u
- Seite 47 und 48:
für alle x ∈ [−1, 1]. Wenn u s
- Seite 49 und 50:
alsou ′ (x) = c x .Die allgemeine
- Seite 51 und 52:
Beweis: Sei a < y < b. Seiχ y (x)
- Seite 53 und 54:
Also ist u ∈ C 2 ([a,b]) eine Lö
- Seite 55 und 56:
3.2.5 Wirtingersche Ungleichung Sei
- Seite 57 und 58:
Weiter muß gezeigt werden, daß {u
- Seite 59 und 60: = π 2 limk∑k→∞m,l=1= π 2 li
- Seite 61 und 62: nichtleere, konvexe und offene Meng
- Seite 63 und 64: Beweis: (i) Seien y,z ∈ R n und t
- Seite 65 und 66: Wäre nun y ≠ z , dann folgtef(z)
- Seite 67 und 68: Wegen f ξξ (x,u,g(x,u,v)) > 0 fol
- Seite 69 und 70: also0 = d dt J(w + tϕ) | t=0∫ b
- Seite 71 und 72: In kanonischer Form lauten die Eule
- Seite 73 und 74: Man kann diese Gleichungen folgende
- Seite 75 und 76: 4.4.5 Der Fall f(x,u,ξ) = f(u,ξ)
- Seite 77 und 78: Hiermit folgtd[ ( ) ]S γ x,u(x),γ
- Seite 79 und 80: für alle (x,u) ∈ U . Ich werde z
- Seite 81 und 82: (x,u(x,α)) sind die von dieser Lin
- Seite 83 und 84: Zum Beweis des Satzes genügt es al
- Seite 85 und 86: Satz 5.9 (Trennungssatz) Sei H ein
- Seite 87 und 88: gelte lim n→∞ f(x n ) = f(x) f
- Seite 89 und 90: eine stetige, (komplex) lineare Abb
- Seite 91 und 92: Beweis: Sei {x n } ∞ n=1 ⊆ B 1
- Seite 93 und 94: 6 Konvexe Funktionale6.1 Unterhalbs
- Seite 95 und 96: Lemma 6.6 Sei H ein Hilbertraum, se
- Seite 97 und 98: also istt(x,λ) + (1 − t)(y,µ) =
- Seite 99 und 100: ) Sei H ein reeller Hilbertraum, se
- Seite 101 und 102: für alle x ∈ H . Dann nimmt f +g
- Seite 103 und 104: 7 Direkte Methoden der Variationsre
- Seite 105 und 106: Beweis: Seien v 1 ,v 2 ∈ M(F,b) u
- Seite 107 und 108: für alle u ∈ M . Für alle ander
- Seite 109: folglichund somit∫ x1y 1|y 1|u(z)
- Seite 113 und 114: weil man dann in (∗) v = u±ϕ se
- Seite 115 und 116: für alle ξ ∈ R n . Dann gilt∂
- Seite 117 und 118: 8 Existenztheorie für das Hinderni
- Seite 119 und 120: für fast alle x ∈ ∂Ω. Wegen j
- Seite 121 und 122: =+≤=∫1 [lim |t∇v − (1 − t
- Seite 123 und 124: .) u ∈ M und∫ []1Ω 2 |∇u(x)|
- Seite 125 und 126: [19] A. Sommerfeld: Partielle Diffe