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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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INFORMATIONEN ÜBER DEN KÜNSTLER<br />

Die Gedenktafel gestaltete der 1992 verstorbene Künstler Eugen Weiß.<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Harald Dohrn wurde in Neapel als jüngster Sohn von Professor Anton Dohrn,<br />

Gründer der „zoologischen Station“, und <strong>des</strong>sen polnischer Ehefrau Maria (geb.<br />

von Baranowski) geboren. Sein Elternhaus war Treffpunkt von Wissenschaftlern<br />

und Künstlern aus aller Welt. Sein ältester Bruder Wolf gründete in Hellerau bei<br />

Dresden eine Bildungsanstalt, in der Ideen <strong>des</strong> Politikers Friedrich Naumanns verwirklicht<br />

werden sollten: so <strong>die</strong> Verbindung von Kunst und Kultur. Nach dem Unfalltod<br />

seines Bruders Wolf heiratete Harald Dohrn <strong>des</strong>sen Witwe, um mit ihr gemeinsam<br />

das begonnene Bildungswerk seines Bruders fortzuführen. Der Erste<br />

Weltkrieg und der aufkommende Nationalismus verhinderte jedoch <strong>die</strong>sen Plan.<br />

Harald Dohrn<br />

Foto:Stinglwagner-Archiv<br />

Christlicher Glaube bildete <strong>für</strong> beide <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.<br />

Die Familie Dohrn hielt Freundschaft zu dem katholischen Religionsphilosophen<br />

Romano Guardini, dem Kulturphilosophen Theodor Haecker,<br />

dem Herausgeber der Katholischen Kulturzeitschrift „Hochland“ Carl Muth, Pater<br />

Alfred Delp SJ, der Schriftstellerin und Dichterin Ricarda Huch u.a. Die Beziehung<br />

zur studentischen Widerstandsgruppe der „Weißen Rose“ war durch Christoph<br />

Probst entstanden, der mit dem Sohn von Harald Dohrn, Christoph, befreundet war.<br />

Christoph Probst heiratete seine Tochter Herta. Als Gegner <strong>des</strong> Nationalsozialismus<br />

nahm er an den Diskussions- und Leseabenden im Atelier <strong>des</strong> Architekten<br />

Eickemeyer teil (siehe auch Band 3 <strong>die</strong>ser Dokumentation). Mit Hans Scholl hatte<br />

er <strong>die</strong> Frage diskutiert, ob <strong>die</strong> katholische Kirche Widerstand leisten könne. Im<br />

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