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österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien

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gestellt werden können, sondern vielfältiger Beschreibungsniveaus mit jeweils<br />

neuen Aspekten bedarf.<br />

Ξσ,l ∗ �= Ξσ,l ′(l′ > l ∗ ) |Ψt<br />

ɛ σ(l,l ′ ) = ∪ Ωσ(τ) − Ωσ(l ∗ ) |Ψt<br />

l ∗ < τ ≤ l ′<br />

Im Prinzip können ’ neue‘ Eigenschaften oder Prozesse über drei Hauptveränderungen<br />

hervorgerufen werden: über intra- oder interstrukturelle Veränderungen<br />

der ’ Komponenten‘ oder der ’ Bausteine‘ solcher Ensembles, über deren<br />

zahlenmäßige Zu- oder Abnahmen sowie über Veränderungen mit oder in der<br />

Umwelt, welche zu anderen Verbindungen führen. Kurz, jedes ’ Anderswerden‘<br />

oder ’ Andersmachen‘ in der internen Komposition von Ensembles oder Systemen,<br />

in deren Zusammensetzung untereinander sowie in den Beziehungen mit<br />

der Umwelt führen dazu, daß von ’ Neuem‘ geredet werden kann. 9<br />

Kontexte des Neuen<br />

Mit den bisherigen Definitionsvorschlägen <strong>für</strong> Neues sind implizit einige weitere<br />

Charakteristika oder hintergründigeren Aspekte verbunden, die kurz erläutert<br />

werden sollen.<br />

Die ’ Wissensabhängigkeit‘ des Neuen: Die erste Besonderheit betrifft die<br />

Abhängigkeit des Neuen von den jeweils zuhandenen Wissensbasen. Viel an<br />

Neuem kann nur deswegen auftreten, weil sich die Beschreibungen von Ensembles<br />

und Strukturen im Lauf der Zeiten verschoben und in der Regel erweitert<br />

und vervielfältigt haben. Vielleicht klingt es zu trivial, um eigens betont zu werden:<br />

Doch verdanken sich viele ’ Neuheiten‘ und ’ spektakulären Durchbrüche‘<br />

in der Molekularbiologie der letzten fünfzig Jahre der Verankerung einer neuartigen<br />

Ebene mit neuen ’ Bausteinen‘ innerhalb der szientifischen Wisensbasen,<br />

nämlich der Entdeckung/Erfindung der vier Basen Adenin, Cytosin, Guanin<br />

9 Es sei hier auf die Schumpetersche Umschreibung von Innovationen hingewiesen, der von<br />

Innovationen als jedem ”’ Andersmachen‘ im Gesamtbereich des Wirtschaftslebens“ spricht,<br />

vgl. Joseph A. Schumpeter, Konjunkturzyklen. Eine theoretische, historische und statistische<br />

Analyse des kapitalistischen Prozesses, Bd. 1, Göttingen 1961, 91. Einzig eingeschränkt <strong>für</strong><br />

den Unternehmensbereich kann dieses ’ Andersmachen‘ entlang der folgenden Bereiche angesiedelt<br />

sein (vgl. dazu auch Helga Nowotny, The Dynamics of Innovation. The Multiplicity<br />

of the New, Budapest 1995): (1) entlang der ’ Input-Schnittstellen‘ (neue Rohstoffe, Vorprodukte,<br />

Beratungen ...); (2) innerhalb von Unternehmen (neue Organisationen, neue Prozeß-<br />

Technologien, neue IuK-Infrastrukturen, etc.); (3) entlang der ’ Output-Schnittstellen‘ (neue<br />

Produkte, neue Marketing- und Kunden-Netzwerke, etc.); (4) innerhalb von Unternehmens-<br />

Netzwerken (neue Gruppenbildungen, ’ strategische Allianzen‘, ’ Joint Ventures‘, etc.); (5) zwischen<br />

Unternehmens-Netzwerken und Umgebung (neue Netzwerke Wissenschaft-Wirtschaft,<br />

neue staatliche Regulationen oder Deregulationen, neue Konfigurationen in der ’ Triple-Helix‘,<br />

etc.<br />

90 ÖZG 11.2000.1

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