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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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Dachauer Landschaft. Adolf Hölzel gründete 1893 <strong>die</strong> Malerkolonie Neu Dachau.<br />

Bekannte Landschaftsmaler <strong>die</strong>ser Vereinigung waren Joseph Wenglein und Joseph<br />

Wopfner. 60 1934 bekam Dachau den Status einer Stadt.<br />

Am 22. März 1933 wurde im Ortsteil Prittelbach, im Gelände einer ehemaligen<br />

Munitionsfabrik auf Befehl <strong>des</strong> kommissarischen Polizeipräsidents von München,<br />

Heinrich Himmler, ein Konzentrationslager errichtet, das später (nach 1934) Vorbildfunktion<br />

<strong>für</strong> alle weiteren Konzentrationslager im Dritten Reich hatte. Seither<br />

ist der Name Dachau, wie jener der Stadt Weimar - Ettersberg - KZ Buchenwald,<br />

Symbol <strong>für</strong> <strong>die</strong> menschenverachtende nationalsozialistische Gewaltherrschaft.<br />

Projekt Dachauer Straße<br />

Die Dachauer Straße existiert seit 1877. Sie erstreckt sich in nordwestlicher Richtung<br />

über circa 12,5 Kilometer von der Maxvorstadt über <strong>die</strong> Borstei nach<br />

Moosach und Ludwigsfeld.<br />

Am Beispiel der Dachauer Straße zeigt das Projekt historisch markante Stationen.<br />

Hierbei wird der Weg, ausgehend vom damaligen Polizeipräsidium in der<br />

Ettstraße, bis in das ehemalige Konzentrationslager Dachau gewählt, der <strong>für</strong> viele<br />

Menschen Verfolgung, Terror, Gefangennahme und Tod bedeutete. Erinnert wird<br />

dabei an ehemalige jüdische Mitbürger, jüdische Geschäfte, <strong>die</strong> Münchner Hauptsynagoge,<br />

der Justizpalast und ehemalige Zwangsarbeiterlager 61 . In der KZ-Gedenkstätte<br />

Dachau erinnert eine Ausstellung in der Evangelischen Versöhnungskirche<br />

stellvertretend <strong>für</strong> viele tausende Schicksale an <strong>die</strong> ehemaligen KZ-Häftlinge<br />

Sepp Zäuner, Hans Litten und Werner Sylten.<br />

Seit der Errichtung <strong>des</strong> KZ Dachau am 22. März 1933 fand in der NS-Zeit zweimal<br />

wöchentlich ein Bustransfer mit Häftlingen aus dem Polizeigefängnis und dem<br />

Gestapogefängnis im Wittelsbacher Palais (siehe auch Band 3 <strong>die</strong>ser Dokumentation)<br />

statt. Oft waren es Haftentlassene, <strong>die</strong> unmittelbar nach dem Gefängnisaufenthalt<br />

in sogenannte „Schutzhaft“ genommen wurden. So brachten <strong>die</strong> NS-Schergen<br />

auch Bertl Lörcher, der elf Monate im Gefängnis gesessen hatte, nach Dachau,<br />

damit er seine politischen Freunde verrät. Von Mitinhaftieren hatte er bereits beunruhigende<br />

Vorinformation über <strong>die</strong> menschenverachtenden Zustände im KZ Dachau<br />

bekommen.<br />

„Als ich aus dem Busfenster blickte, streiften mich scheue, aber auch schadenfrohe<br />

Blicke von Passanten der Dachauer Straße … Die Transporte waren unschwer<br />

60 Lieb, Norbert (1971): München. Die Geschichte seiner Kunst: 321<br />

61 An der Dachauer Straße befanden sich drei Lager: Ein Arbeitslager „Cyclo-Getriebebau“<br />

und zwei Kriegsgefangenenlager. In: Heusler, Andreas (1991): Zwangsarbeit: 10<br />

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