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österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien

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Mit dem Erreichen solcher Grenzen‘ wandelt sich – und dies markiert den Beginn<br />

’<br />

einer Periode der Krise‘ – der Zustand des betreffenden Feldes. Es kommt, so sich dazu<br />

’<br />

die Möglichkeiten offerieren, zur Verbreitung von ad hoc-Programmen‘, welche aber<br />

’<br />

ihrerseits durch abnehmende Grenzerträge charakterisierbar sind. Durch die mit der<br />

Zeit auch schwindenden Attraktivitäten von solchen ad hoc-Programmen‘ und dem<br />

’<br />

parallel damit zunehmenden Aufbau neuer Basisprogramme oder Paradigmen wird<br />

aber ein wissenschaftliches Feld wiederum, und diesmal deshalb, weil während der Krisen<br />

die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> die Suche nach gänzlich anderen Alternativen zunimmt<br />

und erfolgreiche innovative Basisprogramme inmitten einer wenig problemlösungsreichen<br />

Umgebung vergleichsweise schnell imitiert werden, in die Umgebung voll von<br />

’ offenen Möglichkeiten‘ bewegt. Nach einer kurzen Scramble-Periode‘, in der sich ein<br />

’<br />

spezielles Paradigma als das vergleichsweise stärkste herausstellen muß, kann sich<br />

eine neuerliche Revolutionierung‘ entfalten, innerhalb der – aber damit wären wir<br />

’<br />

wiederum beim Anfang zu diesem Sketch angelangt, der sich im übrigen, weil eine<br />

große Zahl der daran beteiligten Forschungseinheiten unkoordiniert, aber gebunden<br />

rational entscheidet, auf diese Weise ad infinitum fortsetzt ...<br />

Und weil ein Erklärungs-Sketch von seinen Grundstrukturen her in zwei sehr<br />

unterschiedlichen Metiers auf nahezu identische Weise entwickelt wurde, sollen<br />

die bisherigen zwei ’ Erklärungs-Rahmen‘ ihrerseits ’ generalisiert‘ und in einen<br />

weiteren Diffusions-Kontext gestellt werden, der solche ’ quasi-zyklischen‘ Muster<br />

als echte Teilmenge enthält.<br />

Generalisierte Erklärungs-Skizze <strong>für</strong> das Feld II: Als Anfangsbedingung zeichnet sich<br />

ein beliebiges Gesamt-System – ökonomische, soziale oder andersgelagerte Akteur-<br />

Netzwerke samt ihren eingebetteten Code-Systemen - durch das Auftauchen eines<br />

neuen Elements – einer Eigenschaft, einer Struktur, eines neuen Bausteins‘, einer<br />

’<br />

Gruppe neuer Bausteine‘ – aus. Diese Neuheit ist an irgendeinem Punkt dieses<br />

’<br />

Gesamt-Systems entstanden und wird wegen ihrer komparativen Vorteile‘ – bewertet<br />

’<br />

an einem einfachen oder zusammengesetzten Evaluationsmaß – vergleichsweise schneller<br />

reproduziert‘, imitiert‘ und in alle mögliche Richtungen rekombinativ erweitert,<br />

’ ’<br />

verbessert und ergänzt. In dieser Phase werden überdies durch die schnellen Imitationen<br />

wie Replikationen sekundäre, tertiäre, quartäre ... Anpassungsprozesse ausgelöst,<br />

welche das Gesamt-System insgesamt stark verändern. Weil aber die Expansionspotentiale<br />

dieses neuartigen Ensembles im Laufe der Zeit abnehmen und nur in den<br />

allerseltensten Fällen einen eliminativen und umgebungsräumenden‘ Charakter be-<br />

’<br />

sitzen, werden weitere Diffusionen an Sättigungsgrenzen‘ stoßen. Es verbreiten sich<br />

’<br />

in der Folge solche Veränderungen, welche das neue Ensemble optimieren‘ und sei-<br />

’<br />

nem dominanten Design‘ nähern. Je nach Art der Umgebung und der Koordination<br />

’<br />

lassen sich diese Diffusionen einerseits in Form von Uhrwerken‘ als quasiperiodi-<br />

’ ’<br />

sche Phasen‘ beschreiben, in denen ein endogenes Faktorengeflecht eine regelmäßige<br />

Sequenz von Expansionsphasen‘, Optimierungszeiten‘ und neuerlichen Expansions-<br />

’ ’ ’<br />

phasen‘ garantiert. Das andere Format <strong>für</strong> Ausbreitungen ist nicht zyklisch gehalten,<br />

sondern in Form von spontanen Bubbles‘ arrangiert, die durch unregelmäßige,<br />

’<br />

a-zyklische Abfolgen von Expansionsphasen‘, Optimierungszeiten‘ und neuerlichen<br />

’ ’<br />

’ Expansionsphasen‘ beschrieben werden können.<br />

ÖZG 11.2000.1 111

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