österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien
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senschaftler auf dauerhafte Positionen zu setzen, welche auch dauerhaft an<br />
vorderster Front stehen. Wegen ihres hohen Status innerhalb von Harvard und<br />
der wissenschaftlichen Welt im allgemeinen gelang es den Harvard-Biologen<br />
in periodischen Abständen, sich in neue Abteilungen oder Institute zu rekonfigurieren.<br />
Über diese Flexibilität zur Schaffung neuer Institute vermochte<br />
es Harvard, sich den Strukturveränderungen und der Dynamik des wissenschaftlichen<br />
Fortschritts anzupassen. Ohne seine sehr strengen ad hoc-Komitees<br />
hätten die einzelnen Institute wesentlich höhere Chancen besessen, sich ge-<br />
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schlossen‘ zu reproduzieren, die biologischen Institute und Abteilungen wären<br />
wissenschaftlich entlang konservativerer Pfade gewandelt und hätten sich damit<br />
vielfältige Chancen und Potentiale versperrt, sich dem schnellen Tempo<br />
wissenschaftlicher Revolutionen strukturell anzupassen.<br />
Eine zweite Strategie besteht darin, entweder ein integriertes Programm<br />
aufzubauen, welches Aspekte der Vielfalt, Tiefe und der Integration in den<br />
Vordergrund rückt oder den Prozeß zunehmender Differenzierung dadurch aufzuhalten,<br />
daß innerhalb der einzelnen Institute dieselben Ziele verfolgt werden.<br />
Zwei Illustrationen dieser Strategien sind das Biologie-Institut am MIT und die<br />
Grundlagenwissenschaften an der University of California in San Francisco,<br />
beide die gegenwärtig führenden Forschungseinrichtungen in den Vereinigten<br />
Staaten, wenn nicht überhaupt der ganzen Welt.<br />
Ein dramatisches Beispiel, wie sich eine medizinische Fakultät zu transformieren<br />
vermag, liefert die Restrukturierung des Bio-Chemie-Instituts an der<br />
University of California in San Francisco, das in den 1960er Jahren primär<br />
durch seine Unauffälligkeit auffiel. Gegen Ende der 1960er Jahre rekrutierte<br />
die <strong>Universität</strong> einen neuen Institutsleiter, nämlich Bill Rutter von der University<br />
of Washington, und einen Stellvertreter, Gordon Tompkins, um das<br />
Bio-Chemie-Institut zu leiten. Sie änderten sofort den Institutsnamen in ein<br />
” Institut <strong>für</strong> Bio-Chemie und Bio-Physik“ und führten eine eigene Abteilung<br />
<strong>für</strong> Genetik ein. Rein von den Bereichen her vollzog sich ein hoher Anstieg<br />
an wissenschaftlicher Vielfalt. Rutter und Tompkins lösten das Problem von<br />
wissenschaftlicher Vielfalt und Integration, indem sie polyvalente‘ Personen<br />
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rekrutierten, die sich durch Spezialisierungen in mehreren Feldern auszeichneten<br />
und die zudem die Gabe besaßen, mit anderen Personen oder Teams gut<br />
zusammenarbeiten zu können. Diese Rekrutierungspraxis führte geradewegs<br />
dazu, die Vielfalt von Perspektiven zu erhöhen und auch Kommunikationsprozesse<br />
quer über unterschiedliche Disziplinen zu erleichtern. Und da dieses neue<br />
Institut mit den anderen Grundlagen-Instituten kooperierte, wurde der Begriff<br />
des eigenständigen Instituts selbst fragwürdig. Langsam verschwanden denn<br />
auch die Instituts- oder Abteilungsgrenzen innerhalb der dortigen Grundlagenforschung.<br />
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß sich an der<br />
UCSF innerhalb einer Periode von nur zwanzig Jahren gleich mehrere spek-<br />
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