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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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Mit Ausbruch <strong>des</strong> Ersten Weltkrieges wurde Oskar Maria Graf einberufen. Von<br />

Anfang an widerstrebte ihm das Soldatendasein. Er berichtete: „Vom ersten Tag<br />

meines Soldatendaseins an überlegte ich stets nur das eine. Wie kannst du <strong>die</strong>sem<br />

Zwang, <strong>die</strong>ser Sinnlosigkeit entrinnen? … Ich war nicht nur ein schlechter, ich war<br />

überhaupt kein Soldat!“ 218 Er schreckte vor keiner Strafe zurück und wurde<br />

schließlich in <strong>die</strong> Anstalten Görden und Eglfing-Haar eingewiesen. Nach der Entlassung<br />

am 4. Dezember 1916 ver<strong>die</strong>nte er sich seinen Unterhalt wieder als Hilfsarbeiter.<br />

Mit seinem Freund Georg Schrimpf besuchte er politische Versammlungen<br />

und schloss sich der Partei der Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD)<br />

an. Er heiratete im Mai 1917 <strong>die</strong> Buchhalterin Karoline Bretting; ihr Kind Annemarie<br />

wurde am 13. Juni 1918 geboren. Die in den „Münchner Neuesten Nachrichten“<br />

veröffentlichte Kriegsgeschichte mit dem Titel Der Schlawiner veranlasste<br />

seinen Namensvetter Professor Oskar Graf (ein Kunstmaler) ihn um eine Namensänderung<br />

zu bitten. So nannte er sich Oskar Maria Graf „wie Rainer Maria Rilke.<br />

Wunderbar … da meinen <strong>die</strong> Leute gleich, ich bin was ganz Vornehmes, Esoterisches.<br />

Das macht sich gut auf meinen Gedichten.“ 219<br />

172<br />

Oskar Maria Graf<br />

Foto: Stadtarchiv München<br />

Während Graf sich über <strong>die</strong> Berliner Reden <strong>des</strong> Kommunisten Karl Liebknecht<br />

informierte, sympathisierte er in München mit der Räterepublik und deren Vertreter.<br />

Über seinen Entwicklungsprozess zum Sozialisten schreibt er: „Ich war nie<br />

Parteisozialist und habe mir nicht erst von marxistischen Schriftgelehrten sagen<br />

218 Bollenbeck, Georg (1989): Oskar Maria Graf: 44<br />

219 Bollenbeck, Georg (1989): Oskar Maria Graf: 48

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