österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien
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een broadened considerably during the last two years“, so there ” is no danger<br />
that the neglect (of paying the fees) will reoccur.“ 88 Auch auf anderen internationalen<br />
Bühnen, wie beispielsweise der UNESCO, wird Rosenmayr in den<br />
folgenden Jahren aktiv und etabliert damit nicht nur viele neue internationale<br />
Kontakte, sondern zementiert auch den Eindruck, in Österreich der einzige<br />
Soziologe zu sein.<br />
War es Rosenmayr zwischen 1953 und 1957 gelungen, von der Rockefeller<br />
Foundation Gelder in Höhe von insgesamt 22.320 US-Dollar einzuwerben<br />
– was ungefähr vierzehn Mannjahren jenes Gehalts entspricht, das er im ersten<br />
Antrag <strong>für</strong> sich veranschlagt hatte 89 – bemühte er sich 1958/59 darum,<br />
<strong>für</strong> ein zweijähriges Projekt weitere 24.700 US-Dollar zu erhalten. Die ersten<br />
fünfhundert Dollar hatte Rosenmayr noch aufgrund der alleinigen Fürsprache<br />
Knolls erhalten. Gleichzeitig mit dem Bemühen um Förderer seiner Habilitation<br />
rekrutierte er einige prominente Professoren als Unterstützer seiner Anträge<br />
an die Rockefeller Foundation, was deren Mitarbeiter in den Erläuterungen zu<br />
den Anträgen, die sie übergeordneten Instanzen der Stiftung zur Genehmigung<br />
vorzulegen hatten, hervorhoben. Zur gleichen Zeit versuchen Stiftungsmitarbeiter<br />
gemäß einer alten Tradition, Urteile kompetenter internationaler Kollegen<br />
einzuholen. Die Angeschriebenen kennen Rosenmayr, können aber über ihn<br />
und seine Kompetenzen meist nicht sehr detailliert Auskunft geben. 90 Trotz<br />
aller Bedenken und nachdem Rosenmayr die beantragte Summe auf die Hälfte<br />
reduziert hat, weil ihm die Rockefeller Foundation mitgeteilt hatte, eine weitere<br />
Finanzierung sei nur dann zu erwarten, wenn auch <strong>österreichische</strong> Stellen<br />
begännen, seine Forschung zu finanzieren, wird seinem Wunsch Rechnung getragen<br />
und er erhält <strong>für</strong> eine ” study of the influences of changing family structure<br />
on the behavior of adolescent youth“ <strong>für</strong> eine zweijährige Laufzeit den genannten<br />
Betrag. 91 In der Begründung <strong>für</strong> die Genehmigung des Antrags heißt<br />
es 1959: Als im Jahr 1954 die Sozialwissenschaftliche Forschungsstelle an der<br />
<strong>Wien</strong>er Lehrkanzel <strong>für</strong> Soziologie gegründet wurde, unternahm es seit ” Marie<br />
Jahoda’s and Paul Lazarsfeld’s now famous analysis of a suburban community<br />
88 International Sociological Association (ISA) Archive, diverse Schreiben in boxes 24.2.<br />
Austria, 30.1 Collective members, 37.2 Individual membership; Internationales Institut <strong>für</strong><br />
Sozialgeschichte, Amsterdam.<br />
89 Aus <strong>Wien</strong>er Quellen erhielt Rosenmayr Zuwendungen in der Höhe von 4.600. Genehmigungsschreiben,<br />
17. Mai 1956. Rockefeller Foundation, R. G. 1.2, series 705, box 9, folder 80,<br />
RAC.<br />
90 Lane, Tagebuch, 13. April 1959. Zur Rockefeller Foundation internen Kritik an Rosenmayr<br />
siehe Lane, 28. Dezember 1954, Rockefeller Foundation, R. G. 1.2., series 705, box 9, folder 80,<br />
RAC, und den Eintrag auf seiner Fellowship Card unter 6/9/58, wo es heißt: Reprint received<br />
”<br />
’ Befragung der <strong>Wien</strong>er Verkehrspolizisten‘ this is a Soziologische Erkenntnisse!“<br />
91 Executive Committee, 22. Mai 1959, Rockefeller Foundation, R. G. 1.2, series 705, Box 9,<br />
folder 80, RAC. Erskine W. McKinley bezeichnete Rosenmayrs Plan im April 1959 noch als<br />
” pretty weak“, Rockefeller Foundation, R. G. 1.2, series 705, box 9, folder 82, RAC.<br />
162 ÖZG 11.2000.1