bmvit - Der Rechnungshof
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Kurzfassung<br />
Umsetzung in der<br />
Praxis<br />
BMVIT<br />
Anti–Claimmanagement und Korruptionsbekämpfung<br />
bei Straßen– und Bahnbauvorhaben<br />
Das Amt der Niederösterreichischen Landesregierung führte keine<br />
laufenden Soll–Ist–Vergleiche durch und erstellte auch interne Projektabschlussberichte<br />
prinzipiell erst nach der Überweisung der<br />
Schlussrechnungssumme.<br />
Das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung sah bei der Erstellung<br />
eines Projektabschlussberichts unterschiedliche Regelungen in<br />
den Abteilungen vor, begründete aber, ebenso wie die ÖBB–Infrastruktur<br />
AG und die MA 28 der Stadt Wien, Mengenabweichungen<br />
im Zuge des Projektabschlusses.<br />
Das Amt der Steiermärkischen Landesregierung und die MA 29 der<br />
Stadt Wien führten weder laufend noch anlässlich des Projektabschlusses<br />
Soll–Ist–Vergleiche durch, überarbeiteten ihre Prozesse<br />
jedoch noch während der Gebarungsüberprüfung des RH an Ort<br />
und Stelle. (TZ 19)<br />
Die Abteilungen des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung<br />
legten ihren Prüfgutachten zu den Angebotsprüfungen unterschiedliche<br />
Vorgaben zugrunde. (TZ 20)<br />
Eine ausgereifte Planung, das Vorhandensein aller erforderlichen<br />
behördlichen Genehmigungen sowie widerspruchsfreier Ausschreibungs–<br />
und Vertragsgrundlagen, die die Leistungen umfassend und<br />
genau beschreiben, verringern die Wahrscheinlichkeit, dass Leistungsänderungen<br />
erforderlich werden. Diese Gegebenheiten sind<br />
damit Basis für ein erfolgreiches Anti–Claimmanagement. Aufklärungsgespräche<br />
in Form von Standarderläuterungen erscheinen<br />
nicht geeignet, Angebotsmängel zu beseitigen; große Differenzen<br />
zwischen geschätzter und tatsächlicher Angebotssumme erfordern<br />
differenzierte, tiefgehende Aufklärungsgespräche. (TZ 22, 23)<br />
Zur Beurteilung der Planungsqualität — insbesondere der Qualität<br />
der Leistungsverzeichnisse — dient der Vergleich von ausgeschriebenen<br />
und (schluss–)abgerechneten Leistungsverzeichnis–Mengen<br />
bei den einzelnen überprüften Projekten. Insgesamt waren bei allen<br />
überprüften Projekten Mängel in der Planung oder deren Umsetzung<br />
in der Ausschreibung festzustellen, die Gründe für spätere Mengenabweichungen<br />
waren unterschiedlich (TZ 23):<br />
Bund 2012/2 145