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österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien

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identifizierten Klassen von Schlüsselfaktoren ins Auge, welche <strong>für</strong> die Innovationsgrade<br />

von Firmen konstitutiv und bestimmend werden.<br />

Innovation und Forschungsorganisationen<br />

Die bisherigen Betrachtungen waren ausschließlich im Unternehmensbereich<br />

angesiedelt. Der bisherige ’ Dreitakt‘ von komplexer Arbeitsteilung, riskanten<br />

und komplexen Strategien und organischen Organisationskulturen als Garant<br />

<strong>für</strong> hohe Innovationspotentiale und hohe Innovationsgrade konnte sich empirisch<br />

auf sehr viele empirische Betriebs- und Managementanalysen gründen. In<br />

einem zweiten Schritt soll der bisherige Kernbereich verlassen werden und in<br />

ein anderes organisatorisches ’ Setting‘ gewechselt werden, nämlich weg von den<br />

Märkten und der Ökonomie und hin zur Wissenschaft.<br />

Im Kontext von ’ postindustriellen‘ oder von ’ wissensbasierten‘ Gesellschaften<br />

mit ihren hohen Raten an technischen Veränderungen und Produktinnovationen<br />

können ’ Forschungseinheiten‘ als die ’ Basiskomponenten‘ einer postindustriellen<br />

Wissens-Organisation bezeichnet werden. 31 Auf dem Mikro-Niveau<br />

solcher Forschungseinheiten existieren nun aber vielfältige Befunde der<br />

Wissenschaftsforschung, welche interessanterweise die bisherigen Innovations-<br />

Ergebnisse im Bereich der Unternehmen ergänzen, unterstützen und im wesentlichen<br />

zur selben Konfiguration an innovativen Schlüsselfaktoren führen.<br />

Eine herausragende Arbeit stellt dabei die Studie von Donald Pelz und<br />

Frank Andrews 32 dar, die zudem in einem eigenen Appendix den ’ persönlichen<br />

Faktor‘, nämlich die innovativen Fähigkeiten von Forschern und damit die individuelle<br />

Inputseite der Forschung zu kontrollieren suchte. Die beiden Autoren<br />

konstatieren, daß Wissenschaftler umso ’ produktiver‘ (Anzahl von publizierten<br />

Artikeln, von Forschungsberichten und anderem forschungsrelevantem Output)<br />

und ’ kreativer‘ (Qualität des wissenschaftlichen Outputs) operierten, wenn sie<br />

mit Forschern unterschiedlicher Richtungen und Perspektiven konfrontiert waren,<br />

an verschiedenartigen Forschungsprojekten arbeiteten und ihre Forschungen<br />

mit anderen Tätigkeiten wie Lehre aber auch Administration kombinierten.<br />

Der gemeinsame Nenner, der diese scheinbar heterogenen Ergebnisse in einer<br />

einheitlicheren Perspektive zusammenfaßt, könnte dann folgendermaßen formuliert<br />

werden: Wissenschaftliche Kreativität scheint mit dem Vorhandensein<br />

von komplexen kognitiven Strukturen zu wachsen. Anders ausgedrückt bedeutet<br />

eine komplexe Arbeitsteilung sowohl auf organisatorischer wie auf indivi-<br />

31 Ebd.<br />

32 Donald Pelz u. Frank Andrews, Scientists in Organizations. Productive Climates for Research<br />

and Development, 1. Aufl. New York 1966 (2. veränderte u. erw. Aufl. 1977).<br />

76 ÖZG 11.2000.1

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