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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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Friedhof Perlacher Forst, Gräberfeld 88/ Giesing<br />

Stadelheimer Straße 240<br />

Schwanseestr. Tram 27<br />

M (1960)<br />

ANLASS UND ENTSTEHUNG<br />

Von den Grabanlagen der Friedhöfe: Waldfriedhof, Nord- und Westfriedhof, Pasing,<br />

Obermenzing, Allach, Aubing, Perlacher Forst wurden <strong>die</strong> bestatteten ehemaligen<br />

Zwangsarbeiter, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Allierten als Displaced Persons (DPs) bezeichneten,<br />

in <strong>die</strong> Anlage auf dem Friedhof Perlacher Forst umgebettet. Unter den <strong>Opfer</strong>n<br />

waren: Russen, Polen, Bulgaren, Tschechen, Türken, Franzosen, Ungarn, Rumänen,<br />

Belgier, Griechen, Holländer. Die Anlage entstand zum Gedenken an <strong>die</strong> 1192<br />

<strong>Opfer</strong> auf Initiative der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München. Die Einweihung fand im Jahre<br />

1960 statt.<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

Ein Birkenhain umschließt <strong>die</strong> große Anlage. In den Boden eingelassene Steintafeln<br />

aus Muschelkalk (0,25 m x 0,25 m) sind mit Namen und Lebensdaten versehen.<br />

In der Mitte der Anlage ragt eine 4 Meter hohe, nach oben sich verjüngende<br />

eckige Steinsäule (3,7 m x 1,9 m) aus Flossenbürger Granit, <strong>die</strong> im unteren Drittel<br />

von einem waagrechten Block (2,0 m x 0,6 m x 0,8 m) mit der Inschrift durchbrochen<br />

wird:<br />

„Hier ruhen in fremder Erde 1129 Tote aus zwölf Nationen.“<br />

INFORMATIONEN ÜBER DEN KÜNSTLER<br />

Das Mahnmal hat der Münchner Bildhauer Konstantin Frick geschaffen.<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Vorgeschichte<br />

Im Ersten Weltkrieg ersetzte man <strong>die</strong> in der Heimat fehlenden Arbeitskräfte durch<br />

den Einsatz deutscher Frauen. Die Zwangsarbeit war während <strong>des</strong> NS-Regimes ein<br />

Mittel der politischen wie der wirtschaftlichen Herrschaftssicherung. Das Gesetz<br />

zur Zwangsarbeit betraf zunächst so genannte „Arbeitsscheue“, Sozialfälle (seit<br />

1938) und deutsche Juden (seit 1940). Zuständig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Organisation und den Einsatz<br />

der Arbeit waren <strong>die</strong> Deutschen Ausrüstungswerke (DAW). Diese erhielten<br />

<strong>die</strong> Kontrolle über <strong>die</strong> SS-Produktionsbetriebe, was bedeutete, dass sie <strong>die</strong> Organisation<br />

zur Ausbeutung durch Arbeit von KZ-Häftlingen durchsetzte und praktizierte.<br />

Vorgesehen war, aus den von Deutschland besetzten Gebieten Menschen<br />

zum Arbeitseinsatz ins Deutsche Reich zu deportieren. Demnach wurden zuerst in<br />

Österreich, - nach dem Anschluss im März 1938 – und dann aus dem Protektorat<br />

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