05.12.2012 Aufrufe

Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nung „undeutscher“ Einflüsse gab: man zwang z.B. jüdische Künstler durch gezielte,<br />

öffentliche Agitation zur Aufgabe ihrer Ämter. In den „Münchner Neuesten<br />

Nachrichten“ bedauerte er den Weggang von Bruno Walter nach Berlin. Der „Völkische<br />

Beobachter“ provozierte daraufhin Busching, er solle dem Bruno Walter<br />

nach Berlin folgen „allwo er seinen Musikjuden alltäglich bewundern kann“. 51<br />

Nach der Machtergreifung 1933<br />

Von dem am 7. April.1933 erlassenen „Gesetz zu Gleichschaltung“ war auch der<br />

seit 1903 gegründete „Bayerische Lan<strong>des</strong>verein zur Verbesserung der Wohnverhältnisse<br />

e.V.“ betroffen, denn „sämtliche größeren Vereinigungen und Verbände<br />

<strong>des</strong> öffentlichen Lebens sind gleichgeschaltet, d.h. ihre Führung ist nationalsozialistisch<br />

geworden.“ 52 Der Verein wurde laut Bericht vom 29. April 1933 einer Revision<br />

unterzogen, <strong>die</strong> eine „Reihe von Anklagen”, u.a. Korruption, enthielten. Im<br />

Revisionsbericht vom 27. Mai 1933 wurde festgestellt, dass <strong>die</strong> „erhobenen Anklagen<br />

restlos bestätigt worden sind.“ 53 Am 23. Juni 1933 teilte <strong>die</strong> „Bayerische<br />

Staatszeitung“ mit, dass „im Interesse einer geordneten Durchführung der Gleichschaltung<br />

sowie der Aufrechterhaltung von Ruhe, Ordnung und Sicherheit zum<br />

persönlichen Schutze <strong>des</strong> Professors Dr. Busching <strong>die</strong> vorläufige Schutzhaft angeordnet<br />

werden mußte. Außerdem ergaben <strong>die</strong> eingehenden Prüfungen durch <strong>die</strong><br />

amtliche Revision viele sachliche, moralisch und formalrechtliche Handhaben, <strong>die</strong><br />

ein sofortiges Einschreiten ohne Verzug notwendig machten.“ 54 In der Folge wurde<br />

Professor Dr. Paul Busching als Gegner <strong>des</strong> Nationalsozialismus aller Ämter enthoben.<br />

Bereits am 30. Juni 1933 legte <strong>die</strong> „Münchener Zeitung“ einem Artikel <strong>die</strong><br />

„Schweren Anklagen gegen Professor Busching“ dar und nannte <strong>die</strong> Namen der<br />

neuen Geschäftsleitung und <strong>des</strong> Verwaltungsrates. 55 Die von den Nationalsozialisten<br />

angestrebte Gleichschaltung war am „Verein zur Verbesserung der Wohnverhältnisse<br />

e. V.“ mit der Neubesetzung der Geschäftsleitung, <strong>des</strong> Verwaltungsrates<br />

und Satzungsänderungen vollzogen.<br />

51 Völkischer Beobachter Nr. 299 v. 28.12.1927: Ein Weihnachtsbombardement aus dem<br />

Färbergraben. StadtA Mü ZA Personen<br />

52 V. Leers, J. (1933): 14 Jahre Judenpolitik, Band 2, 2. Aufl. 1933:110. In: Schmitz-<br />

Berning, C. (1999): Vokabular <strong>des</strong> Nationalsozialismus: 278<br />

53 Jg. Nr. 93/Rv.Amt/VIII. Betrifft: Verein <strong>für</strong> Verbesserung der Wohnverhältnisse vom<br />

29.4. und 27.5.1933. Sammlung F. J. M. Rehse. Archiv <strong>für</strong> Zeitgeschichte und Publizistik<br />

München. In: StadtA Mü ZA Personen<br />

54 Bayer. Staatszeitung Nr. 142 v. 23. Juni 1933: Professor Busching in Schutzhaft. In:<br />

StadtA Mü ZA Personen<br />

55 Münchener Zeitung Nr. 179/183 v. 30. Juni 1933. In: StadtA Mü ZA Personen<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!