05.12.2012 Aufrufe

Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

entschied sich am 29. März 1931, zum Katholizismus überzutreten. In einem zweibändigen<br />

Werk stellte er <strong>die</strong> Ergebnisse seiner Erfahrungen mit Therese Neumann<br />

dar. Wegen einer Auseinandersetzung mit dem Verlagsleiter der „Münchner Neuesten<br />

Nachrichten“ kündigte er und nahm seine Archivtätigkeit wieder auf.<br />

147<br />

Dr. Fritz Gerlich<br />

Foto: Süddeutscher Verlag<br />

Die Wandlung<br />

Aus dem Wunsch heraus, den Nationalsozialismus publizistisch zu bekämpfen,<br />

kaufte Gerlich mit finanzieller Unterstützung <strong>des</strong> Fürsten Erich von Waldburg zu<br />

Zeil <strong>die</strong> Wochenzeitung der „Illustrierte Sonntag“. Zum politischen Organ umgestaltet,<br />

trug es nun den Titel „Der gerade Weg“. In seinen Leitartikeln wandte sich<br />

Gerlich drastisch gegen den Nationalsozialismus, machte auf <strong>die</strong> Konsequenzen<br />

<strong>die</strong>ser Ideologie aufmerksam, warnte vor „hitlerischer Volksverhetzung“ und bezeichnete<br />

<strong>die</strong> neue Strömung als „Pest“. Als Feindbild trug er nun nicht mehr <strong>die</strong><br />

Weimarer Demokratie in sich, sondern den Nationalsozialismus. Durch einen<br />

Kontaktmann der SA, Georg Bell, bekam Gerlich Einblick in <strong>die</strong> wahren Absichten<br />

und Ziele der neuen Machthaber. Diese Information verwendet er in seinen politischen<br />

Artikeln. Die letzte Ausgabe <strong>des</strong> „Geraden Weges“ erschien am 8. März<br />

1933. Am darauf folgenden Tag stürmte <strong>die</strong> SA <strong>die</strong> Redaktion und zerstörte das<br />

gesamte Inventar. Gerlich hatte es abgelehnt ins Ausland zu fliehen. Er wurde verhaftet,<br />

wiederholt schwer misshandelt und seit Juni 1933 im Strafgefängnis München-Stadelheim<br />

inhaftiert. Im Zusammenhang mit dem so genannten „Röhm-<br />

Putsch“, brachen SA-Schlägertrupps in Gefängnisse ein, um politische Häftlinge<br />

umzubringen; man verschleppte Gerlich in das KZ Dachau und erschoss ihn in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!