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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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Wehrkreisbefehlhabers zu General Wachenfeld. Seit 1943 arbeitete er als Verbindungsoffizier<br />

der Wehrmacht und wurde später vom Reichsstatthalter General von<br />

Epp zum Major befördert. Bereits in seiner ersten Stellung bildete Caracciola-Delbrück<br />

den geistigen Mittelpunkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gegner <strong>des</strong> Nationalsozialismus, der gezielt<br />

seine Nähe zum Reichsstatthalter nutzte, um politisch aktiv zu werden. Er<br />

nahm Verbindung mit den Heerführern Leeb, List und Halder auf. Sein bis zuletzt<br />

verfolgtes Ziel war <strong>die</strong> Rettung <strong>des</strong> Heimatlan<strong>des</strong> durch Beseitigung <strong>des</strong> Naziregimes.<br />

Nach dem fehlgeschlagenen Attentat vom 20. Juli 1944, führte er seine<br />

Aktivitäten fort und pflegte weitere Verbindungen. Er plante <strong>die</strong> Einsetzung einer<br />

Übergangsregierung und <strong>die</strong> bedingungslose Kapitulation aller Truppen im südlichen<br />

Bayern, um weitere Zerstörungen und <strong>Opfer</strong> zu vermeiden. Zu Jahresbeginn<br />

1945 wurden jedoch bewährte Verbände und zuverlässige Befehlshaber abgezogen<br />

und durch regimetreues Personal ersetzt. Trotz aller Bedenken entschloss sich Caracciola-Delbrück<br />

in den letzten Kriegstagen, <strong>die</strong> Widerstandsaktion der Freiheitsaktion<br />

Bayern (FAB) zu starten. Caracciola-Delbrück konnte jedoch den zögernden<br />

Reichsstatthalter General Ritter von Epp nicht zur Schadensbegrenzung durch<br />

Waffenstillstand überreden. Nach der Zerschlagung der Widerstandsaktion der<br />

FAB begleitete er von Epp in das Zentralministerium, weil er ihm freundschaftlich<br />

verbunden war und glaubte, sein Ziel doch noch erreichen zu können; er hoffte,<br />

dass sein Vorgesetzter ihn schützen würde. Sein Vertrauen zu ihm und sein Widerstand<br />

kosteten ihm das Leben. Caracciola-Delbrück wurde am 28. April 1945 im<br />

Zentralministerium von dem von Hitler bestellten Standrichter General Hübner<br />

wegen „Hochverrat“ zum Tode verurteilt und sofort, an der selben Stelle wie<br />

Scharrer, auf Befehl von Gauleiter Giesler erschossen. Seine Leiche, <strong>die</strong> im Perlacher<br />

Forst verscharrt war, fand man im November 1945.<br />

Die Grabstätte von Caracciola befindet sich seit 1945 auf dem Friedhof in Feldafing<br />

am Starnberger See. 57<br />

Literatur<br />

Major Caracciola und <strong>die</strong> Befreiung Münchens. Oberregierungsrat Alois Braun. In:<br />

Süddeutsche Zeitung Nr. 37 v. 7. Mai 1946. In: StadtA Mü ZA Personen<br />

57 Stinglwagner, Gerhard K. F. (1991): Von Mönchen, Prinzen und Ministern: 190<br />

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