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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

„Der Jesuitenpater Alfred Delp war gewiß vor allem Theologe, Prediger, Priester.<br />

Ebenso darf er als Philosoph gelten“. 64 In einem gemischt-konfessionellen Elternhaus<br />

kam er am 15. September 1907 in Mannheim zur Welt. Auf den Wunsch <strong>des</strong><br />

Vaters wurden alle sechs Kinder im evangelischen Glauben erzogen. Im Alter von<br />

14 Jahren entschloss er sich zur Glaubenskonversion und wurde ein Jahr später<br />

Mitglied im katholischen Schülerbund „Neudeutschland“. Nach dem Abitur trat er<br />

in den Jesuitenorden ein. Das Studium der Philosophie absolvierte er am Berchmanskolleg<br />

in Pullach bei München. Aus der Beschäftigung mit der Philosophie<br />

der Gegenwart, vor allem mit Heideggers Sein und Zeit, entstand 1935 sein bedeuten<strong>des</strong><br />

Werk Tragische Existenz. Zur Philosophie Martin Heideggers. 65<br />

48<br />

Pater Alfred Delp SJ<br />

Foto: Archivum Monacense<br />

Societatis Jesu<br />

Die Priesterweihe erhielt Delp in St. Michael in München (1937). Anschließend<br />

folgen theologische Stu<strong>die</strong>n in St. Blasien. Er wirkte in der Redaktion der jesuitischen<br />

Zeitung „Stimmen der Zeit“ von 1939 bis zu ihrem Verbot und der Beschlagnahmung<br />

<strong>des</strong> Verlagshauses 1941. Vorausgegangen war <strong>die</strong> Weigerung der<br />

Redaktionsmitglieder, der Reichsschrifttumskammer beizutreten. Bereits im Frühjahr<br />

1942 fand das erste Treffen zwischen Pater Delp und Helmuth James Graf von<br />

Moltke (siehe auch Band 2 <strong>die</strong>ser Dokumentation) in der Kirche St. Michael in<br />

München statt. Die Faszination und <strong>die</strong> Verführungskraft der nationalsozialisti-<br />

64 Albrecht, Karl (1995): Philosophie im Schatten von Auschwitz:124<br />

65 Albrecht, Karl (1995): Philosophie im Schatten von Auschwitz:125

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