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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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„Bronzespur“<br />

Viscardigasse, Altstadt<br />

Odeonsplatz U3/U4/U6 und Bus 53<br />

(M 1995)<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

In das Straßenpflaster der Viscardigasse ist eine 18 Meter lange und 30 Zentimeter<br />

breite, helle, in flachen Bogen verlaufende Spur eingelassen.<br />

INTENTION DES KÜNSTLERS<br />

Bruno Wank (1995): „Es sind Spuren der Alltagsgeschichte, <strong>die</strong> neu zur Diskussion<br />

gestellt werden. So wird das, was durch <strong>die</strong> Jahre fast in Vergessenheit geraten<br />

ist, durch das Begehen der Steine mehr und mehr zum Vorschein und in <strong>die</strong><br />

Erinnerung zurückkommen.“<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Der Hitler-Putsch am 9. November 1923 endete vor der Feldherrnhalle. Dabei fanden<br />

14 Putschisten den Tod – zwei von ihnen kamen bei der Besetzung <strong>des</strong> Wehrkreiskommandos<br />

(Schöndfeldstraße) um. Vier bayerische Polizisten ließen bei<br />

<strong>die</strong>sen Kämpfen ihr Leben, <strong>für</strong> sie wurde 1993 an <strong>die</strong>sem Ort eine Gedenktafel in<br />

den Boden eingelassen. Der „Marsch <strong>des</strong> 9. November“ 46 vom Bürgerbräukeller<br />

zur Feldherrnhalle hatte seit 1933 stattgefunden. Hier war auf der Seite zur Residenzstraße<br />

ein Mahnmal errichtet worden, das durchgehend von einem Doppelposten<br />

der SS bewacht war worden war. In der Feldherrnhalle waren <strong>die</strong> sechzehn<br />

Putschisten in Sarkophagen aufgebahrt. Für <strong>die</strong> Münchner Bürger war es so zwingend,<br />

im Vorbeigehen am Grab- und Mahnmal der Feldherrnhalle den Hitlergruß<br />

zu zeigen. Einzige Ausweichmöglichkeit bot der Durchgang in der Viscardigasse,<br />

<strong>des</strong>halb bekam <strong>die</strong>se im Volksmund den Namen „Drückebergergasserl“.<br />

Literatur<br />

Dornberg, John (1998): 9. November 1923 Der Hitlerputsch, Langen Müller, München,<br />

Komet Verlag, Frechen<br />

Hockerts, Hans Günter (1993): Mythos, Kult und Feste. München im nationalsozialistischen<br />

„Feierjahr“. In: München – „Hauptstadt der Bewegung“. Ein Projekt <strong>des</strong> Münchner<br />

Stadtmuseums (Ausstellungskatalog), Klinkhardt & Biermann, München: 331 -341<br />

46 Das Zeremoniell begann mit einer Rede am Vorabend im Bürgerbräukeller. Am<br />

folgenden Tag (9. November) wiederholten <strong>die</strong> „Blutordensträger“ den Marsch auf <strong>die</strong><br />

Feldherrnhalle.<br />

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