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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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Zu VII. Oskar-Maria-Graf-Denkmal, Aufkirchen (Kreis Starnberg)<br />

Aufkirchen (1994)<br />

ANLASS UND ENTSTEHUNG<br />

Die Gemeinde Aufkirchen (Kreis Starnberg) initiierte <strong>die</strong> Aufstellung eines Denkmals<br />

<strong>für</strong> Oskar Maria Graf.<br />

INFORMATION ÜBER DEN KÜNSTLER<br />

Die Plastik schuf der Bildhauer Max Wagner aus Starnberg.<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

Am Ortseingang von Aufkirchen befindet sich ein Bronzeplastik, <strong>die</strong> Oskar Maria<br />

Graf auf einem Koffer sitzend darstellt.<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Oskar Maria Graf erblickte am 22. Juli 1894 als Sohn eines Bäckermeisters und<br />

einer Bauerntochter in Berg (Kreis Starnberg) das Licht der Welt. „Von den elf<br />

Kindern, <strong>die</strong> meine Mutter geboren hat, waren acht am Leben geblieben, drei<br />

Schwestern Theres, Emma, Anna und fünf Brüder Max, Eugen, Maurus, Lorenz,<br />

Oskar …“ 215 Die Kinder mussten im Haushalt und in der Backstube mithelfen.<br />

Durch seinen Bruder Maurus, der ihm Werke von Heine, Stifter, Lessing, Kleist,<br />

Shakespeare mitbrachte, wurde er zum eifrigen Leser. Nach dem Tod seines Vaters<br />

übernahm sein Bruder Max <strong>die</strong> Führung <strong>des</strong> Geschäftes. Oskar Maria Graf floh vor<br />

der nun vorherrschenden autoritären Strenge, mit siebzehn Jahren in <strong>die</strong> Großstadt<br />

nach München. Er wollte hier Dichter werden und ließ sich hier<strong>für</strong> Visitenkarten<br />

drucken mit der Aufschrift: „Oskar Graf, Schriftsteller, München“.<br />

Bald waren jedoch seine Ersparnisse aufgebraucht und er sah sich gezwungen,<br />

seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter zu ver<strong>die</strong>nen. Durch seinen Zimmernachbarn<br />

lernte er Schriften von Leo Tolstoi und <strong>des</strong> humanitären Anarchisten Gustav<br />

Landauer kennen. In <strong>die</strong>ser Zeit traf er den Dichter und Schriftsteller Erich<br />

Mühsam 216 und seinen späteren Freund, den Maler Georg Schrimpf 217 . Um Geld zu<br />

ver<strong>die</strong>nen, schrieb er <strong>für</strong> Münchner Zeitungen Buchrezensionen.<br />

215 Bollenbeck, Georg (1989): Oskar Maria Graf: 14<br />

216 Bekannte sich zu seinem Judentum und verstand sich als Prophet und Dichter. In: Haar,<br />

Carel ter (1982): 129<br />

217 (1889-1938), siehe Dokumentation zum nationalsozialistischen Bildersturm, Bestand<br />

moderner Kunst in München (1987). Hrsg. v. Peter-Klaus Schuster. Klein und Volbert,<br />

München: 128-129<br />

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