österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien
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der angeführten Beispiele im Rahmen von Viel Ebenen-Architekturen‘ darge-<br />
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stellt werden sollten – und in der Regel dargestellt werden müssen. Fokussierungen<br />
darauf, daß sich die Sprache des Gehirns‘ nur als Sprache der einzel-<br />
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nen Neuronen und Neuronenverbindungen analysiert werden dürfte, 31 erweisen<br />
sich als ähnlich sinnvoll wie die Sprach-Wissenschaft einzig und allein aus der<br />
Verbindung von Buchstaben und den feststellbaren Mustern an Buchstabenfrequenzen<br />
aufzubauen. Vom begrifflichen Instrumentarium scheint es jedenfalls<br />
wichtig, zwischen mehreren oder vielen distinkten Ebenen‘ solcher Bausteine<br />
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zu unterscheiden. An oberster Stelle stehen, wie im weiteren Artikel noch kurz<br />
ausgeführt, jene Top-Arrangements‘, die <strong>für</strong> Fragen der Zielbildung und der<br />
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Kontrolle von Relevanz werden. An unterster Stelle finden sich jene Bausteine<br />
wieder, deren Veränderungen beziehungsweise Rekombinationen erst die Entstehung<br />
des Neuen effektiv ermöglichen und bedingen. Es sollte allerdings eigens<br />
betont werden, daß sich oben‘ und unten‘ erst nach Maßgabe von Bausteinen<br />
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und den jeweiligen Erkenntnisinteressen festlegen läßt: Zwei Untersuchungen<br />
über die Entstehung einer wissenschaftlichen Theorie können sich durch deutlich<br />
anders gesetzte basale‘ Bausteinwahlen auszeichnen, indem die eine auf<br />
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der Ebene der Buchstaben und der Wörter, die andere hingegen viel weiter<br />
’ oben‘, nämlich an größeren thematischen Blöcken ansetzt.<br />
Zentrale Eigenschaften, Strukturen oder Prozesse solcher auf mehreren<br />
Ebenen arrangierten Baustein-Kombinationen lassen sich nun ihrerseits so charakterisieren,<br />
daß sie sich innerhalb eines wohldefinierten ’ Raumes‘ beziehungsweise,<br />
um einen Ausdruck von Daniel C. Dennett hereinzubringen, innerhalb<br />
von ’ Design-Räumen‘ 32 ereignen. Solche ’ Räume‘ oder ’ Design-Räume‘ können<br />
aufgespannt werden, indem man zunächst Mengen und eine eigene ’ Metrik‘<br />
beziehungsweiße ’ Distanzmaße‘ spezifiziert. 33 Ausgehend von einer solchen elementaren<br />
Raum-Definition aus Mengen und Distanzen werden besonders jene<br />
Konstellationen von Interesse, in denen sich n-dimensionale Räume gleich<br />
auf zwei oder mehreren Ebenen finden. Solche Raum-Architekturen werden<br />
vor allem deswegen so wichtig, weil sich dadurch eine funktionale Differenzie-<br />
theoretischer Sicht offeriert auch John Campbell eine Vier-Ebenen-Architektur an Regeln<br />
der Buchstaben-Kombinatorik, um zu ’ normalsprachlichen Aussagen‘ zu gelangen, vgl. John<br />
Campbell, Grammatical Man. Information, Entropy, Language, and Life, Harmondsworth<br />
1984.<br />
31 So noch in den 1970er Jahren die als ’ zentrales Theorem‘ der Neuro-Wissenschaft gehandelte<br />
Barlow-Doktrin von der beschränkten Souveränität der Forschung auf Neuronen-Muster<br />
als einzige und ausschließliche Untersuchungsebene. Konkret zu finden in H. B. Barlow, Single<br />
Units and Sensation. A Neuron Doctrine for Perceptual Psychology In: Perception 1 (1972),<br />
371–394.<br />
32 Vgl. Daniel C. Dennett, Darwin’s Dangerous Idea. Evolution and the Meanings of Life,<br />
New York 1995.<br />
33 Zum formalen Konzept von Räumen, Distanzen und Metriken vgl. Michael Barnsley,<br />
Fractals Everywhere, Boston u. a. 1988, 6–42.<br />
ÖZG 11.2000.1 97