österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien
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sen Beziehungen zwischen Größenzuwächsen und organischen Strukturen andererseits<br />
[Größe ↔ Standardisierung ( )],[Größe ↔ Bürokratisierung ( )] [Größe ↔ horizontale<br />
Kommunikationen (-)], [Größe ↔ Hierarchiebildungen ( )], etc. unterminiert<br />
ein hohes Innovationspotential auf die Dauer die Grundlagen seiner Existenz.<br />
Formale Modelle, welche diesen allgemeinen Erklärungs-Sketch reproduzieren<br />
könnten, sind nicht unmittelbar gegeben – und würden an dieser Stelle auch<br />
kaum von unmittelbarem Nutzen sein. Denn die wichtigen Datenquellen <strong>für</strong><br />
diese allgemeine Erklärungs-Skizze lassen sich hauptsächlich über den Weg von<br />
qualitativen Erhebungen, Expertengesprächen oder Organisationsanalysen aufbauen.<br />
Und diese vornehmlich ’ weichen Daten‘ besitzen in der Regel eine starke<br />
Resistenz gegenüber weiterführenden Modellierungen. Summarisch eröffnet sich<br />
aber in Gestalt von Tabelle 5 eine überraschend homogene und empirisch vielfach<br />
gestützte ’ selbstähnliche‘ 51 Heuristik von kontextuellen Schlüsselfaktoren<br />
<strong>für</strong> hohe Innovationspotentiale in so unterschiedlichen Bereichen wie Wissenschaft,<br />
Ökonomie oder einem ’ intermediären Sektor‘ und <strong>für</strong> so divergierende<br />
Niveaus wie <strong>für</strong> einzelne Organisationen oder Regionen.<br />
Damit wäre ein erster Erklärungskontext mit einem allgemeinen Erklärungs-Sketch<br />
gewonnen, der zudem durch mehrere Beiträge in diesem Heft<br />
empirisch abgesichert werden konnte.<br />
Analyse-Feld II: Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> die Ausbreitung des Neuen<br />
Ein zweites großes Analyse-Feld, auf dem sich zudem vielfältige empirische<br />
Erfahrung wie Erklärung angesammelt hat, liegt in der Schnittstelle von extern<br />
vorgegebenen Neuheiten und ihrer Diffusion. Die zentralen Fragestellungen<br />
zielen hier nach dem Ausbreitungs-Muster ebendieser Neuheit, die verschiedenartigste<br />
Formen beinhalten. Einerseits kann ’ Neuheit‘ vielerlei bedeuten:<br />
ein neues Produkt, einen neuen Prozeßablauf, eine neue Organisationsweise im<br />
Wirtschaftsleben, eine neue Theorie, ein neues Modell im Wissenschaftsbereich,<br />
neue Instrumente, neue Moden, neue ’ Lifestyle-Trends‘, ein neues literarisches<br />
Werk und vieles, vieles andere mehr; andererseits kann sich Neues schnell, zyklisch,<br />
linear, regional konzentriert, zeitverzögert, geplant, oder auch gar nicht<br />
verbreiten. Wo immer sich das Erkenntnisinteresse an der Ausbreitung oder<br />
auch der Nichtausbreitung neuartiger Phänomene festsetzt, da wird im Kern<br />
das Analyse-Feld II berührt.<br />
51 Der Ausdruck der ’ Selbstähnlichkeit‘ soll allerdings nur dann verwendet werden, wenn sich<br />
ein- und dasselbe ’ Faktorengeflecht‘ auf unterschiedlichen Ebenen – auf solchen der Regionen,<br />
der Staaten oder der Organisationen - applizieren läßt. ’ Selbstähnlichkeit‘ ist auf diese Weise<br />
untrennbar mit einem Niveauwechsel, nicht einem Bereichswechsel verknüpft.<br />
ÖZG 11.2000.1 107