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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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INFORMATIONEN ÜBER DEN KÜNSTLER<br />

Der Münchner Professor <strong>für</strong> Architektur Dr. h.c. Franz Hart gestaltete <strong>die</strong>se Gedenktafel.<br />

Er hatte in München eine Vielzahl von Bauten, Fassaden und Grabmälern<br />

entworfen; von ihm stammt auch <strong>die</strong> Inschrift an der Südseite <strong>des</strong> Siegestores:<br />

„Dem Sieg geweiht. Im Krieg zerstört. Zum Frieden mahnend.“ Er wirkte als anerkannte<br />

Kapazität auf dem Gebiet der Kalligraphie. Er verstarb im Jahre 1995.<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Ein Kreis von Wehrmachtsangehörigen und Regimegegnern fand sich in den letzten<br />

Kriegstagen zusammen um weiterer Zerstörung Einhalt zu gebieten. Die Ziele<br />

der Freiheitsaktion Bayern (FAB) waren, <strong>die</strong> Verteidigung Münchens zu<br />

verhindern, <strong>die</strong> Kampfhandlungen zu beenden, Kapitulationsverhandlungen mit<br />

den anrückenden amerikanischen Truppen aufzunehmen und das Ausland auf ein<br />

anderes Deutschland aufmerksam zu machen. Das Unternehmen wurde sehr lange<br />

hinausgezögert. Unter der Leitung eines Hauptmannes der Dolmetscherkompanie<br />

begann <strong>die</strong> Freiheitsaktion Bayern in den frühen Morgenstunden mit den Aktionen.<br />

Über den zuerst besetzten Münchner Rundfunksender Freimann und den Großsender<br />

Erding riefen sie <strong>die</strong> Bevölkerung im südlichen Bayern auf, Widerstand gegen<br />

das Regime zu leisten und <strong>die</strong> Befehle zu boykottieren, <strong>die</strong> zur Zerstörung der Industrieanlagen<br />

und Brücken aufforderten. Über den Sender wurde ein Programm,<br />

<strong>für</strong> eine politische Neuordnung nach dem Ende <strong>des</strong> Nationalsozialismus bekannt<br />

gegeben, das <strong>die</strong> Achtung der Menschenrechte und <strong>die</strong> Wiedereinführung von<br />

Presse- und Versammlungsfreiheit garantierte. Versuche schlugen fehl, den<br />

Reichsstatthalter Ritter von Epp zur Unterstützung <strong>des</strong> Aufstan<strong>des</strong> zu bewegen,<br />

auch gelang es nicht, das Zentralministerium zu besetzen und ihren Leiter festzunehmen.<br />

Die Aktion brach bereits am Nachmittag <strong>des</strong> 28. April 1945 zusammen,<br />

als einige Mitglieder der FAB verhaftet wurden. Das erste gegen <strong>die</strong> Aktion der<br />

FAB unter General Hübner verkündete standgerichtliche To<strong>des</strong>urteil wegen<br />

„Hochverrates“ erging an Major Caracciola-Delbrück (siehe Seite 35-38), den man<br />

am selben Abend im Hof <strong>des</strong> Zentralministeriums erschoss. 169 Im Zusammenhang<br />

damit kam es zur Verhaftung von Johann Quecke (siehe auch Band 3 <strong>die</strong>ser Dokumentation)<br />

und Harald Dohrn (siehe Seite 67-70) in Bad Wiessee.<br />

Teile der Landbevölkerung folgten den Aufrufen und ersetzten Hakenkreuzfahren<br />

durch weiße Tücher oder bayerische weiß-blaue Fahnen. In Penzberg verhinderte<br />

der Bürgermeister Hans Rummer <strong>die</strong> geplante Sprengung <strong>des</strong> Bergwerks. Im südlichen<br />

bayerischen Umland (Penzberg, Götting, Irschenberg, Wilparting, Altötting)<br />

hielt man jedoch besonders an der Strenge der NS-Gewaltherrschaft fest; allein in<br />

169 Stinglwagner, Gerhard K. F. (1991): 186<br />

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