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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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schäftigt, seine eigenen Stücke zu inszenieren. Mit großem Erfolg führte er dort am<br />

11. Januar 1949 Mutter Courage und ihre Kinder auf.<br />

Der Schriftsteller, Dichter, Dramatiker und Dramaturg Brecht hat Werke von neutraler<br />

Berichterstattung, <strong>die</strong> an den Naturalismus erinnern, verfasst. Mit unpathetischer<br />

Sprache brachte er geschichtliche wie alltägliche Begebenheiten in neue Zusammenhänge.<br />

In einem 1956 von der Suhrkamp e<strong>die</strong>rten Gedichtband schrieb der<br />

Herausgeber: „Die Gedichte und Lieder von Brecht sind, wie auch seine Dramen,<br />

Ausdruck eines Zeiterlebens. Daß Brecht als Dichter … <strong>die</strong> Historie unseres Volkes<br />

seit 1918 beschreibt, wird noch viel zu wenig gesehen, es wird aber dem, der <strong>die</strong>se<br />

Zeit intensiv miterlebt hat, bei einer zusammenhängenden Lektüre seiner Gedichte<br />

sowie seiner Dramen deutlich.“ 42 Brecht glaubte daran, dass <strong>die</strong> Probleme <strong>des</strong><br />

Menschen durch seine Umwelt bedingt seien, aber <strong>die</strong>se sind auch durch ihn veränderbar.<br />

So wollte Brecht mit dem epischen Theater <strong>die</strong> Veränderbarkeit der Verhältnisse,<br />

denen der Mensch ausgesetzt ist, darstellen. Seine Werke werden „Geltung<br />

haben, solange das Lebensgefühl bestimmend bleibt, aus dem sie sich nähren<br />

und dem sie Ausdruck geben. Werden <strong>die</strong> Stücke sich auch abgelöst vom Boden<br />

unserer Jahrzehnte, ohne Unterstützung durch <strong>die</strong> Künste eines großen Theaters<br />

und bedeutender Regisseure, werden sie sich als Dichtungen halten können aus<br />

ihrer eigenen, sprachlich artikulierten Seinsfülle?“ 43<br />

Kurz vor seinem Tod äußerte er gegenüber einem Interview-Partner: „Schreiben<br />

Sie, daß ich unbequem war und auch nach meinem Tod zu bleiben gedenke. Es gibt<br />

dann immer noch gewisse Möglichkeiten.“ 44 Dies gilt bis heute. Seine ehemalige<br />

Wohnung beherbergt heute das Bertolt-Brecht-Archiv. Auf dem Dorotheenstädtischen<br />

Friedhof in Berlin befindet sich sein Grabmal.<br />

In den Augen seiner Tochter Barbara war ihr Vater „gescheit, freundlich, jähzornig,<br />

witzig; er hatte riesigen Charme.“ 45<br />

AUSSTELLUNGEN UND EHRUNGEN<br />

1922 Kleist-Preis <strong>für</strong> Trommeln in der Nacht.<br />

1951 Ehrung durch den Nationalpreis I. Klasse.<br />

1954 Lenin-Friedenspreis.<br />

1955 Verleihung <strong>des</strong> Stalin-Friedenspreises.<br />

1960 erste Gedenktafel in Augsburg.<br />

42 Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur, Band 5: 442<br />

43 Soergel-Hohoff. In: Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur, Band 5: 442<br />

44 Jeske, Wolfgang (1998): Der Unbequeme. In: Transparent. Jan.1998: 37<br />

45 Schell-Brecht, Barbara (Tochter von Helene Weigel und Bert Brecht) (1997): Lang, J. /<br />

Hillesheim, J. (Hrsg.) (1998): 29<br />

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