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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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87<br />

Georg Elser<br />

Foto: Süddeutscher Verlag<br />

Elser hielt sich am 8. November 1938 in München auf. Einen geeigneten Ort <strong>für</strong><br />

seine Tat fand er im Bürgerbräukeller, wo Hitler jährlich am 8. November zur Erinnerung<br />

an den Putsch von 1923 im Beisein von Gefolgsmännern eine Rede hielt.<br />

Im April 1939 prüfte Elser <strong>die</strong> Zugänge, <strong>die</strong> Bewachung <strong>des</strong> Saales und begann<br />

damit, eine tragende Säule auszumessen, in der er <strong>die</strong> Bombe einbauen wollte. Er<br />

bereitete den Anschlag bis ins kleinste Detail vor. Elser besorgte sich Sprengstoff<br />

in seiner neuen Arbeitsstelle im Königsbronner Steinbruch, wo er Munition entwendete.<br />

In der Heidenheimer Armaturenfabrik kam er an Presspulverstücke und<br />

Zünder heran, mit denen er einen Zeitzünder-Mechanismus konstruierte. Am 5.<br />

August 1939 reiste er nach München. Zuerst mietete er sich in der Blumenstraße 19<br />

ein, zog aber zum 1. September 1939 in eine billigere Wohnung in der Türkenstraße<br />

94. In mehr als dreißig Nächten meißelte er in aufreibender Arbeit einen<br />

Hohlraum in <strong>die</strong> Säule hinter dem Rednerpult. Keinem einzigen Menschen vertraute<br />

er sich an, den einzigen Trost fand er im Gebet auf dem täglichen Weg in der<br />

Kirche St. Ludwig. Sprengstoff und Zeitzünder baute er in der Nacht vom 5. auf<br />

den 6. November ein. Danach besuchte er seine Schwester in Stuttgart, <strong>die</strong> nichts<br />

von seiner Tat erfahren hatte. Zur Kontrolle der Uhrwerke kehrte er in der Nacht<br />

vom 7. auf den 8. November nochmals nach München zurück, um sich danach bei<br />

Konstanz in <strong>die</strong> Schweiz abzusetzen.<br />

Hitler hielt unerwarteterweise eine gekürzte Ansprache, da er wegen starken Nebels<br />

<strong>die</strong> Rückreise nach Berlin nicht im Flugzeug, sondern etwas früher in seinem<br />

Sonderzug antreten musste. Um 21.07 Uhr hatten er und weitere führende Nationalsozialisten<br />

bereits den Saal verlassen. Der Sprengsatz explo<strong>die</strong>rt zu spät (21.20<br />

Uhr), tötete acht Menschen und verletzte über sechzig Personen. Der Zufall bestimmte<br />

das Überleben Hitlers und der Zufall führte zu Elsers Verhaftung an der

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