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Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des ...

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schen Bewegung auf <strong>die</strong> Jugend erkennt Alfred Delp während eines Aufmarsches<br />

der Hitlerjugend über <strong>die</strong> Ludwigsstraße und bemerkt dabei: „Solch eine Begeisterung<br />

sollte man auch haben.“ 66<br />

Rolle im Widerstand<br />

Im Auftrag seines Provinzials Augustinus Rösch nahm er Verbindungen zum Kreisauer<br />

Kreis auf. „Delp hatte <strong>die</strong> Aufgabe, innerhalb einer Konzeption <strong>für</strong> ein<br />

‚Deutschland danach‘ im Kreis <strong>des</strong> Helmuth J. von Moltke auf philosophischem<br />

und sozialem Gebiet mitzuwirken. An Beratungen <strong>des</strong> Kreisauer Kreises nahm<br />

Delp dreimal teil: bei der Vorbereitungssitzung in Berlin am 1./2. August 1942<br />

sowie vom 16.-18.Oktober 1942 und 12.-14.6.1943 in Kreisau.“ 67 Er verfasste<br />

Denkschriften über <strong>die</strong> „Grundsätze zur Wiederherstellung <strong>des</strong> innervölkischen<br />

Friedens” (1942/43), <strong>die</strong> „Arbeiterfrage“ und über das „Bauerntum“. Delp knüpfte<br />

Kontakte zu anderen Widerstandskreisen: Zur Katholischen Arbeiterbewegung in<br />

Köln um Nikolaus Groß und Bernhard Letterhaus; zum Widerstandskreis um Franz<br />

Sperr und Franz Reisert. Der Schriftsteller Roman Bleistein schrieb <strong>die</strong>s Delps<br />

„Leidenschaft der sozialen Gerechtigkeit“ zu, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Planungen und das Programm<br />

<strong>des</strong> Kreisauer Kreises großen Einfluß hatte.<br />

Verbindung zum Widerstandskreis „20. Juli“<br />

Die Verbindung zur Gruppe um Stauffenberg begann <strong>für</strong> einen Teil <strong>des</strong> Kreisauer<br />

Kreises nach der Verhaftung James Graf von Moltke am 19. Januar 1944. Delp<br />

besuchte am 6. Juni 1944 Claus Graf Schenk von Stauffenberg in Bamberg, wurde<br />

jedoch nicht über <strong>die</strong> Planung <strong>des</strong> „20. Juli 1944“ informiert. Nach dem Attentat<br />

auf Hitler am 20. Juli verhaftete man ihn nach dem Gottes<strong>die</strong>nst in der Kirche St.<br />

Georg in Bogenhausen am 28. Juli 1944. Nach der Gestapo-Haft in München<br />

wurde er nach Berlin-Tegel gebracht und dort misshandelt. Mittels Versprechungen<br />

versuchte man ihn zu überreden, sein Ordensgelübde zu brechen. Am 16. Dezember<br />

1944 erhielt er <strong>die</strong> Anklageschrift wegen „Hochverrats“.<br />

„Bis zu seinem gewaltsamen Lebensende war Alfred Delp voll Mut und Gottvertrauen;<br />

das dokumentieren insbesondere seine Weihnachtsbetrachtungen, <strong>die</strong> er<br />

während der Gefängnishaft in Berlin schrieb. Nach dem Prozeß vor dem VGH am<br />

9. und 10. Januar 1945 verkündete Hitlers Blutrichter Freisler am 11. Januar 1945<br />

das schändliche Urteil, <strong>die</strong> To<strong>des</strong>strafe gegen Alfred Delp. Die Anklagepunkte<br />

hatten eine Beteiligung an den Ereignissen <strong>des</strong> ‚20. Juli‘ nicht belegen können,<br />

aber ‚<strong>die</strong> Unvereinbarkeit von Christentum und Nationalsozialismus‘ reichte <strong>für</strong><br />

66 Maier, Hans (1999): Totalitäre Politik im 20. Jahrhundert<br />

67 Vieregg, Hildegard (1993): „Menschen seid wachsam“: 58<br />

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