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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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irgt. Resten eines zerstörten Tempels gleich erinnert es eindringlich daran, daß<br />

an <strong>die</strong>sem Ort <strong>die</strong> Hauptsynagoge Münchens stand.“<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Auf dem im Jahre 1882 von der Jüdischen Gemeinde Münchens erworbenen Gelände<br />

an der Maxburg-/Herzog-Max-/-Kapellenstraße entstand in den Jahren 1884-<br />

1887 <strong>die</strong> Synagoge. Ihr Architekt war Albert Schmidt (1841-1913). Über Größe<br />

und Fassungsvermögen <strong>des</strong> Baues im spätromanischen Stil schrieb der Kunsthistoriker<br />

K. E. O. Fritsch 1888: „ Der Grundriß <strong>des</strong> Hallenraumes hat <strong>die</strong> Form eines<br />

Quadrats von 31m Länge erhalten, das Mittelschiff eine Gesamtlänge von nahezu<br />

50m. Bei einer Gesamtzahl von 1000 Männer- und 800 Frauen- Sitzen nimmt <strong>die</strong><br />

neue Münchner Synagoge ihrer Größe nach <strong>die</strong> dritte Stelle in Deutschland ein.<br />

Sie wird übertroffen nur von der großen Berliner Synagoge, <strong>die</strong> <strong>für</strong> 1800 Männer<br />

und 1200 Frauen Platz gewährt, und von der Breslauer Synagoge, <strong>die</strong> jedoch nur<br />

50 Männersitze mehr zählt.“ 235<br />

Über <strong>die</strong> äußere Erscheinung und <strong>die</strong> Eingliederung in das Münchner Stadtbild<br />

schrieb Fritsch: „Das Bild der Synagoge in Zusammenstellung mit den hinter ihr<br />

aufragenden Thürmen der Frauenkirche, mit der Herzog Max Burg und dem an<br />

der Kapellenstraße liegenden Flügel <strong>des</strong> ehemaligen Jesuiten-Kollegiums (jetzt<br />

Akademiegebäu<strong>des</strong>). Nicht wie ein Eindringling innerhalb seiner Umgebung, sondern<br />

wie <strong>die</strong> von jeher beabsichtigte, endlich zur Ausführung gelangte Ergänzung<br />

<strong>des</strong> betreffenden Stadtbil<strong>des</strong> tritt <strong>die</strong> Synagoge in <strong>die</strong>ser Ansicht dem Beschauer<br />

entgegen“. Die Wirkung <strong>des</strong> Innenraumes: „Höhe und Breite der Schiffe, sowie<br />

Jochweiten und Emporen-Höhen sind aufs Glücklichste gegeneinander abgewogen<br />

…. ‚<strong>die</strong> fünfschiffige Halle‘ kommt in ihrem Eindruck durchaus als einheitlicher<br />

Raum zur Geltung.“ 236 Darauf abgestimmt war ebenfalls <strong>die</strong> Raumausstattung.<br />

„Die edle Wirkung <strong>des</strong> Raumes wird gesteigert durch <strong>die</strong> aus ge<strong>die</strong>genem Material<br />

hergestellte Einrichtung. Die aus verschiedenartigen Marmor gebildeten Säulen,<br />

Stufen, Umkleidungen, <strong>die</strong> reichen Metallbeschläge der Türen, der bronzenen<br />

Leuchter betonen eindrucksvoll <strong>die</strong> Ostwand mit heiliger Lade, Estrade und Kanzel.“<br />

237<br />

Über <strong>die</strong> Baugeschichte informierten zwei Marmortafeln: „Der Bau <strong>die</strong>ser Synagoge<br />

wurde i. J. 1884 unter der Regierung weiland S. M. <strong>des</strong> Königs Ludwig II.<br />

von Bayern begonnen und i. J. 1887 unter der Regierung S. Kgl. Hoheit <strong>des</strong> Prinzen<br />

Luitpold, als <strong>des</strong> Königreichs Bayern Verweser, vollendet. Die Einweihung<br />

235 Fritsch, K. E. O. (1988): Die neue Synagoge in München: 131-132<br />

236 Fritsch, K. E. O. (1888): Die neue Synagoge in München: 136-141<br />

237 Lamm, Hans (1969): Die Geschichte der Hauptsynagoge: 441<br />

187

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